Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißer als jede Flamme (German Edition)

Heißer als jede Flamme (German Edition)

Titel: Heißer als jede Flamme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
Aber warum?
    Vorsichtig rieb sie sich die Schläfen, um beginnenden Kopfschmerzen vorzubeugen. Sie wünschte, in diesem Moment einen Hosenanzug oder ein Kostüm zu tragen, wie bei der Arbeit. Dazu ihre Brille, um sich dahinter verstecken zu können. Und Schreibblock und Stift in der Hand, um ihre Gedanken zu ordnen.
    „Also gut, ich möchte Folgendes wissen: Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund für das, was geschehen ist? Sozusagen einen Ausgangspunkt?“
    „Du meinst einen Punkt A?“
    Caitlyn hatte Mühe, ruhig weiterzusprechen, denn seine Formulierung erinnerte sie schmerzlich an ihr nächtliches Spiel. „Genau. Beginnen wir bei Punkt A.“
    „Nichts leichter als das.“ Seine braunen Augen wirkten jetzt wieder gold und grün gesprenkelt, und er blickte Caitlyn aufmerksam an. „Wir beide haben uns an deinem ersten Arbeitstag getroffen“, begann er zu ihrer Überraschung, „in der Empfangshalle.“
    „Du warst das?“, fragte sie erstaunt.
    „Ja.“ Caitlyn entging nicht, dass es ihm schwerfiel, ruhig zu bleiben. „Ich habe nicht gleich gemerkt, dass du mich für Lazz hieltest.“
    „Der Portier sagte mir, du seist Lazz“, erklärte Caitlyn. „Und weil dein Bruder bereits in meinem Einstellungsgespräch erwähnt worden war, ging ich davon aus …“
    „Eine logische Schlussfolgerung.“
    „Ich konnte wirklich nicht ahnen, dass es zwei von euch gibt. Mir hat es auch niemand gesagt. Vielleicht dachten alle, ich wüsste es schon längst.“
    „Als ich merkte, dass du keine Ahnung hattest, wollte ich dich unbedingt über das Missverständnis aufklären. Dann wäre uns das Verwirrspiel hier …“, er machte eine nachlässige Handbewegung, „… erspart geblieben.“
    Doch damit täuschte er sich. Sie hatte allerhand Geschichten über Marco gehört, die sie zu der Überzeugung gebracht hatten, er sei leichtsinnig – genau wie ihr Großvater. „Damit eins klar ist: Ich hätte mich nie mit einem Mann wie dir eingelassen.“
    „Doch, cara, denn das hast du schließlich. Du hast mich sogar geheiratet“, erwiderte er sanft. Ohne etwaige Einwände abzuwarten, fuhr er fort: „Ich kann mir denken, wie es weiterging. Lazz hat sich nicht die Mühe gemacht, dich auf die Verwechslung in der Halle hinzuweisen. Und ich wurde dringend im Ausland benötigt – was Lazz ausgesprochen gelegen kam.“
    Wie er den Namen seines Bruders aussprach, klang das leicht angespannt, wie Caitlyn fand. Irgendetwas ging zwischen den Zwillingen vor, nur was? Hatte es mit ihr zu tun? Und stand es in ihrer Macht, etwas daran zu ändern? „Du glaubst, dass Lazz dich absichtlich fortgeschickt hat? Warum denn?“ Da Marco schwieg, fing sie an zu begreifen. „Meinetwegen? Das ist nicht dein Ernst, oder?“
    Marco lehnte an dem Türbogen zwischen Schlaf- und Wohnzimmer und verschränkte die Arme vor der Brust. „Er wollte dich für sich haben“, sagte er schulterzuckend. „Ihm war nicht klar, dass du bereits vergeben warst.“
    „Vergeben!“, rief Caitlyn empört. „Ich möchte etwas richtigstellen, Mr. Dante. Auch wenn es im Augenblick vielleicht anders erscheint, ich bin keineswegs ein willenloses Objekt, mit dem ihr machen könnt, was ihr wollt. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Und so wird es auch bleiben.“
    „Freut mich, das zu hören. Denn wenn Lazz von unserer Heirat erfährt, wird er vielleicht Forderungen stellen. Gut, wenn du dann nicht so leicht einlenkst. Ich möchte nicht, dass er sich noch einmal zwischen uns stellt.“
    Caitlyn zog scharf die Luft ein und spürte, wie sie blass wurde. „Soll das heißen, die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden sollten hauptsächlich dazu dienen, dich an deinem Bruder zu rächen?“ Sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Stimme überschlug. „Nur weil er sich mit einer Frau getroffen hat, die du auch haben wolltest? Du hast mir all das angetan, um ihm eins auszuwischen?“
    Marco richtete sich auf, das Gesicht röter als sonst. „Du hast dich nur mit Lazz getroffen, weil du nicht wusstest, dass ich es war, dem du in der Halle begegnet warst. Wir beide gehören zusammen.“
    „Marco, wir haben uns nur die Hand gegeben.“
    „Und dabei das Inferno erlebt.“
    Verlegen sah sie in an. „Auch wenn ich die Frage vielleicht bereuen werde: Aber was ist das Inferno?“ Marco erklärte es ihr in allen Einzelheiten, und sie hörte aufmerksam zu. Es hat also einen Namen, dachte sie gleich zu Beginn. Dann trank sie ihren Kaffee aus und konnte nur hoffen, dass

Weitere Kostenlose Bücher