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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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manchmal nicht, was was ist.« Sie ließ den Schiffsarzt die Pflanze untersuchen. »Die Wurzel muss man zerstampfen und kochen. Durchseiht die Blätter, wie Ihr das mit Tee tun würdet, das wird dann einen verstimmten Magen und die Nerven beruhigen.«
    »Und der Stiel?«, wollte Buckland wissen.
    »Wegwerfen. Er ist nutzlos und verschlimmert eher die Symptome, wenn man ihn benutzt.«
    Buckland nickte und machte sich Skizzen und Anmerkungen in ein Merkbuch. »Werdet Ihr mir auch weiterhelfen?«, fragte er, noch immer schreibend, und schaute dann beinahe verlegen auf. »Ich würde gerne die Kenntnisse erwerben, die Ihr besitzt, Lady.«
    Aurora nickte lächelnd, legte die Pflanze in den Korb und ihre Hand auf seinen Arm.
    »Lougière?« Sie neigte ihren Kopf und Markus beschleunigte seinen gestelzten Schritt. Die nächste Stunde verbrachten sie damit, Kräuter, Pflanzen und Blumen zu sammeln und zu kategorisieren, und Aurora war überrascht, wie viele sie doch fanden. Das Trio landete dann in Bucklands Heim und bereitete dort mehrere Gebräue zur Aufbewahrung zu. Aurora wischte ihre Hände an ihrer Schürze ab und schaute in den kochenden Topf.
    »Das hier werden wir abkühlen lassen, durchsieben und dann die Tinktur für später in ein Gefäß füllen.« Buckland nickte, Lougière rührte, und Aurora war erstaunt über ihr Interesse.
    »Kamille ist ein Beruhigungsmittel und in den meisten Fällen wirksam, um Geburtsschmerzen zu lindern«, informierte sie Buckland, und sein erleichterter Blick brachte sie zum Lachen. »Zu viel davon ist nicht heilsam. Verabreicht es in kleinen Dosen und wartet, bis Ihr die Auswirkungen abschätzen könnt, bevor Ihr die Dosis erhöht.«
    Buckland kritzelte und hörte nur auf, um seine Feder in das Tintenfass zu tauchen und dann mit der gefiederten Spitze auf eine andere Pflanze zu zeigen.
    »Die wird zur Empfängnisverhütung benutzt, ist jedoch unzuverlässig. Schafsdärme sind da besser«, meinte sie, ohne mit der Wimper zu zucken, Lougière blickte auf seine Füße, Buckland jedoch war neugierig. »Colonel Cundums Gummischutz«, erklärte sie. Beide Männer erröteten, und sie musste lachen. »Ach, ihr seid vielleicht ein zimperlicher Haufen, Ihr, M’lord Schiffsarzt, müsstet es besser wissen. Wie viele Frauen haben schon zu viele Kinder geboren und sind daran gestorben?«
    »Die würde ich lieber nicht zählen«, entgegnete er ernst.
    »Und dabei ist Hilfe doch so einfach, zum Beispiel eine Spülung mit einer Tinktur oder ein Stück verknoteter Schafsdarm, den man über …« Ihre Worte verhallten, als die Augen der beiden sich weiteten. Sie kicherte in sich hinein. »Wie prüde«, murmelte sie und drehte sich um, um die Mixtur durch ein Sieb zu gießen. In dem Moment erblickte sie Ransom, der die Eingangstür ausfüllte. Unterdrückte Wut grub sich in seine dunklen Gesichtszüge ein.
    Sie lächelte. »Guten Tag, Ransom.«
    »Könnte ich bitte mit dir sprechen, Aurora?« Das hört sich zwar höflich an, ist jedoch mit Wut gefärbt, dachte sie und beruhigte den besorgten Buckland mit einem sanften Klaps, bevor sie um die Tischkante herumglitt und zu Ransom hinüberging. Lougières helle Augen wanderten zwischen seinem Captain und der Lady hin und her und trafen dann auf Bucklands Blick, als Ran sie außer Hörweite brachte.
    »Guter Gott, Aurora, ich kann kaum glauben, was ich da gehört habe!« Er ließ ihre Schuhe vor ihr auf den Boden fallen.
    »Dann lausch doch nicht!«
    »Wie kannst du nur über so … intime Dinge mit ihnen reden?«, brachte er mit Mühe heraus.
    »Weil das zum Leben dazugehört, Ransom. Ob es nun um käufliche Liebe geht oder nicht, Männer und Frauen haben ein Recht darauf, nicht krank zu werden oder ein Leben lang mit den Folgen leben zu müssen, wenn es doch nur ein klein wenig Vergnügen ist, was sie suchen.«
    Wie einfach doch ihre Art zu denken ist, dachte Ran und wünschte sich, er könnte die Welt mit ihren Augen sehen.
    »Gerade du solltest das doch eigentlich genauso sehen!«, reizte sie ihn. »Und meist ist es doch die Frau, die dafür zahlen muss.«
    Mit starrer Körperhaltung schaute er zum Meer hinüber. Er wusste, wo das hinführte, und hatte keinerlei Interesse daran, ihre Gedankengänge weiter zu verfolgen.
    »Bist du den ganzen Tag über hier gewesen?«
    »Nachdem ich ein klein wenig herumgestreift bin, ja.« Sie schlüpfte in die Schuhe und zog ein Gesicht angesichts dieser Beschränkung.
    Er erwiderte ihren Blick. »Es ist unschicklich

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