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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Körper gespannt wie ein Bogen. »Und nun, wo du deinen Teil aufgesagt hast«, drohte er mit vernichtender Stimme, »werde ich dir lediglich einmal sagen: Aurora Lassiter McLaren, halte dich da raus!«
    »Beim Gott des Donners!«, zischte sie. »Du bist nicht ein Bastard aufgrund deiner Geburt, Ransom Montegomery«, ihre Stimme wurde lauter, »sondern ein Bastard, den du selber geschaffen hast!«
    Eine Glasscheibe zersplitterte und ließ glänzende Scherben wie einen Regen von Elfentränen auf seinen Kopf herabrieseln. Aurora taumelte, und sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. Ran schaute von der zersplitterten Glasscheibe fassungslos zu ihr hin. Sie starrten sich gegenseitig an. Ran griff zu ihr hinüber, sie wandte sich jedoch ab, sah vom zerbrochenen Glas zu den verstreut herumliegenden Blättern und dem entzweigebrochenen Brandyglas. Ran blinzelte, als sie die Vase gefährlich nahe an der Kante auf das Regal zurückstellte, und als er zu Aurora blickte, war sie verschwunden. Die Tür knallte gegen die Wand, und ihr weinrotes Gewand verschwand gerade um den Türpfosten herum. Einen Moment später ging er um den Tisch herum, um ihr zu folgen. Auf den Eingangsstufen stieß er mit Dahrein zusammen.
    Ran packte den Jungen bei den Schultern, damit dieser nicht hinfiel, während er gleichzeitig den Bereich hinter ihm absuchte. Er erhaschte gerade noch einen Blick von Aurora, bevor sie vom Weg abbog.
    Dahrein schaute zu Ran hoch, wand sich aus seinem Griff und lief ins Haus. Léonie stand auf der Veranda vor dem Speisesaal. Als sie wieder hineinging, war ihr rundes Gesicht von Enttäuschung gezeichnet.
    Domingo seufzte und schüttelte den Kopf. »Sie will Euch doch nur glücklich sehen, Ran.«
    Ran brauchte gar nicht erst zu fragen, ob sie alles mit angehört hatten. Die vernichtenden Blicke von Buckland und Lougière, die gerade fortgingen, und sogar von Lockewood waren wie mit tödlicher Genauigkeit durchgeführte Kanonenschüsse.
    Ran fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, lehnte sich gegen einen Stützpfosten und stieß einen scharfen Atemzug aus.
    Plötzlich fühlte er sich mutterseelenallein.
    Einen Moment später schlurfte Shokai vorbei, blieb stehen und schaute Ran in die Augen. Er gab ein empörtes Geräusch von sich und sagte dann: »Ein kleines Hirn und einen großen Mann findet man oft vereint«, bevor er seinen Weg fortsetzte.
     
    Arm an Geld und reich an Freunden, dachte Ran, als er sie schließlich fand. Sie saß auf dem Boden, ohne auf ihre feinen Röcke zu achten, und schmuste mit einem neugeborenen Lamm in ihrem Schoß. Das Tier blökte süß, als sie sein flaumiges Fell streichelte, und sie musste lächeln, als ein weiteres Lamm auf sie zuwackelte, zwischen dessen Hufen ein kleines graues Kätzchen herumflitzte. Plötzlich machte ein Vogel mit einem langen Schweif einen Sturzflug, setzte sich hoheitsvoll auf einen niedrigen Ast und neigte seinen Kopf neugierig zu den Eindringlingen in seinem Reich hin. Lichttupfer sprenkelten durch das Laubdach und tauchten ihren geheimen Platz in einen ätherischen Glanz. Ran blieb außer ihrer Sichtweite und beobachtete sie.
    Ein weiterer Vogel, nicht viel größer als sein Daumen, setzte sich auf Auroras Schulter und piepste glücklich. Das Kätzchen spielte mit ihrem Haar und verhedderte sich, und sie beugte sich vor, um das Fellbündel zu befreien und ihm daraufhin zu erlauben, das Gleiche wiederzutun.
    Sie ist ein Glück für alle lebenden Kreaturen, dachte er und erwartete fast, dass Elfen und Feen um sie herumhuschten. Oder Wassergeister, was zum Teufel auch immer die waren.
    »Wo ist deine Mama, Kleines?«, fragte sie das Kätzchen und neckte seine Schnurrhaare mit einem Grashalm. »Ist sie in der Nähe oder befindet sie sich auf der Lion, um Mäuse für deine Mahlzeit zu fangen?« Ihre Stimme brach, und Ran nahm wahr, dass sie nicht so beherrscht war, wie sie den Anschein machte. »Ach Göttin, was würde ich nicht alles dafür geben, wenn ich meine Mutter bei mir haben könnte, um ihr erzählen zu können, wie sehr ich sie vermisst habe. Ich würde wie ein kleines Mädchen auf ihren Schoß klettern und die Sanftheit ihrer Arme spüren können.« Sie neigte ihren Kopf zurück. »Das ist ein Geschenk, das er in Händen hält«, flüsterte sie, und in Rans Kehle bildete sich ein Kloß, während er ihr zuhörte und sich im Geist ihre Welt ausmalte, leer und beschränkt, tapfer ihn davor abschirmend.
    »Wie kann man nur wertvolle Zeit besitzen und sie an

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