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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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weiß ich. Ich will sagen, ich weiß es jetzt. Damals war ich mir dessen nicht bewußt. Sie werden sich ja denken können, wie mir zumute war, als ich entdeckte, daß das Päckchen geöffnet war und etwas von dem Gift fehlte.«
    »Wer erpreßt Sie?«
    »Ein Mann namens Jerome C. Bastion.«
    »Wohnt er hier?«
    »Ja. Irgendwo auf der Insel.«
    »Konnten Sie nicht herausfinden, wo?«
    »Nein, bisher nicht. Er ist in keinem Hotel registriert, und der Verkehrs verein kennt ihn auch nicht.«
    »Und Selma kennen Sie nicht?«
    »Habe nie vorher von ihm gehört, erst durch Norma.«
    »Wie setzt Bastion sich mit Ihnen in Verbindung?«
    »Er sagt mir, wo ich ihn treffen soll.«
    »Tut er das telefonisch?«
    »Ja.«
    »Wie lange ist er schon hier?«
    »Etwa einen Monat, glaube ich.«
    »Und wie lange sind Sie schon hier?«
    »Ein paar Monate.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal getroffen?«
    »Vor etwa zwei Wochen.«
    »Und was haben Sie ihm gesagt?«
    »Ich habe ihm zu verstehen gegeben, es würde nicht zu schwierig sein, ein Übereinkommen mit mir zu erzielen. Wenn er mir alles Material aushändigte, würde ich ihm Geld geben. Zwar nicht soviel, wie er verlangte, aber doch eine hübsche Summe.«
    »Besitzt er denn überhaupt etwas, was Sie belasten könnte?«
    »Er behauptet es.«
    »Und ein anderer Erpresser versucht die Briefe in die Hand zu bekommen, die Sie an Norma geschrieben haben?«
    »Ja, wie Norma Ihnen erzählte.«
    »Sie haben Bastion also Geld versprochen?«
    »Ich sagte ihm, ich würde mir welches beschaffen.«
    »Und danach hat er Sie in Ruhe gelassen?«
    »Er weiß, daß ich entsprechende Schritte unternommen habe.«
    »Und Sie wollten ihn wirklich durch Geld loswerden?«
    Sie sah mich abweisend an und fragte dann: »Was sollte ich sonst tun, wenn ich ihn auf andere Weise nicht loswerde?«
    »Haben Sie Ihren Mann vergiftet?«
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen die Wahrheit sagte?«
    »Ich weiß nicht. Haben Sie ihn vergiftet?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Mit dieser Antwort gab ich mich zufrieden und sagte nur: »Sie müssen mir aber eins versprechen.«
    »Was denn?«
    »Daß Sie ihm nicht einen Pfennig zahlen.«
    »Ist das der beste Weg, um die Sache in Ordnung zu bringen?«
    »Der einzige, glauben Sie mir.«
    »Also gut, dann verspreche ich es.«
    Ich nippte wieder an meinem Whisky und sah mich im Zimmer um. Eins der Bilder an der Wand schien nicht zu der sonstigen Ausstattung des Raumes zu passen. Ich ging hinüber, nahm es vom Haken und sah mir die Wand an dieser Stelle an. Dann winkte ich Mira und Norma, sich die Sache ebenfalls anzusehen. Sie standen eng an mich gelehnt und blickten hinauf.
    Ein sauberes Loch in der Größe eines Silberdollars war in die Wand gebohrt, und darin steckte unverkennbar ein Mikrophon.
    Mira schwankte leicht und packte mich am Arm. Sie atmete schwer. Norma legte ihre Hand auf meine Schulter und flüsterte erschrocken: »Mein Gott, Donald!« Ich hängte das Bild wieder an seinen Platz, ganz vorsichtig, damit das Mikrophon keine erkennbaren Kratzer abbekam, und flüsterte dann: »Nun, das haben wir also entdeckt.«
    Ich legte meinen Finger auf die Lippen, um die beiden Mädchen zum Schweigen zu bringen, und fragte dann mit lauter Stimme: »Wo ist denn hier der Raum für kleine Knaben?«
    Mira lachte: »Durch diese Tür hier, Donald.«
    Ich ließ die Tür vernehmlich ins Schloß fallen. Dann zog ich Mira zu mir heran und flüsterte ihr ins Ohr: »Unterhalten Sie sich jetzt mit Norma ganz allgemein über die Reise und sonstige harmlose Dinge. Sprechen Sie über mich. Meinetwegen zerpflücken Sie mich nach Strich und Faden. Aber reden Sie, reden, reden, ohne besonderen Inhalt. Ich muß herausfinden, ob diese Unterhaltung direkt mitgehört oder nur auf Band aufgenommen wird.«
    Das Vorhandensein des Mikrophons erklärte so manches. Jetzt saßen wir wahrhaftig in der Patsche. Sollte die Polizei von Hawaii dahinterstecken, so waren wir übel dran. Man würde noch vor Abend einen Haftbefehl gegen Miriam ausstellen, und Edgar Larson könnte sich mit seiner Gefangenen auf den Heimweg machen.
    Hatten aber Erpresser das Mikrophon eingebaut, dann waren wir jetzt in deren Hand; allerdings brauchten sie eine Bandaufnahme des Gespräches. Ich ging in den Flur hinter dem Wohnzimmer, stellte mich auf einen Stuhl und begann nach Drähten zu suchen. Sie waren geschickt getarnt, aber ich fand sie doch und folgte ihnen, bis ich in einem kleinen Abstellraum ein Tonbandgerät

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