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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sie leise, als er die kunstvolle Arbeit, die einem endlosen Knoten aus Silber glich, untersuchte. »Es ist ein Talisman.« Er warf ihr einen intensiven Blick zu, dann schaute er zurück auf den Anhänger. Der Knoten war der Gleiche wie auf ihrem Dolch, und er kam ihm irgendwie vertraut vor; in einer der Schleifen war jedoch ein glatt geschliffener, runder grüner Stein befestigt, der von einem krallenähnlichen Rahmen aus getriebenem Silber umklammert wurde. »Und diesen«, sie wies auf den Hexenstein, »habe ich auf der Isle of Jona gefunden, bevor ich«, sie machte eine Pause und erinnerte sich zurück, »fünfzehn wurde.«
    »Hat das Amulett eine Bedeutung?« Sein Tonfall ließ den Skeptiker in ihm erkennen.
    Sie ignorierte es einfach. »Es dient dem Schutze, Ransom, es ist ein sehr mächtiges Amulett«, flüsterte sie, als würde sie ein großes Geheimnis preisgeben. Das tat sie auch, aber Ransom würde es nicht verstehen, einfach, weil er es nicht verstehen wollte. Es spielt auch keine Rolle, dachte sie und entzog es seinem Griff.
    So ein Blödsinn, dachte er. »Bei Euch scheint es jedenfalls nicht gewirkt zu haben, denn die Frau muss erst noch geboren werden, die Schwierigkeiten schneller anzieht als Ihr.«
    »Aber ich bin doch unverletzt«, konterte sie und zog dabei eine Augenbraue hoch.
    »Wenn das wahr ist, Mylady, dann erzählt mir doch bitte, was das hier ist!« Er strich ihr Kleid von der Schulter und schob den Ärmel herunter, um die frische Prellung auf ihrem Arm direkt über dem Ellbogen zum Vorschein zu bringen. Aurora drückte den Stoff an ihre Brust, schaute zuerst das Hämatom an und dann ihn.
    Ihr Blick stockte.
    »Nun?«, fragte er beinahe wütend.
    »Der Fleck stammt von Euch, Ransom.« Seine Augen blitzten auf. »Als Ihr mich auf Eure Schultern gehoben habt.«
    Rans Blick verlagerte sich von ihrem Gesicht zu den Fingerabdrücken hin und dann wieder zurück. »Mein Gott, das tut mir leid«, flüsterte er, setzte sich auf und stützte seine Ellbogen auf seinen Knien ab. Er legte seinen Kopf in seine Hände, und sein Haar verdeckte seine Gesichtszüge. »Das tut mir leid.«
    Aurora starrte vor sich hin und wurde von Mitleid erfüllt. »Es tut nicht weh, weder vorher noch jetzt.« Ihre Hand fuhr über seinen Rücken. »Ihr habt es ja nicht absichtlich getan, Ransom. Und es wird nichts davon zurückbleiben.«
    Er schoss vom Bett hoch. »Aber ich habe es getan.« Abscheu lag in seiner Stimme. Aurora glitt mit ihren Füßen über den Rand des Bettes und ging zu ihm hin. Sie wirkte zart und zerbrechlich neben dem stattlichen Mann.
    »Ihr seid ein schöner Mann, Ransom Montegomery, und so stark«, sagte sie, während sie eine seiner Hände nahm und seine verkrampften Finger löste. Sie zeichnete mit ihrer Fingerspitze die Linien, Narben und Schwielen seiner Handinnenfläche nach. »Es steckt eine enorme Kraft in diesen Händen.« Sie strich mit ihren Fingern über den Handrücken, dann jeden einzelnen Finger entlang. Ran hätte nie gedacht, dass eine so unschuldige Berührung so berauschend sein konnte. Er wollte ihr Gesicht sehen, ihre Augen; und er folgte seinem Impuls. Seine Hand befreite sich aus der ihren, seine Fingerknöchel streiften die Rundung ihres Kinns, und mit einer seiner Fingerspitzen hob er ihr Gesicht an.
    »Aber … seht Ihr nun, wie sanft sie trotzdem sein können?«, flüsterte sie, legte ihre Wange in seine raue Handfläche und schloss die Augen.
    Ihre Haut war wie cremefarbene Seide, von der Sonne geküsst und warm unter seiner Berührung. Sein Daumen berührte ganz leicht ihre Lippen, die so weich waren und den Farbton von zerdrückten Himbeeren besaßen. Ihre Augenlider glitten langsam hoch und brachten ihre blauen Augen zum Vorschein, die voller unergründlicher Zärtlichkeit waren. Ran zitterte am ganzen Körper. Ein Teil von ihm war drauf und dran zu fliehen, ein anderer jedoch, der tiefer und stärker war, wollte sie fest an sich ziehen, langsam den Geschmack ihrer Haut und ihrer Lippen kosten, Stunde um Stunde damit verbringen herauszufinden, wie ihre Brüste sich in seinen Händen anfühlten, während ihre Oberschenkel die seinen umklammerten.
    Er konnte es jedoch nicht. Sie war als etwas Abzuwehrendes gekennzeichnet, wie ein stiller Krieg in ihm selbst, denn Aurora machte ihn gleichzeitig sanft. In einer Zeit voller Blut und Tod und qualvoller Härte symbolisierte sie Leben und Erneuerung und Nahrung. Ein gefährliches Risiko. Dafür gab es viel zu viel zu tun, und es

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