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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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bestellte.
    Um acht Uhr saß ich in diesem Wagen und wartete an einem Platz, von dem aus ich Miras Wohnung im Auge behalten konnte.
    Das japanisch-hawaiische Hausmädchen kam mit seinem Köfferchen heraus. Sie sah ganz unauffällig aus.
    Sie wartete an der Haltestelle und fuhr mit einem Omnibus wie jeder andere Angestellte. Ich zuckelte hinter dem Bus her.
    Der Bus fuhr durch die Kalakaua Street und bog dann in die King Street ein. Nachdem er etwa eine halbe Meile diese Straße entlanggefahren war, stoppte er, und mein kleines Mädchen stieg aus.
    Sie ging etwa zwanzig Meter den Bürgersteig entlang und glitt dann hinter das Lenkrad eines schnittigen Wagens, der dort parkte. Sie drückte aufs Gaspedal und brachte den Motor schnell auf hohe Touren.
    In Honolulu hat man eine Fahrtechnik, die Neuankömmlinge in Schrecken versetzt - eine lässige Art, im engsten Bogen um Kurven zu biegen, mit quietschenden Reifen durch schmale Straßen zu ja-' gen und sich rücksichtslos durch den Verkehr zu mogeln. Es gibt dort Kreuzungen, an denen vier oder fünf Straßen zusammenlaufen, und durch eine Art geheimer Telepathie scheint jeder Fahrer zu wissen, was der andere im Sinn hat. Man fährt wie irr, kurvt und rast wild über Kreuzungen, und doch scheint jeder wie durch ein Wunder heil und gesund sein Ziel zu erreichen.
    Das Mädchen war. eine typische Honolulufahrerin. Ich mußte mich verteufelt anstrengen, um ihr auf den Fersen zur bleiben. Ich wagte nicht, zu nahe an sie heranzukommen, während ich andererseits befürchten mußte, sie aus den Augen zu verlieren, wenn ich den Abstand zu groß werden ließ. Sie bog rasant um viele Ecken, bis sie schließlich die Straße nach Koko Head einschlug, auf der sie dann normales Tempo einhielt. Ich fuhr immer hinter ihr her, manchmal ziemlich dicht, dann wieder mit ziemlich großem Abstand. Ein- oder zweimal, wenn ich sicher war, daß sie nicht ab- biegen würde, überholte ich sie und setzte mich vor sie.
    Das wirkte. Sie gehörte zu den Fahrern, die sich nicht gern überholen lassen. So drückte sie aufs Pedal und zischte die Straße entlang, bis sie mich wieder eingeholt hatte.
    Schließlich verlangsamte sie die Fahrt und fuhr einen steilen Hang zum Strand hinab.
    Es war gefährlich, ihr zu folgen. Aber ich schaltete die Beleuchtung aus und glitt langsam die Straße hinunter bis zu der Stelle, wo sie in einen Landweg abgebogen war.
    Ich konnte noch etwa hundert Meter weit fahren, bis die Straße aufhörte. Dann fuhr ich eine U-förmige Schleife und fand ihren
    Wagen vor einem entzückenden kleinen Haus geparkt, in dessen schattigem Garten sich ein Schwimmbecken befand.
    Ich fuhr zur Hauptstraße zurück und wartete mit abgeschalteten Scheinwerfern und abgestelltem Motor.
    Nach etwa zehn Minuten kam sie heraus und machte sich auf den Rückweg nach Honolulu. Ein paar Minuten blieb ich hinter ihr, bis ich mich vergewissert hatte, daß sie wirklich zurückfuhr. Dann gab ich Gas und überholte sie.
    Ich beobachtete ihre Scheinwerfer in meinem Rückspiegel. Sie hatte es nicht mehr so eilig und war nicht halb so ungeduldig oder ärgerlich, wenn sie überholt wurde.
    Als wir an den Stadtrand kamen, wo es mehr Verkehr und Kreuzungen gab, verlangsamte ich mein Tempo und ließ sie vorbei. Sie war keineswegs argwöhnisch und fuhr ganz unbeschwert.
    Von nun an war es eine Kleinigkeit, sie im Auge zu behalten. Sie fuhr in eins der billigen Wohnviertel, bog um drei bis vier Ecken, parkte den Wagen und ging in ein kleines Haus. Ich sah, wie sie Licht machte und die Rollos herunterließ.
    Ich stieg aus und besah mir ihren Wagen. Die Wagentür war natürlich verschlossen und das Lenkrad blockiert. Beim Licht meiner Taschenlampe las ich den Kilometerstand ab und notierte ihn mir. Dann fuhr ich zum >Moana< zurück, wobei ich auf die Kilometerzahl meines eigenen Wagens achtete.
    Anschließend spürte ich Bertha im >Royal Hawaiian< auf.
    »Wie geht es Bicknell?« fragte ich sie.
    »Er war beim Abendessen ganz aufgeräumt«, berichtete Bertha. »Der alte Bock scheint den Hafer zu spüren. Wir genehmigten uns zusammen ein paar Drinks, und er aß mit großem Appetit. Danach begann er unruhig zu werden und sah immer wieder auf seine Uhr.«
    »Ich werde das schon in Ordnung bringen«, beruhigte ich sie.
    Ich ging zurück zu meinem Hotel, rief das >Royal Hawaiian< an und verlangte Bicknell.
    Man verband mich mit seinem Zimmer, und er meldete sich sofort.
    »Endlich, Mr. Bicknell«, sagte ich. »Es war schwierig,

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