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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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hinunter. Das Zuschlagen der Tür konnte man auf dem ganzen Schiff hören.
    Die Nacht brach schnell herein, und die Erleichterung der Crew nach der gefährlichen Reise sowie ihre Ungeduld, nach Hause zu kommen, zeigten sich in endlosem Schwatzen und Musik; die fröhlichen Töne der Flöten und Mundharmonikas erfüllten den warmen Abend. Die Lion schaukelte wie eine Kinderwiege auf dem ruhigen Wasser. Eine sanfte Brise bewegte das hauchdünne Netz, welches das große Himmelbett umgab, in dem Ran, die Hände unter seinem Kopf verschränkt, auf einer Bettdecke dalag. Er konnte keinen Schlaf finden. Seine Gedanken wollten nicht stillstehen. Sie schwirrten von den Gefühlen Auroras zu den Aufgaben hin, die er noch nicht erledigt hatte, und zu Rachel Ortiz und wie es ihr nun wohl ging. Außerdem zu dem, was Sayidda wohl sagte, wenn sie Aurora sehen würde.
    All die Momente, die er mit Aurora verbracht hatte, steckten wie gesprungene Eissplitter in seinen Gedanken, klar, scharf, und doch irgendwie ineinander verschmelzend: wie er sie zunächst gefangen und angekettet gefunden hatte, ihr furchtloses Bemühen, Shokai zu retten, ihr herzzerreißender Kuss, die Enttäuschung in ihren Augen, als sie ihn für einen Sklavenhändler gehalten hatte, und ihre schnelle Annahme, als er sie bat, ihm zu vertrauen.
    Seine Lippen kräuselten sich, als er sich an ihre unverhohlenen und häufigen Reaktionen auf seine Erregung und ihre Rolle dabei erinnerte; dann jedoch überschattete ihre Wut über Shokais schwachen Zustand das Bild und ließ seine Lippen schmal werden. Sie hört nie auf, mich zu überraschen, dachte er, sie jedoch nackt in seiner Kabine vorzufinden, hatte dem Zugeständnis heimlicher Wünsche eine neue Bedeutung gegeben.
    Bilder schossen ihm durch den Kopf, Bilder ihres Lächelns und ihrer heißblütigen Blicke.
    Aurora, frei und schamlos, wie sie seine Schläfen massierte und seinen Rücken schrubbte. Aurora, wie sie seinen Apfel mit ihm teilte und ihn bis zum Wahnsinn küsste, barfuß und vollbusig und verschwenderisch erotisch. Aurora, wie sie über Blumen und Kräuter sprach und über einen sterbenden jungen Mann, der sich nichts als ihren Tod gewünscht und sie dann doch um Hilfe gebeten hatte. Und sie hatte sie ihm zukommen lassen. Genauso wie ihr Mitgefühl und ihr Verzeihen und ihr Verlangen gab sie ohne zu zögern alles, was sie war. Sie hatte ihn nicht um seine Hilfe gebeten, um seine Gesellschaft, genauso wenig an Bord behalten zu werden. Nicht einmal um eine Mahlzeit oder Kleidung oder besondere Rücksichtnahme seinerseits hatte sie je gebeten. Um nichts, außer um mein Herz, dachte er trübselig. Um nichts, außer all dem, was er weggeschlossen hütete.
    Geben.
    Es war, als wollte sie ihm seine Haut abziehen.
    Aber ich sehne mich doch nach ihr, gab er stillschweigend zu; er erflehte ihre zärtliche Liebe, bevor die tatsächliche Welt wieder über ihn hereinbrach. Allmächtiger Gott, er hatte es satt, sich an seine Vergangenheit zu klammern, seine Gefühle für sie zu leugnen. Und er wollte sie spüren, ihre seelischen Schwingungen, ihren nährenden Geist, die unglaublich sinnliche Anmut ihres Körpers. Ihre Gegenwart beeinflusste eine jede seiner Bewegungen, seine Gedanken, und er erinnerte sich an die Schuldgefühle und die Hoffnungslosigkeit, die ihn überschwemmt hatten, als sie plötzlich aus dem Gasthof verschwunden war; an die zerreißende Qual, die in seinen Eingeweiden eingeschlossen geblieben war, ihn zu zerstören schien, bis sie dann aus dem Bauch des Piratenschiffes zu ihm aufblickte.
    Sie weinte um eine ermordete Mutter, hoffte, einem abtrünnigen Vater zu gefallen, und … begehrte einen Piraten. Einen Bastard, der nichts anderes zu bieten hatte als eine verbitterte Seele und ein paar zerrüttete Gelübde.
    Und er hatte sie zurückgestoßen, obwohl er sie eigentlich für sich beanspruchen wollte.
    Für sich.
    Ein schwacher, blecherner Klang zerschlug seine Gedanken; und er hörte genauer hin; eine traurige Melodie schien ihm die Luft aus der Lunge zu pressen.
    O Gott!
    Der Dudelsack.
    Er erhob sich ruckartig aus dem Bett, und in seiner Eile, zur Tür zu kommen, zerriss er das Netz. Draußen schnappte er sich einen gerade vorbeikommenden Seemann.
    »Sagt dem Bastard, er soll mit dem verdammten Dudelsackspielen aufhören! Und zwar sofort!«, knurrte er, stieß dann den erschrockenen Mann beiseite und machte sich auf den Weg zu Domingos Kabine. Mit riesigen Schritten stapfte er über das Deck, und in

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