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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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auf ihr ruhiges Gesicht hinab. Sie atmete kaum noch, ihre Haut war durchschimmernd und blass. Er versuchte sich an all das zu erinnern, was sie ihm über ihre Welt der Magie und des Heilens erzählt hatte, und suchte dort nach einem Hinweis. Seine Gedanken glitten ohne Unterlass über die Tage und Nächte, die sie miteinander verbracht hatten – von dem Moment an, als er sie zum ersten Mal gefangen im Verlies des Sultans gefunden hatte.
    Wo sie eingemauert worden war, weil sie ein Menschenleben gerettet hatte.
    Aurora setzte sich für die verwundeten Herzen und erschöpften Seelen ein.
    Und wie soll ich mich jetzt für sie einsetzen können, dachte er, wenn ich nicht herausfinden kann, wohin sie gereist ist?
    Allmächtiger Gott, kleine Lady. Komm nach Hause, quälte er sich. Sein Herz fühlte sich entzweit an. Er widerstand der Versuchung, sie in seine Arme zu nehmen, denn die Erinnerung daran, wie sie haltlos in seine Umarmung gefallen war, quälte noch immer seine wachsenden Ängste. Er suchte ihre ruhigen Gesichtszüge nach einem Flackern ab, nach einer blinzelnden Augenwimper.
    Eine Flamme hellt noch einmal auf, bevor sie erlischt.
    Gütiger Gott, ich klinge schon ganz wie Shokai, dachte er, und Bedauern überkam ihn. Er hatte den alten Mann am Tag zuvor auf einem Berggipfel begraben, in tiefer Trauer über den Verlust. Seine Vertrautheit mit dem alten Mann war noch neu, aber Ransom hatte immer die Weisheit in Shokai anerkannt, von niemandem übertreffen, den er je gekannt hatte – abgesehen von Aurora. Shokai hatte Aurora nie verhätschelt, wohl wissend, dass er nicht immer in ihrer Nähe sein würde. Ran fühlte sich unermesslich stolz, dass Shokai ihn ihrer würdig befunden hatte.
    Welche Information war wohl so schwerwiegend, dass sie Shokai das Leben gekostet hatte?
    Und warum war Lockewood immer in der Nähe, wenn irgendetwas passierte? War er es, der den Kadaver dorthin gelegt hatte? Hatte er seine Taten durch das Fälschen von Fußspuren verdecken wollen?
    Und Lougière? Wie passte der in das Puzzle? Er kam einem nicht wie ein Mann vor, der einer Frau bewusst ein tödliches Gift geben würde, erst recht nicht einer Frau, von der er so liebevoll gesprochen hatte. Und warum sollte Rachel Helena helfen, ein Kind loszuwerden? Es war zweifelhaft, ob Lougière überhaupt der Vater war, denn Helena hatte mit mehreren Männern geschlafen. Vielleicht hatte Rachel aber auch gespürt, dass es so war, und Ran hatte keine Beweise, die diese Behauptung widerlegen konnten.
    Und was, wenn sie alle logen?
    Wenn Lougière Helena das Gift gegeben hatte und sie es dann, nachdem sie wahrgenommen hatte, was es war, an Rachel weitergegeben hatte, und zwar in der Hoffnung, sie zu töten – warum hatte Rachel aber dann nach Auroras Tränken gefragt? Warum hatte sie nicht ihren Hass auf den Mann gerichtet, der ihren Tod gewollt hatte?
    Gott, dachte er, stützte seine Ellbogen auf seine Knie und legte seinen Kopf in die Hände. Sein Hirn tat ihm weh, und es zehrte an seinen Kräften, sowohl dafür zu sorgen, dass Dahrein in der schmerzlosen Leere verharrte, die Aurora ihm verordnet hatte, als auch an ihrer Seite zu sein.
    Er brauchte Aurora, brauchte ihre Hilfe, ihr Verständnis und ihre unheimliche Macht, Fassaden und Lügen durchschauen zu können.
    Er brauchte sie, um weiterleben zu können.
    Er brauchte sie, um sie zu lieben.
    Er drückte seine Hände vor sein Gesicht und atmete tief aus, bevor er sich vom Bett wegstieß.
    Ran ging auf und ab, mit jedem Schritt vergrößerte sich seine Sorge. Seine Schultern verkrampften sich, er fühlte sich eingesperrt, wütend und rastlos. Am liebsten hätte er geschrien. Im Raum wurde es dunkler, was Ran jedoch erst bemerkte, als ein leises Klopfen an der Tür zu hören war. Er zuckte zusammen, hielt kurz inne und schritt dann zur Tür hinüber; mit einem Ruck öffnete er sie.
    »Warum bist du nicht im Bett?«, schimpfte Ran, und Sayidda blinzelte zu ihm auf.
    »Weil es mir sehr viel besser geht, Kassir«, antwortete sie ihm sanft. »Möchtest du etwas essen?« Sie hielt ihm ein Tablett hin. Er nahm es ihr ab, führte sie herein und schloss die Tür. Ran stellte das Tablett beiseite und drückte sie praktisch in einen Sessel, der neben dem Bett stand.
    »Ich bin deine Mutter, Kassir, und kein Kleinkind«, beschwerte sie sich, freute sich jedoch gleichzeitig über seine Fürsorge. »Und ich habe mich um Dahrein gekümmert«, versicherte sie ihm, als er Anstalten machte zu gehen. Seine

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