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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kühlen Fluten.
    Das Wasser war wie Samt. Ich schwamm ein paar hundert Meter hinaus, legte mich auf den Rücken und ließ mich so etwa eine halbe Stunde lang treiben, wobei ich in dem salzhaltigen Wasser nichts weiter zu tun brauchte, als ab und zu ein paar Schwimmstöße zu machen und es im übrigen den Wellen zu überlassen, mich allmählich dem Strand zuzutreiben. Als ich wieder am Strand im prallen Sonnenlicht stand, sagte plötzlich eine Stimme neben mir: »Nun, Sie verlieren aber auch gar keine Zeit, nicht wahr?«
    Ich schaute auf. Es war Miriam Woodford.
    »Oh, guten Tag. Wo sind denn die anderen?«
    »Norma hat sich hingelegt. Ich versuchte, sie zu überreden, mit mir schwimmen zu gehen, aber sie wollte sich unbedingt ausruhen. Gehen Sie noch einmal ins Wasser?«
    »Ich wollte erst ein wenig die Sonne genießen.«
    Sie nickte, setzte sich in den Sand und bedeutete mir, mich neben sie zu setzen. Sie winkte einem Strandwärter, und bald hatten wir
    einen schützenden Sonnenschirm über uns. Dann aalten wir uns im Sand, als würden wir uns schon seit Jahren kennen.
    Ich betrachtete sie mit Kennerblick, und mir gefiel, was ich sah.
    Als sie meinen prüfenden Blick bemerkte, meinte sie lächelnd: »Nun, fehlt irgend etwas?« Eine träge Gutmütigkeit klang aus ihrer Stimme. Sie bewegte ein wenig die Beine.
    »Ich interessierte mich gerade für Ihre wunderbare Bräune.«
    »Ist das alles?«
    »Nicht ganz.«
    »Wäre auch wenig schmeichelhaft für mich gewesen. Gefällt Ihnen mein Teint?«
    »Er steht Ihnen wirklich vorzüglich.«
    »Ich habe ihn mir mit großer Vorsicht erworben. Nur ein paar Minuten am ersten Tag, am zweiten etwas länger.« Sie sah mich auf einmal ernst an und sagte: »Norma meint, Sie wären ein sehr verständnisvoller Mensch.«
    »Würden Sie bitte Norma für dieses Kompliment meinen Dank übermitteln.«
    »Ich werde ihr nicht einmal sagen, daß ich mit Ihnen sprach.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein. Norma hat im Augenblick zuviel Sorgen.«
    »Weswegen denn?«
    »Sie wissen es doch.«
    Ich äußerte mich nicht dazu.
    »Was sollte Ihrer Ansicht nach Norma am besten tun?«
    »Das liegt ganz bei Norma«, antwortete ich.
    »Was würden Sie denn vorschlagen?«
    »Ich habe keine Vorschläge.«
    »Was, meinen Sie, will der Mann eigentlich?«
    »Männer wollen alles mögliche«, bemerkte ich und konzentrierte meine Aufmerksamkeit auf einen Mann in einem Brandungsboot, der auf der Schaumkrone einer großen Welle entlangglitt.
    »Sie sind nicht gerade sehr gesprächig«, maulte Miriam.
    Ich grinste sie nur wortlos an, und sie grinste zurück.
    »Aber ich mag Sie trotzdem und werde Sie Donald nennen. Nennen Sie mich Miriam. Wo wohnen Sie eigentlich?«
    »Im >Moana<.«
    »Ich komme jeden Tag um diese Zeit hierher zum Schwimmen«, vertraute sie mir an.
    »Ich konnte es kaum erwarten, an den Strand zu kommen«, erzählte ich ihr. »Ist das Wasser nicht wundervoll?«
    Sie nickte. »Sind Sie schon einmal mit einem Auslegerboot gefahren?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dort kommt gerade eins!« rief sie. »Sie müssen erst einmal hinauspaddeln, bis dahin, wo die Wellen schön groß sind. Dann kehren Sie um in Richtung Strand, immer dicht vor einem großen Brecher. Dabei müssen Sie dem Boot gerade so viel Geschwindigkeit geben, daß es nicht mit Wasser vollgeschlagen wird, dann hebt Sie die Welle hoch bis auf ihren Kamm, noch ein paar kräftige Paddelschläge, und Sie können sich bequem hinsetzen und die Fahrt genießen. Fast eine Meile können Sie dahingleiten, bis Sie mit dem donnernden Geräusch der Brandung auf der Spitze eines Brechers am Strand ankommen.«
    »Klingt ganz interessant«, meinte ich.
    »Ach, es ist wohl eins der aufregendsten Erlebnisse, die ich je mitgemacht habe.«
    Sie gab dem Strandwärter einen Wink, der seinerseits die Hand als Signal hochhob. Einen Augenblick später glitt ein Auslegerboot ins Wasser.
    Miriam nahm mich bei der Hand und sagte: »Kommen Sie, Donald. Ich möchte, daß Sie ganz vorn am Bug sitzen. Jetzt werden Sie etwas erleben, was Sie nie vergessen werden.«
    Wir stiegen also ins Boot und begannen zu paddeln. Hinten saßen drei Hawaiianer, die ihre Paddel mit großer Geschicklichkeit handhabten. Ich nehme an, daß unsere Paddelei sie kaum unterstützte. Aber immerhin war es eine körperliche Übung. Nach fünftägigem Aufenthalt an Bord eines Schiffes bereitete es mir viel Vergnügen.
    Schließlich kamen wir dorthin, wo riesige Brecher waren.
    »Paddeln, paddeln!«

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