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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hat?«
    »Nach dir Ausschau gehalten.«
    »Du bist mir ein feiner Detektiv.«
    »Natürlich habe ich auch meine Sachen ausgepackt und ein Bad genommen.«
    »Natürlich, natürlich«, knirschte Bertha wütend. »Mein Gott, unser Klient hat doch wohl siebenhundertfünfzig Dollar für den Fahrschein gezahlt, damit du etwas für ihn tust, oder nicht?«
    »Und was hat er denn von mir erwartet?«
    »Daß du Miriam Woodford beschützt.«
    »Wovor?«
    »Das herauszufinden sind wir ja hergekommen.«
    »Ich denke, ich soll hier nur die Laufereien erledigen.«
    »Du hast dir ja bis jetzt auch schon beinahe die Beine abgelaufen«, antwortete sie sarkastisch.
    »Also, Bertha, was ist los? Wo fehlt’s?«
    »Ach, überall.«
    »Und wie kommt das?«
    »Bicknell ist wütend.«
    »Auf wen denn?«
    »Auf dich, auf mich und auf sich selbst.«
    »Das ist eine famose Kombination.«
    Bertha nippte an ihrem Getränk und stieß dann zwischen den Zähnen hervor: »Ich hab’ es doch gewußt, daß ich diesen Ort hier hassen würde.«
    »Was findest du hier denn so hassenswert?«
    »Einfach alles. Wenn ich diese superschlanken Gänschen in ihren zweiteiligen Badeanzügen sehe, dann muß ich an meine Figur und a n mein Alter denken. Sieh dir doch mal die dort an, die mit dem Badeanzug in Briefmarkengröße. Der sitzt so eng wie eine Wurstpelle.«
    Ich sah mir das Mädchen an.
    »Und dann sieh doch nur, wie sie mit den Hüften wackelt. Als ich in dem Alter war, hat man nicht so mit seinem Hinterteil ge- wackelt, und man putzte sich auch nicht so heraus.«
    Bertha nahm einen neuen Schluck aus dem Glas.
    Ich tat geringschätzig. »Warum entspannst du dich nicht einfach und siehst dir das Mädchen so an, wie man Bilder in einer Illustrierten betrachtet?«
    »Dabei werde ich noch verrückt«, eiferte Bertha weiter. »Da sitze ich hier eingepreßt in ein Mieder, das mir kaum Platz zum Atmen läßt, und das nur, um mit der Sitzfläche nicht an beiden Seiten über den Stuhl zu quellen. Sieh dir doch mal die Blondine da drüben in dem weißen Kleid an! Ich meine die dort, die —«
    »Ich habe sie lange vor dir gesehen«, unterbrach ich sie.
    »Wo warst du eigentlich?« fragte sie bissig und nahm einen gewaltigen Schluck aus dem Glas.
    »Schließlich liegt deine Stärke ja nicht in einem zweiteiligen Badeanzug, sondern darin, daß du in der Lage bist, dir ein schönes Bankkonto aufzubauen.«
    Bertha starrte mich an. Ich hatte das Gefühl, daß ihr meine Worte nicht gerade gefielen.
    Eine gutaussehende Polynesierin in einem Gewand, das mit den farbenfreudigen Mustern Hawaiis bedruckt war, ging über die Terrasse.
    »Sieh dir doch mal diese Frau an«, forderte ich Bertha auf. »Die trägt kein Mieder.«
    »Sie braucht auch keins«, brummte Bertha.
    »Ich wette, sie wiegt zwanzig Pfund mehr als du«, stichelte ich. »Und sie ist auch nicht größer.«
    Bertha betrachtete sie interessiert. »Es ist irgend etwas an der Art, wie sie steht«, meinte sie nachdrücklich. »Ihr Rücken ist gerade, und den Kopf trägt sie stolz erhoben.«
    »Mich würde interessieren, ob sie hier Lasten auf dem Kopf tragen«, sinnierte ich.
    »Das würde ich auch gern wissen«, knurrte Bertha mit einem neidischen Blick auf die Polynesierin. »Wahrscheinlich tut sie es - und sie ist übrigens auch älter als ich, Donald.«
    Jetzt machte ich einen Überrumpelungsversuch. »Trink aus, Bertha. Wir gehen jetzt in den Laden da drüben und kaufen ein hawaiisches Gewand.«
    »Für mich?« fauchte sie mißtrauisch.
    »Natürlich, für dich.«
    »Aber warum denn? Ich könnte so etwas nie tragen, Donald.«
    »Nur so könntest du das Eis bei Miriam Woodford brechen. Denk doch mal nach. Du kommst hierher, gekleidet wie eine konventionelle Geschäftsfrau, eingeschnürt in ein Mieder mit Stahlstangen und voller Haß auf die Umgebung. So wirst du hier keinen Blumentopf gewinnen. Ziehst du dich aber auf einheimische Art an, dann wird jeder darüber reden. Nach allem, was ich über Miriam gehört habe, ist sie- ein recht impulsives Mädchen. Sie betet alles Unkonventionelle an - warum willst du nicht mal dem Impuls nachgeben, Bertha? Komm, trink aus.«
    Ich bekam Bertha endlich dazu auszutrinken, bot ihr meinen Arm und dirigierte sie hinüber zu einem der Hawaiiläden.
    Bertha starrte die Verkäuferin abweisend an.
    »Ich möchte eines von diesen hawaiischen Dingern da«, begann sie zögernd.
    »Aber gern«, strahlte die Verkäuferin so selbstverständlich, als habe Bertha ein Päckchen Zigaretten

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