Heiße Tage auf Hawaii
Diese Sprache ist ganz und gar verdreht.«
»Kapakahi«, sagte ich.
»Was heißt das?«
»Verdreht«, antwortete ich lakonisch.
»Das ist der Ausdruck, den ich gebraucht habe. Aber was heißt kapakahi?«
»Verdreht.«
Bertha wurde rot im Gesicht. »Ich sagte, die Sprache sei verdreht, und du antwortest mir mit einem idiotischen Wort aus der hawaiischen Sprache. Wovon redest du überhaupt?«
»Kapakahi«, antwortete ich, »ist das hawaiische Wort für verdreht.«
Bertha brauste auf. »Manchmal könnte ich dich mit bloßen Händen erwürgen!« stellte sie mit bebender Stimme fest. »Aber wie hast du das alles herausgefunden?«
»Durch reelle Detektivarbeit, Mieten eines Wagens, Beschatten von Verdächtigen.«
»Führst du auch ein Spesenkonto?«
»Natürlich.«
»Na, das klingt schon besser«, atmete Bertha erleichtert auf. »Erzähl mir noch was über diesen Halunken Bastion.«
»Er möchte von Miriam Woodford nur zwanzigtausend Dollar.«
»Wofür will er das Geld?«
»Dafür, daß er Beweismaterial zurückhält, aus dem man schließen könnte, sie habe ihren Ehemann umgebracht.«
Bertha dachte nach. »Da brat mir doch einer, ’nen Storch! Und was ist mit diesem Kerl aus Denver, diesem Edgar Larson? Allmählich bekomme ich etwas Angst vor ihm, Donald. Er ist so gefährlich unauffällig und so aalglatt.«
»Deshalb erzähle ich dir ja auch von Bastion«, antwortete ich.
»Warum?«
»Weil ich Larson für einen gescheiten Burschen halte und meine, wir müßten ihm einen entscheidenden Treffer verpassen.«
»Was könnte Larson tun?«
»Er könnte hinausfahren und mit Bastion einen Handel abschließen.«
»Was könnte er einhandeln?«
»Alles, was Bastion weiß.«
»Und was weiß der Mann?«
»Ich glaube nicht, daß er im Augenblick schon sehr viel weiß, Bertha, andererseits wohl doch genug, um Verdacht zu schöpfen. Und er setzt alles daran, mehr Informationen zu erlangen. Vielleicht blufft er auch nur; das kann man noch nicht übersehen.«
»Ja und -?« fragte Bertha.
»Jetzt bist du an der Reihe«, sagte ich. »Du gehst zum Strand...«
»Ich und an den Strand?« wehrte Bertha entschieden ab. »Ich soll da ’runtergehen, mir die Schuhe voll Sand holen und die Strümpfe zerreißen?«
»Du sollst doch in deinem neuen Badeanzug gehen.«
Bertha starrte mich erneut bitter an.
»Du gehst doch mit bloßen Füßen, ohne Schuhe und Strümpfe. Wenn du willst, kannst du auch ein Paar von diesen Strandsandalen anziehen. Du gehst also zum Strand und wirst dort Bicknell unter einem Sonnenschirm finden. Vermutlich wird unser Auftraggeber dich gleich mit Vorwürfen überfallen und dich fragen, was du inzwischen eigentlich getan hast.«
Bertha grunzte unwillig und sagte: »Wem sagst du das? Das kommt davon, wenn man als Detektiv die Arbeit nach den Anweisungen des Auftraggebers erledigt. Er wollte, daß ich mit Mira Kontakt aufnehme. Aber wie? Mira denkt gar nicht daran, mit mir Zu reden.«
»Nun mal immer mit der Ruhe, Bertha. Du hast doch jetzt ein paar Neuigkeiten für Bicknell. Du kannst ihm doch jetzt beweisen, daß wir mitten in der Arbeit sind. Meinetwegen kannst du ihm auch sagen, daß das Hausmädchen von dem Erpresser bezahlt wird, damit es in dem Apartment seiner Herrin herumspioniert, und daß Bicknell deshalb lieber nicht zu Mira geht, sondern sie draußen am Strand trifft.«
Berthas kalte kleine Augen glitzerten, während sie diese Informationen registrierte.
»Ist das alles, was es bis jetzt zu berichten gibt?«
»Ja, alles.«
»Wie hast du das mit dem Hausmädchen herausgefunden?«
»Ich habe die Kleine gestern abend beschattet.«
Bertha sah mich anerkennend an. »Zum Teufel auch, Donald, manchmal bin ich richtig stolz auf dich. Los, was gibt es noch an Einzelheiten?«
»In Miras Wohnung ist ein Mikrophon eingebaut. Es ist an ein Tonbandgerät angeschlossen, das von dem Hausmädchen bedient wird. Jede Unterhaltung im Wohnzimmer wird auf Band aufgenommen.«
»Nicht zu fassen!« rief Bertha. »Wie hast du das erfahren?«
»Ich habe mich nur etwas umgesehen. Das ist aber jetzt wirklich alles, was ich dir im Augenblick sagen kann.«
»Dann los, Donald, sieh zu, daß du mehr erfährst.«
»Und du, Bertha, such Bicknell am Strand. Er pflegt dort unter einem Sonnenschirm zu sitzen. Wir müssen schnell machen«, drängte ich. »Bicknell fragt sich allmählich, was wir hier überhaupt tun. Er wird wohl bald auf achtzig sein.«
Bertha ergriff ihr Messer, als wollte sie die Platte
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