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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wissen. Aurora bemerkte die Spur eines französischen Akzentes.
    »Nein, und Ihr braucht mich auch nicht zu verpflegen.« Sie schaute zwischen beiden Frauen hin und her und betrat dann den Raum. »Ich werde mich schon selber darum kümmern.«
    »Aber Ihr seid doch Gast hier!« Das kam einstimmig, bevor die beiden ihr nach drinnen folgten.
    Aurora schaute abschätzig drein und warf ihren Beutel beiseite. »Shokai würde Euch sagen, dass Fische und Gäste nach drei Tagen stinken.«
    Léonie grinste, und Sayidda lachte, als Aurora mit offenem Mund das Schlafgemach anstarrte. Genauso wie im unteren Stockwerk hatte man an nichts gespart: ein Bett mit einem Baldachin, üppige, tiefblaue Vorhänge, gerüscht und elegant zusammengebunden, ein Sitzbereich, Frisiertisch, Kommode, Truhe und Kleiderschrank in heller Birke – und Aurora hatte das Gefühl, Traumland betreten zu haben. Wohlig seufzend wendete sie Sayidda ihr Gesicht zu, als die Frau den Raum durchquerte, den abayeh von ihrem Körper zog und ihn auf das Bett warf.
    Aurora fragte sich, wie viele mohammedanische und europäische Lebensweisen sich wohl in ihr vermischten, während sie ihr schlichtes graues Gewand bewunderte. Es passte ganz ausgezeichnet zu ihrer ein wenig rundlichen Figur, und der Farbton unterstrich ihre goldbraune Haut und ihr dunkles Haar. Aurora konnte nicht anders, als sie anzustarren, während die ältere Frau das Wasser parfümierte und über Auroras fehlendes Schuhwerk schmunzelte.
    Ransoms Mutter.
    Ransoms Zuhause. Weiß er überhaupt, wie glücklich er sich schätzen darf?, fragte sie sich, als Léonie sie hinter den Paravent aus ihrem Gewand hinaus- und in den warmen Badezuber hineinlockte.
    »Ich würde mich freuen, wenn ihr noch ein wenig bleiben würdet«, drängte Aurora Sayidda, als diese gerade gehen wollte, und wies zu dem zerbrechlich aussehenden Stuhl hinüber.
    Sayidda nickte leicht, und Aurora erkannte, dass diese Geste denen Ransoms ähnlich war.
    »Ich danke Euch für Eure Freundlichkeit, M’lady«, sagte Aurora, als Sayidda sich auf den Stuhl niedersinken ließ.
    »Ihr, Aurora Lassiter, seid sehr willkommen. Nun, meine Kleine«, sie faltete die Hände auf ihrem Schoß und lehnte sich ein wenig vor, »erzählt mir doch, wie Ihr meinen anmaßenden Sohn kennengelernt habt,«
    Aurora schaute auf und lächelte. Es war klar, dass Sayidda eine gute Zuhörerin war und Antworten wollte. Nun, dachte Aurora und lehnte sich zurück in die Seifenblasen, und die will ich auch.
     
    Ran hörte auf der anderen Seite der Tür zu, wie Aurora fröhlich mit seiner Mutter plauderte, sie mit Fragen über die Insel, die Menschen und die Kinder überhäufte. Er dachte darüber nach, wie lange ihre Suche ihr wohl schon weibliche Gesellschaft vorenthalten hatte. Wann war sie zuletzt in einem Privathaus gewesen? Der Gedanke daran, dass ihr solch einfache Freuden versagt geblieben waren, demütigte ihn ebenso, wie er wütend darüber war, dass ihr Vater nicht zu ihr gekommen war, damit sie diese quälende Suche beenden konnte. Aurora würde niemals Frieden finden, bevor sie nicht in Erfahrung gebracht hatte, wo er sich aufhielt.
    Rachel näherte sich ihm vorsichtig mit einem Tablett in der Hand, und ihre Zaghaftigkeit verärgerte Ransom.
    »Möchtest du, dass ich ihr Bescheid sage …?«
    »Nein«, unterbrach er sie und Ärztinnen kurzen Blick auf ihr Gesicht, das durch ihr streng zurückgekämmtes Haar verhärmt wirkte. »Ist es dir hier gut ergangen?«, fühlte er sich verpflichtet zu fragen.
    »Si, es ist ein Vergnügen gewesen, hier zu leben, Bruder.« Ran wurde ganz starr.
    »Ich danke dir.« Hastig glitt sie in das Schlafgemach, wo ihr Kommen Auroras Aufmerksamkeit erregte.
    »Das ist lieb von Euch, Rachel, aber Ihr hättet nicht …« Ihr Blick schoss zur Tür. »Spionieren ist nicht besonders höflich, Ransom«, warnte sie ihn forsch, wobei sie spüren konnte, wie seine Augen ihr dünnes Gewand durchdrangen. Er sah irgendwie anders aus, sein Haar war zurückgekämmt und noch feucht vom Bad, sein cremefarbenes Hemd und die goldbraune Kniehose zeugten von Reichtum und Eleganz. Nur der goldene Ohrring verriet noch den Piraten, der sich dahinter verbarg.
    »Das Thema war einfach zu interessant, um vorbeigehen zu können.«
    »Hüte in meiner Nähe diese aalglatte Zunge, du eingebildetes Mannsbild.« Sie verscheuchte ihn. »Ich bin ein wenig gereizt.«
    »Ich weiß, Liebes«, entgegnete er, wobei er seine Augen nicht von Aurora lassen konnte.
    »Und

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