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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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und wollte ihr auf die Beine helfen. Aber sie schoß hoch wie ein Gummiball, klopfte sich den Sand von den Hüften und strahlte mich aus ihren blauen Augen an, als wäre das Leben ein einziges großes Abenteuer.

    Ich lief auf mein Zimmer, duschte, zog mir eine leichte Hose und ein Hawaiihemd an und ging dann zu ihrem Apartment hinüber. Mira hatte sich einen Morgenrock übergeworfen, und offensichtlich trug sie nichts darunter.
    Sie war gerade aus dem Bad gekommen und sah so frisch aus wie eine taubedeckte Rose.
    Norma lag mit einem seidenen Pyjama bekleidet auf der Couch. Beide gaben sich zwanglos und natürlich.
    »Wir beide trinken Scotch und Soda«, begann Miriam.
    »Mir bitte auch einen«, antwortete ich.
    So saßen wir eine Weile und nippten an unserem Whisky Soda.
    »Also los«, forderte Norma dann Miriam auf. »Nun lade mal deinen Kummer ab!«
    »Ich werde erpreßt«, begann Miriam zögernd..
    »Wie ist es denn dazu gekommen?« fragte ich..
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Dann konzentrieren Sie sich , auf die wesentlichen Tatsachen«, sagte ich, sah auf meine Armbanduhr und dachte an Bertha und Bicknell.
    »Man verlangt als erstes zwanzigtausend Dollar von mir«, erwiderte Miriam.
    »Ist es Sidney Selma?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne keinen Sidney Selma.«
    Ich hob zweifelnd die Augenbrauen und sah Norma an.
    »Sidney Selma ist mein Herzchen«, erklärte diese.
    »Wie wäre es, wenn endlich mal ein paar Karten offen auf den Tisch gelegt würden«, schlug ich vor.
    »Sie liegen bereits auf dem Tisch«, meinte Mira. »Zumindest werden sie gleich dort sein. Ich habe einmal Arsen gekauft, und Norma besitzt einen Brief, in dem ich davon geschrieben habe.«
    »Handschriftlich oder mit der Maschine?«
    »Handschriftlich.«
    »Na, das ist aber prächtig.«
    »Leider«, stimmte Mira zu.
    »Was steht denn in diesem Brief?«
    »Ich erwähnte, ich sei gerade von einem Stadtbummel zurück und hätte dabei genug Arsen gekauft, um ein Pferd damit töten zu können — und dann noch einige andere Dinge, reime Flachsereien, wie Norma und ich sie einander zu schreiben pflegten.«
    »Wo ist der Brief?«
    »Das wissen wir eben nicht genau. Norma glaubt, er sei noch bei ihren Sachen in New York. Wir haben auch beide nicht mehr daran gedacht, bis dann an Bord dieser Selma mit seinem Angebot kam. Er besitzt Briefe, die Norma gern zurückhaben möchte; als Gegenleistung soll sie ihm alle Briefe geben, die ich ihr geschrieben habe.«
    Ich wandte mich an Norma. »Das war es also, was Selma wirklich wollte?«
    »Ja, ein Teil seiner Forderungen.«
    »Wie kam es denn überhaupt dazu, daß Sie Arsen kauften?« fragte ich Miriam.
    »Ich fürchte, das wird mir niemand glauben. Ezra hat mich gebeten, es zu tun.«
    »Wozu brauchte er das Arsen?«
    »Er beschäftigte sich mit Taxidermie. Das war so ein Hobby von ihm. Er stopfte Vögel aus und präparierte sie mit einer arsenhaltigen Substanz.«
    »Hat er das Zeug immer selbst gemixt?«
    »Ja, und er bat mich auch, ihm das Arsen mitzubringen.«
    »War das nicht schwierig?«
    »Überhaupt nicht. Die Drogerie kannte meinen Mann ja, und so bekam ich es natürlich auch für ihn.«
    »Haben Sie denn nicht den Einkauf in der Liste für Giftkäufe bestätigen müssen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Da habe ich die Leute übers Ohr gehauen.«
    »In welcher Beziehung denn?«
    »Mein Mann kaufte stets in einem Großhandelsgeschäft, und zwar immer gleich größere Mengen.«
    »Können Sie beweisen, daß Ihr Mann Sie gebeten hat, das Gift zu besorgen?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Wieviel haben Sie denn damals bekommen?«
    »Genug, um mindestens tausend Ehemänner vergiften zu können.«
    »Und wo ist das Zeug jetzt?«
    »Als ich merkte, daß man den natürlichen Tod von Ezra bezweifelte und eine Untersuchung eingeleitet wurde, geriet ich in Panikstimmung und ging zu dem Versteck, wo ich das Päckchen aufbewahrt hatte. Ich glaubte zeigen zu können, daß es noch ungeöffnet und im gleichen Zustand war, in dem ich es gekauft hatte.«
    »Und war es das?«
    »Nein.«
    »Was war damit geschehen?«
    »Jemand hatte die Siegel erbrochen und eine Menge herausgenommen.«
    »Wieviel?«
    »Genau kann ich das nicht sagen; es war aber ziemlich viel.«
    »Und was haben Sie dann getan?«
    »Ich habe den Rest in das Abflußbecken geschüttet und den Behälter verbrannt.«
    »Das war nicht gerade gescheit - für den Fall, daß man Ihrem Einkauf auf die Spur kommen sollte.«
    »Das

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