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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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es war, als hätte er wochenlang nichts mehr gegessen. Während Ran lediglich lächelte über die Überschwänglichkeit des Jungen, so war Aurora doch gut genug erzogen, um zu sehen, dass seine Tischmanieren fürchterlich waren. Sie wollte den Jungen nicht in Verlegenheit bringen und tippte ihn daher nur leicht mit dem Fuß unter dem Tisch an.
    Mit vollen Backen und stetig arbeitendem Kiefer schaute Dahrein auf. Auroras Blick ging demonstrativ von ihrem Teller zu ihm hin, bevor sie vorsichtig ein Stück Fleisch abschnitt, es zu ihrem Mund führte und es darin anmutig und geduldig zerkaute. Dahrein beobachtete sie einen Moment lang, seine Gesichtszüge ganz verspannt, aber nachdem er gekaut und heruntergeschluckt hatte, ahmte er ihre Bewegungen nach.
    Bevor seine schlechten Tischmanieren von irgendjemand anderem entdeckt wurden, wendete Aurora ihre Aufmerksamkeit Sayidda zu, die zu ihrer Rechten saß. »Näht Ihr?«
    »Nur selten und nicht so gut wie Rachel.«
    »Wirklich, Rachel?!« Rans Schwester nickte, und Aurora erkannte, dass sie einen Weg gefunden hatte, die scheue Frau in ein Gespräch zu verwickeln. »Wunderbar. Meint Ihr, Ihr könntet etwas Stoff für …«
    »Wenn du etwas brauchst, Liebes, so brauchst du mich nur zu fragen«, unterbrach Ran sie, woraufhin Aurora sich zum Kopfende des Tisches hin umdrehte. »Es soll nicht für mich sein, sondern für Dahrein.« Der Junge streckte seinen Kopf, und Aurora lächelte stolz über seine Bemühungen, seinen Eifer beim Essen in Schach zu halten. »Meinst du nicht auch, dass es an der Zeit wäre, ihm Männerkleidung zu geben? Dahrein, was meinst du dazu?«
    »Wirklich, mem sahib? Genauso wie sahib?« ,fragte er ehrfürchtig und ließ einen neidischen Blick über Rans Kleidung gleiten.
    »Ja, mein Junge. Was auch immer du haben möchtest.« Unter dem Tisch stupste sie Ran an, und dieser stimmte zu.
    Aurora wendete sich wieder Rachel zu. »Ich biete gerne meine Hilfe dabei an, aber ich muss zugeben, dass ich im Nähen nicht besonders gut bin.« Außer, wenn es sich um Fleischwunden handelt, dachte sie. Dann spürte sie ein intensives Frösteln. Sie schaute verstohlen über den Tisch. Lockewood. Sein durchdringender Blick verwirrte sie, denn sie hatte noch nicht einmal mit dem Mann geredet.
    »Sí«, entgegnete Rachel und senkte ihren Blick auf ihren Schoß.
    »Ich habe ein paar schöne Lederstreifen, die ich zu einem Gürtel flechten könnte, Dahrein, aber dazu benötige ich noch einen Verschluss«, schlug Sayidda vor und blickte zögernd ihren Sohn an. »Vielleicht könnte Kassir mir helfen?«, fügte sie hinzu und hoffte, dass er ihr zugehört hatte. Ran wendete jedoch seine Aufmerksamkeit Aurora zu, er ignorierte unhöflich ihre indirekte Bitte.
    »Ich werde dir besorgen, was immer du wünschst, Liebes.«
    »Nicht nur ich brauche etwas, Ransom«, sie machte eine Handbewegung zu ihrer rechten Seite hin, »sondern auch deine Mutter.«
    Ran schaute zu seiner Mutter hinüber. »Sie bekommt nichts von mir.«
    Sayidda erblasste und stand unvermittelt auf. »Allah ruft mich«, murmelte sie, und Ran gab ein angewidertes Geräusch von sich, als sie den Tisch verließ, ohne sich noch einmal umzuschauen. Aurora starrte fassungslos hinter Sayidda her und richtete dann einen vernichtenden Blick auf Ransom.
    Sein Gesichtsausdruck blieb leer und unzugänglich.
    »Mem sahib. «
    Aurora konzentrierte sich auf Dahrein.
    »Es ist nicht nötig.«
    Da bietet nun ein Kind an, die Kränkungen der Erwachsenen zu seinen Lasten wiedergutzumachen, dachte sie. »Doch, Dahrein, das ist es. Rachel und ich werden dir etwas, das Ransoms Kleidung ähnelt, entwerfen, wenn das dein Wunsch ist.« Sie beugte sich über den Tisch. »Lass noch ein kleines Plätzchen für Léonies Kuchen, den werden wir dann auf der Veranda zu uns nehmen«, flüsterte sie verschwörerisch.
    Er nickte energisch.
    Sie setzte sich zurück, schaute zu den anderen hin und erwiderte Lächeln mit Lächeln. Domingo nickte leicht. Lougière war damit beschäftigt, Rachel anzuschauen, die ganz davon in Anspruch genommen wurde, mit ihrem Weinkelch herumzuspielen, während Lockewood und Buckland ihre Mahlzeiten mit fast barbarischem Appetit verschlangen. Sie schaute zu Ransom hinüber. Ihm schien es nicht im Entferntesten leid zu tun, dass er seine Mutter beleidigt hatte.
    Aurora erhob sich langsam und entschuldigte sich bei den übrigen Gästen.
    »Aurora?« Ran packte ihre Hand.
    »Ich verspüre ebenfalls das Bedürfnis zu

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