Heißer als jede Flamme (German Edition)
wandte sie den Kopf und schmiegte sich an seine Schulter. Mit den Tränen kämpfend, stieß sie hervor: „Ich kann das nicht.“
Bevor Marco etwas erwidern konnte, ertönte ein Summton. „Jetzt gilt es, die Suppe auszulöffeln“, murmelte er zu sich selbst. Er ließ Caitlyn aus seinen Armen, suchte nach seiner Hose und zog das Handy heraus. Nachdem er es aufgeklappt und sich gemeldet hatte, hörte er kurz zu, dann zuckte er leicht zusammen. „Sorry, Sev. Den Termin mit den Romanos habe ich ganz vergessen. Wird ein paar Stunden dauern, bis ich bei euch sein kann. Kannst du das Treffen auf den Nachmittag verschieben?“
Gedankenverloren verstrubbelte er sein Haar und wirkte attraktiver denn je. „Spielt keine Rolle, wo ich bin. Du kannst Lazz sagen – nein, vergiss es, ich sage es ihm selbst.“ Dann klappte er das Handy zu und steckte es wieder ein. „Wir müssen zurück nach San Francisco.“
„Und was dann?“
„Caitlyn, du bist meine Frau. Daran hat sich nichts geändert. Ein Zurück gibt es nicht. Also lass uns nach vorn schauen.“
Auf dem Rückweg musste Marco noch einige Überzeugungsarbeit leisten: Im Flugzeug bat er Caitlyn nochmals inständig, ihrer Ehe eine Chance zu geben und sie nicht vorzeitig zu beenden. Im Auto vom Flughafen in die Innenstadt rang er ihr das Versprechen ab, Lazz bis nach dem Treffen mit den Romanos nichts zu sagen.
Caitlyn hatte es erst nicht einsehen wollen und darauf bestanden, es Lazz selbst mitzuteilen. Dabei hatte sie geschickt und logisch argumentiert, wie hätte es auch anders sein können. Doch Marco hatte nicht nachgegeben, denn auf keinen Fall sollte Caitlyn Lazz allein gegenübertreten.
Auch wenn es Zeit kostete, fuhren sie zu ihren beiden Wohnungen, um sich umzuziehen. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu Dante. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn du während meines Termins mit den Romanos in meinem Büro bleiben könntest“, erklärte er, während er den Wagen durch den mittäglichen Verkehr steuerte.
„Ach was. Ich gehe nur in mein Bü…“
Marco seufzte tief. „Das war keine Bitte, cara, auch wenn es sich vielleicht so angehört hat.“
Caitlyn richtete sich auf. „Du machst Witze, oder?“
„Keineswegs. Sobald wir der Familie von unserer Hochzeit berichtet haben, kannst du zurück an deine Arbeit gehen. Bis dahin ist es besser, wenn wir uns auf nichts einlassen.“
„Ich verstehe“, sagte sie, doch Marco war klar, dass das nicht stimmte. „Und was soll ich während deines Termins machen? Däumchen drehen?“
„Ja. Genau das. Wenn du es gar nicht aushältst, kannst du ja deine Sekretärin anrufen und sie bitten, dir deine Post zu bringen.“ Unwiderstehlich von Caitlyn angezogen, beugte er sich zu ihr und gab ihr einen Kuss, den sie zu seiner großen Erleichterung erwiderte. „Sie soll aber niemandem erzählen, dass du wieder da bist.“
„Denkst du dabei an Lazz?“
„Genau.“
Um kein Aufsehen zu erregen, benutzten sie den Hintereingang und trafen kurz vor den Romanos ein. Marco konnte sich in seinem Büro gerade noch, wenn auch ungern, von Caitlyn verabschieden, dann musste er auch schon Vittorio und Ariana zum Besprechungszimmer begleiten.
Leider verlief das Gespräch nicht zu Marcos Zufriedenheit. Im Snitch war ein neuer Artikel erschienen, der in allen Einzelheiten auswalzte, wie Sev angeblich seine Frau zur Ehe mit ihm gezwungen hatte. Nicht ganz zutreffend, aber sehr ärgerlich.
„Was erwartest du von mir, Vittorio?“, fragte Marco schließlich. „Ich kann der Presse doch nicht das Schreiben verbieten. Sogar Adelsfamilien in Europa haben unter dieser Art der Berichterstattung zu leiden. Über sie werden ständig solche fragwürdigen Artikel gedruckt. Wenn gekrönte Häupter nicht einmal etwas dagegen tun können, was kann ich dann schon ausrichten?“
„Der Punkt geht an Marco, Papa“, meinte Ariana.
Uneinsichtig verschränkte Vittorio die Arme vor der Brust. „Alles nur Ausflüchte! Wenn du und deine Brüder euch zurückhaltender verhalten würdet, könnten solche Blätter nicht so viel über euch schreiben.“
Bevor Marco hierauf etwas erwidern konnte, erklang laut die ärgerliche Stimme seines Bruders aus dessen Büro. Dann wurde die Tür aufgerissen, und Lazz kam hereingestürmt. Und dicht hinter ihm Caitlyn.
„Du Verräter“, knurrte er Marco an und stürzte sich auf ihn.
6. KAPITEL
Von dem Zusammenprall gingen beide zu Boden. Lazz landete mehrere heftige Treffer, bevor ihm auffiel, dass sein
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