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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Lippen zuckten. Nachdem er eine Wache in das Krähennest abkommandiert und einen Plan aufgestellt hatte, die Vorräte auszuladen, gesellte auch er sich zu der Flottille von Beibooten, die zwischen Küste und Schiff hin und her ruderten.
    Aurora ging schon an Land, Shokai war direkt hinter ihr. »Ran?« Domingo gestikulierte in Richtung Ufer, und sein Captain drehte sich um.
    Die Küste war bevölkert mit seinen Männern und ihren Familien; es war jedoch Aurora, auf die er seinen Blick konzentrierte. Und die stritt sich mit Dahrein. Der Junge zerrte an ihrer Hand und drängte sie zu den Pferden, die zu ihrer Benutzung dort angebunden standen. Sie lehnte es jedoch ab, entzog sich schließlich seinem Griff und lief den Strand entlang, Shokai ein paar Schritte hinter ihr.
    Dahrein wandte seinen Blick Ran zu, und dieser erkannte, dass der Junge gegen Tränen ankämpfte. Ransom tauchte die Ruder ins Wasser, und die Kraft seiner Schläge beförderte das Boot schnell an Land. Die Menschenmenge wurde still, und die Crewmitglieder, die wussten, dass Aurora mehr war als nur eine Lady mit einem netten Gesicht, schritten näher.
    Sobald das Boot auf den Strand traf, sprang Ran hinaus und lief hinter Aurora her. Ihre erneute Zurückweisung seines Schutzes fühlte sich wie eine Zurückweisung all dessen an, was sie miteinander geteilt hatten. Irrte er sich vielleicht, wenn er glaubte, sie würde seine Gefühle erwidern?
    »Aurora?« Sie rannte weiter. Ran lief mit großen Schritten über den Strand, packte sie am Arm und wirbelte sie zu sich herum. Zuerst hatte er instinktiv vorgehabt, seine Wut an ihr auszulassen, dann war er jedoch wie betäubt von ihrem niedergeschlagenen Blick.
    »Wo gehst du hin, Liebes?«
    »Mit Shokai«, antwortete sie ihm, als hätte er es wissen müssen. »Schick mir bitte einen Boten, wenn es sicher genug ist, wieder fortzusegeln.«
    Sie wollte ihn also verlassen. Er konnte es nicht glauben. »Kommst du denn nicht mit ins Haus hoch?«, fragte er sie sanft.
    Ihr Blick huschte zu dem weißen Gebäude hinüber, das majestätisch und verlockend dastand. Für wie lange würde sie den Komfort dieses Hauses mit Ransom genießen können? Bis es sicher genug war fortzusegeln? Nein, ihr Herz würde die Trennung nicht überstehen, und eigentlich wollte er sie ja auch gar nicht dahaben.
    »Ich kann nicht.«
    »Zur Hölle mit deiner verdammten Unabhängigkeit, Aurora!«, fuhr er sie an. Er hatte das Gefühl, als würden Hunderte von Augenpaaren auf ihm ruhen, was ein kurzer Blick ihm dann auch bestätigte. »Sanctuary ist nicht die Lion, hier habe ich nicht die Kontrolle!«
    »Dann brauchst du dich mir gegenüber ja auch nicht verpflichtet zu fühlen«, entgegnete sie ihm einfach, und ihr Blick sagte ihm, dass sie schon einen Weg finden würde zu verschwinden.
    »Wie kannst du nur so reden?«, zischte er und schaffte sie außer Hörweite der anderen, während der rasende Schmerz darüber, dass sie ihn so einfach verlassen wollte, ihn zu zerreißen schien. »Gütige Heilige«, stöhnte er. »Ich habe dir deine Jungfräulichkeit genommen.«
    »Du hast mir nichts genommen, was ich dir nicht auch geben wollte, Ransom Montegomery«, antwortete sie ihm und lockerte seinen Griff. »Durch mich wirst du nicht den Ruf deines Vaters bekommen, denn aus deiner Liebe wird kein Kind entstehen. Dafür habe ich gesorgt.« Sein finsteres Gesicht verdunkelte sich noch mehr, und ein neuer Schmerz brannte in seiner Brust. »Es ist genau so, wie du es gewollt hast, also brauchst du auch nicht das Gefühl zu haben …«
    »Erzähl mir nichts von meinen Gefühlen, Aurora«, unterbrach er sie, ergriff ihren Arm und hätte sie am liebsten geschüttelt. Sie bot ihm Freiheit an, keine Bindungen – und er wollte es gar nicht mehr. Er wollte sie. Und sie entglitt ihm, das konnte er spüren. »Mein Gott, kleine Lady, wie kannst du dich nur so einfach von mir abwenden«, wollte er wissen, wobei er ihr tief in die Augen schaute, »nachdem wir uns letzte Nacht auf so unglaubliche Weise geliebt haben?«
    Diese Erwähnung schoss wie ein bleierner Pfeil in ihre Brust, und ihre Beherrschung löste sich in Wohlgefallen auf.
    »Das ist unfair, Ransom«, beschuldigte sie ihn mit leiser Stimme. Sie schaute zu ihm auf, verwirrt und zitternd und sich innerlich auflösend. »Was willst du noch von mir, was ich dir nicht schon gegeben habe?«
    Er erblasste.
    »Du hattest geschworen, dass in deinem Leben kein Platz mehr wäre, und ich habe das so akzeptiert.«

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