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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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und drehte sich um, während sie ihre Augen abschirmte und zum Achterdeck hochschaute.
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, ihre Worte wurden jedoch abgeschnitten, als ihre Beine zusammensackten und sie langsam zu Boden glitt. Ran warf den Becher beiseite und war schon neben ihr.
    »Aurora? Aurora?« Er fühlte ihren Puls, dann riss er sie sofort in seine Arme; sein Gesicht war von Panik und Sorge gezeichnet. Die Augen sämtlicher Crewmitglieder folgten seinem schnellen Aufbruch in den Gang. Ran stieß mit seiner Schulter die Kabinentür auf, durchquerte den Raum, indem er sich um den langen Tisch herum bewegte, und legte sie vorsichtig auf das breite Bett. Sie stöhnte. Er setzte sich neben sie und strich ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er redete sie an, sie reagierte jedoch nicht darauf. Er massierte ihre Handgelenke, noch immer keine Reaktion. Er goss einen Becher Wasser ein, hielt ihren Kopf und zwang sie zu trinken. Die Flüssigkeit tropfte von ihren Lippen, und plötzlich wogte Angst durch seinen Körper.
    »Sahib?«
    »Lass Buckland kommen.«
    »Jaa-woohl!«
    Ran drehte sich um, um einen Blick über seine Schulter werfen zu können. Shokai, seine nackten Füße weit auseinandergestellt und seine Hände auf die in eine Schärpe gewickelten Hüften gestützt, sah selbst für sein fortgeschrittenes Alter noch bedrohlich und Achtung gebietend aus.
    »Verwelkte Blumen brauchen Wasser und Sonne«, bemerkte er, »man sollte sie nicht stutzen oder abschneiden.«
    Shokais Mangel an Mitgefühl machte Ran wütend und ließ ihn auf seine Füße springen. »Herrgott, Mann, schaut sie Euch doch an!« Er machte eine Bewegung mit seiner Hand. »Sie ist ausgehungert, blass und …«
    »Müde«, war alles, was Shokai daraufhin äußerte, dann postierte er sich leise neben der Tür, Ran drohend, ihm ja nicht zu widersprechen.
    Ran drehte sich zu Aurora zurück. Ihr Kleid war schmutzig und blutverschmiert, ihr Teint glänzte durch das Schwitzen. Sie hatte dunkle Ränder unter ihren Augen. Ihre Hände waren wund und rot, ihre Handflächen aufgeraut. Nachdem Ran ihren Beschwörungen beigewohnt hatte, war ihm einiges klar geworden, er hatte aber nicht gewusst, was er nach einer Heilbehandlung zu erwarten hatte. Ihre Selbstlosigkeit, das sah er jetzt, kostete sie mehr, als er sich vorgestellt hatte. Sie war erschreckend blass.
    »Was habt Ihr nun schon wieder angestellt, kleine Lady?«, flüsterte er, während er an der Decke herumfingerte und sich nicht traute, sie in seine Arme zu nehmen, wie er es gerne getan hätte. Sie schien dem Tode nahe. Ihr Atem ging flach, und Ran fühlte sich zutiefst verloren. Hatte sie das Gift in sich selbst aufgenommen?
    »Ran?«
    Er erkannte Domingos Stimme, löste jedoch seinen Blick nicht von Aurora.
    »Baynes fragt nach Essen.«
    Ran fuhr herum.
    » Sí . Ihr werdet es nicht glauben, wie gesund er aussieht.«
    Behutsam zog Ran die Decke über Auroras bewegungslosen Körper; mit dem Handrücken strich er über ihre Wange und ihre weichen Lippen, bevor er einen Schritt zurück machte. Er ließ sie mit ihrem seltsamen kleinen Wächter, der auf sie aufpassen sollte, allein und passierte den mit Seemännern vollstehenden Niedergang. Sie machten ihm einen Durchgang frei, und er hielt vor der Kabine Baynes’ an. Seine schwarzen Brauen schossen nach oben, sein Schock spiegelte sich in den gleichermaßen geschockten Gesichtern der anderen wider. Baynes saß gegen die Wand gelehnt da und führte dem Publikum seinen Arm vor. Natürlich auch Buckland. Lockewood stand schweigend neben seinem jungen Kameraden, und als der Patient Rans Blick erwiderte, folgten noch weitere. Buckland trat zurück, während sein Gesicht sich tiefrot färbte.
    Ran schob sich in den Raum hinein.
    »Sie hat das getan, Sir«, teilte Baynes ihm mit feierlicher Stimme mit. »Sie hat es versprochen, und sie hat es gehalten.« Zum Beweis dafür drehte er seinen verbundenen Arm in der Schultergelenkpfanne.
    »Der Schmerz, ist er sehr schlimm gewesen?« Mochte der Herr im Himmel verhüten, dass irgendjemand aus der Crew auch nur andeutungsweise eine Vorstellung davon bekam, was sie war, denn dann wäre der Teufel los. Er hoffte, dass Baynes zu große Schmerzen gehabt hatte, um sich erinnern zu können, was sie getan hatte.
    Leelan schüttelte seinen Kopf. »Hab nicht das Geringste gespürt, nachdem ich dieses nach Scheiße riechende Zeug getrunken hatte.« Gekicher dröhnte durch den Raum, und Ran entspannte sich wieder. »Und

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