Heiße Sonne der Verführung
vorgeschoben und das Vertrauen zwischen ihnen war zerstört.
14
Ran stieß sich von der Kabinentür ab. Sein Atem ging schnell, als er mit seinen Handflächen auf die gegenüberliegende Wand schlug. Das Holz ächzte durch die Wucht, und er kämpfte um Beherrschung.
Verdammt und zugenäht!
Nun stand er ganz schön unter Druck.
Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie gegen ihren Willen zu rauben? Und sie dann auch noch einzusperren! Er fühlte sich wie ein Schurke allererster Güte. Aber zum Teufel noch mal, diese Frau stellte ihn jenseits des Wahnsinns auf die Probe und wurde zu seinem schlimmsten Albtraum; nun war er tief in eine selbst errichtete Falle geraten. Als er sie mit dem Kolonisten zusammen gesehen hatte, wie sie ihn berührte, so verdammt vertraulich, da hatte Ran nichts über die schmerzvolle Empfindung hinaus verstanden, die durch seine Eingeweide riss, außer, dass er nie zuvor so etwas gefühlt hatte. Und es wurde sogar noch intensiver, nachdem sie sich geweigert hatte, den Sklavenhändler zu verlassen. Er hätte sie zurücklassen, hätte verdammt froh darüber sein sollen, aber nachdem seine Fantasien ihn eine Woche lang bis zum Wahnsinn gequält hatten, hatte er sich ganz einfach verraten gefühlt. Die Zurückweisung seines Schutzes war wie der Wurf des Fehdehandschuhs in sein Gesicht. Ran hatte der Herausforderung nicht widerstehen können.
Die Eifersucht hatte ihn getrieben. Beim Blute Gottes, da war er nun in die Falle gegangen durch eine schlichte Gefühlsregung! Und die Tatsache, dass er dieser erlegen war, brachte ihn zur Raserei, ebenso wie Auroras Geringschätzung ihrer persönlichen Sicherheit, nur um den Amerikaner richtig versorgt zu sehen. Versorgt. Pah! Das Interesse dieses verdammten Amerikaners hatte ihm quer übers ganze Gesicht geschrieben gestanden, und es waren mit Sicherheit nicht ihre Heilkünste, von denen er sich angezogen gefühlt hatte!
Du lieber Gott, dachte Ran in einem Anfall von Verzweiflung. Was ist nur aus mir geworden?
Plötzlich klapperte der Türriegel. Er fuhr zusammen und drehte sich jäh um, als die Tür sich knarrend öffnete. Sie stand mit seinem Hemd in der Hand auf der Türschwelle.
»Das hier werdet Ihr brauchen.« Sie hielt ihm das Kleidungsstück hin. Rans Blick schoss vom Riegel zu ihr hinüber und dann wieder zurück. Er hätte schwören können. Nein, er hatte sie verriegelt! Hatte sie einfach nur an der Tür gerüttelt, um den Riegel zu öffnen? War das vielleicht irgendein Trick? Er schaute sie an, ihr finsterer Ausdruck bot ihm jedoch keinerlei Erklärung. Er würde sich nicht zum Narren machen, sie zu fragen! Das Mädchen wollte wahrscheinlich nur beweisen, dass man sie nicht einsperren konnte. Er streckte seine Hand nach dem Hemd aus und griff danach, Aurora weigerte sich jedoch, es loszulassen.
»Ich will mich nicht mit Euch streiten, Ransom.« Die Red Lion war schon von dem Sklavenschiff, der Black Star, losgemacht worden und kein Flehen der Welt würde ihn dazu bringen umzukehren; es war ihre eigene scheußliche Laune, die sie davon abhielt, seine Sorge um ihr Überleben zu erkennen. Und wenn er auch ein klein wenig gewaltsam war, wenn es darum ging, dies zu zeigen, so war sie doch gerührt über das Ausmaß seiner Fürsorglichkeit. »Ich nehme Euren Schutz an.« Das Hemd glitt von ihren Fingern.
Überraschung flackerte in seinen bernsteinfarbenen Augen, als er den schwarzen Stoff über seinen Kopf zog. Er würde ihren plötzlichen Sinneswandel nicht in Frage stellen. Er hatte auch so schon genug Probleme am Hals. »Gut«, äußerte er großmütig, sie nicht einen Moment lang aus den Augen lassend, während er seine Arme durch die sich bauschenden Hemdsärmel schob. »Es würde Euch auch nichts nützen, mich jetzt herauszufordern.«
Gegen den Türrahmen gelehnt verschränkte Aurora ihre Arme unter den Brüsten. »Wenn Ihr vorhabt, schnippisch darauf zu reagieren, so werde ich dafür sorgen, dass Eure Großzügigkeit nicht so leicht zu verdauen sein wird.«
»Das habt Ihr doch schon getan.« Er milderte seine Worte durch ein schwaches Lächeln und vermied es, einen Blick auf ihren prallen Busen zu werfen, der sich unter dem dünnen, feuchten Stoff abzeichnete. Würde er diese Frau jemals ordentlich gekleidet sehen? »Ihr seid ganz schön jähzornig.«
»Ja.« Sie errötete und senkte ihren Blick, und Empörung färbte ihre Stimme. »Das ist ein erbärmlicher Makel, gegen den ich anzukämpfen habe.«
Ran spürte einen Anfall von
Weitere Kostenlose Bücher