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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ein unbesetztes Telefon zu finden. Ich bin hier im Restaurant >Lau Yee Chi<. Mira war drüben im >Moana<. Als ich von dort wegging, spazierte sie in der Halle auf und ab, als suche sie jemanden. Haben Sie irgend etwas gesagt, daß Sie später im Hotel >Moana< sein würden?«
    »Ich? Keineswegs.«
    »Ich denke doch«, antwortete ich. »Mir ist so, als hätten Sie an Bord, als wir alle beisammenstanden, gesagt, Sie seien sehr gern im >Moana<, oder so etwas Ähnliches.«
    »Ich sagte nur, ich hätte dort beim letztenmal gewohnt«, anwortete Bicknell.
    »Vielleicht wollten Sie das sagen, aber mir ist so, als sagten Sie, Sie wollten zum >Moana< hinübergehen und...«
    »Vielen Dank, Donald«, unterbrach er midi, »ich würde ja gern noch mit Ihnen plaudern, aber ich bin jetzt sehr beschäftigt. Ich habe eine geschäftliche Besprechung. Auf Wiedersehen.«
    Er legte auf.
    Ich ging zu einem nahe gelegenen billigen Eßlokal und schob der Kellnerin einen Fünfdollarschein in die Hand.
    »Wofür ist das?« fragte sie.
    »Sie brauchen nur mitzukommen und einen Telefonanruf für mich zu erledigen.«
    »Und das ist alles?«
    »Das ist alles.«
    Ich führte sie zur Telefonzelle und wählte die Nummer des >Royal Hawaiian<. »Was muß ich jetzt tun?« fragte sie.
    »Fragen Sie nach Stephenson Bicknell«, befahl ich ihr. »Er wird nicht da sein. Dann fragen Sie, ob Sie eine Nachricht für ihn hinterlassen können. Sprechen Sie mit einschmeichelnder Stimme. Sagen Sie, eine junge Dame, die ihren Namen nicht gern nennen wolle, habe angerufen und werde versuchen, ihn morgen irgendwann zu treffen.«
    Die Kellnerin tat, was ich ihr gesagt hatte. Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, sagte ich ihr: »Dieser Kerl ist scharf hinter einem Mädchen her, und ich will ihn glauben machen, er sei nahe am Ziel.«
    Sie lachte und ermahnte mich: »Ermutigen Sie ihn nicht zu sehr. Es gibt eine Menge Schürzenjäger in dieser Gegend. Wenn Sie wieder einmal Telefonanrufe dieser Art erledigen wollen, lassen Sie es mich wissen. So leicht habe ich mein Geld schon lange nicht mehr verdient.«
    »Ich werde Sie vielleicht beim Wort nehmen. Danke schön.« Damit verabschiedete ich mich.
    Ich ging zurück zum Hotel, zog mich aus und legte mich ins Bett, um noch etwas zu lesen. Vor dem Einschlafen rief ich Mira an.
    »Hier ist ihr Schwimmgefährte.«
    »O ja, guten Abend —«
    »Keine Namen«, warnte ich sie.
    »Ach so, wann sehe ich Sie wieder?«
    »Vielleicht morgen.«
    »Heute abend nicht mehr?«
    »Nein.«
    »Das ist schade, ich hoffte - haben Sie getan, was Sie tun wollten?«
    »Ja.«
    »Und haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Ja.«
    »Können Sie es mir nicht erzählen?«
    »Nicht jetzt.«
    »Das ist aber nicht nett von Ihnen. Sie könnten doch ganz kurz bei mir hereinschauen und...«
    »Heute abend nicht mehr. Wir haben ein gewisses Problem noch nicht gelöst. Und noch etwas Wichtiges, woran Sie denken müssen: Sie sind heute überall in Waikiki herumgelaufen in der Hoffnung, Steve Bicknell zu treffen.«
    »Ich denke gar nicht daran. Das fehlt mir gerade noch.«
    »Doch. Sie haben es getan. Und Sie haben ihn nirgendwo getroffen. Sie wollten es so einrichten, als ob Sie ihm ganz zufällig be- gegneten. Sie haben das Gefühl, Sie werden beobachtet, und sind deshalb nervös. Sie haben ihn einmal angerufen, aber da war er ausgegangen.«
    »Muß ich wirklich diese Ausreden alle Vorbringen?«
    »Wenn Sie wollen, daß ich mit Ihnen zusammenarbeite, ja«, antwortete ich und legte auf.
    Dann las ich noch eine Weile und schlief ein.

12

    Fünf Minuten vor acht stieg Mitsui aus dem Omnibus und spazierte mit ihrem Köfferchen zu Miriams Wohnung, ein bescheidenes, unauffälliges und fleißiges Hausmädchen.
    Ich stieg in meinen Wagen und fuhr die Kalakaua Street entlang. Dabei hatte ich plötzlich das Gefühl, als folge mir jemand, aber ich konnte es nicht mit Sicherheit feststellen, es war nur ein Verdacht. Ich fuhr um so viele Kurven und Ecken, daß kein Wagen hinter mir hätte bleiben können, ohne aufzufallen, dann überschritt ich noch einige Male die Geschwindigkeitsgrenze. Als ich sicher war, jeden möglichen Verfolger abgeschüttelt zu haben, bog ich wieder in die King Street ein und sah mir die Nummernschilder der dort geparkten Wagen an.
    Ihr Wagen stand fast am gleichen Platz wie am Vortage. Ich stieg aus und kontrollierte den Kilometerstand. Meine Erwartung bestätigte sich.
    Mitsui war von ihrer Wohnung aus direkt hierhergefahren, ohne noch

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