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Heißer als jede Flamme (German Edition)

Heißer als jede Flamme (German Edition)

Titel: Heißer als jede Flamme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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ersten Mal kam Caitlyn vor Marco in seiner Wohnung an, weil er sich noch mit Nicolò traf, was länger dauerte. Sie zog sich um, trug jetzt Jeans und T-Shirt, und ging ruhelos auf und ab.
    Irgendwie wirkte das Apartment heute weniger behaglich als sonst. Bisher hatte sie gar nicht gemerkt, wie Marco es mit seiner Persönlichkeit bereicherte. Erst jetzt, wo er nicht da war, fiel es ihr auf.
    Nach und nach hatte Marco viele ihrer Habseligkeiten aus ihrer Wohnung geholt und hierher gebracht. Caitlyn war ihm dankbar, dass er sie nicht drängte, ganz zu ihm zu ziehen. Aber allmählich leerte sich ihr Apartment, während seines immer voller und gemütlicher wurde. Im gleichen Maße war auch die Vertrautheit zwischen ihnen gewachsen.
    Am meisten freute es sie, dass ihre Schätze, die ihr besonders viel bedeuteten, hier einen passenden Platz gefunden hatten: Das silberne Teeservice, das sie von Granny geerbt hatte, glänzte auf dem Sideboard im Esszimmer, als hätte es nie woanders gestanden. Caitlyns Glasfiguren zierten den Kaminsims, während ihre Krimis einträchtig mit Marcos Science-Fiction-Büchern im Regal standen. Und im Schrank hingen ihre und seine Kleidungsstücke inzwischen bunt durcheinander.
    Sie betrachtete den Karton mit Aufzeichnungen, den sie mitgebracht hatte, und streckte sich mit einem Seufzer auf dem Sofa aus. Wenn sie schon allein war, konnte sie ebenso gut arbeiten. Sie stellte den Pappkarton an das Fußende, setzte sich die Brille auf und zog den ersten Aktenordner heraus.
    Zwischen alten Personalunterlagen entdeckte sie einige Daten, mit denen sie im ersten Moment nichts Rechtes anfangen konnte. Sie begann, sie herauszusortieren, um später in aller Ruhe zu entscheiden, was damit geschehen sollte. Doch da hörte sie bereits Marcos Schlüssel im Schloss.
    Es dauerte eine Weile, bis er rief: „Cara?“
    Sie freute sich auf ihn. „Ich bin hier, im Wohnzimmer.“
    Dann tauchte er im Rundbogen zum Flur auf, in der einen Hand eine Aktentasche, in der anderen eine Zeitung. Caitlyn sah ihm an, dass etwas nicht stimmte, und setzte sich auf.
    „Was ist denn los?“
    „Verd… Schau mal, was unter der Tür durchgeschoben wurde“, sagte er und reichte ihr die Zeitung. „Aber Vorsicht, es ist keine angenehme Überraschung.“
    Caitlyn rückte die Brille zurecht und las die Schlagzeile. Ehe
    Wirrwarr! Marco oder Lazz? Braut mit Trick zum Altar gelockt.
    Entsetzt schrie sie auf, überflog aber dann den Artikel bis zum Ende. „Oh Marco, sie wissen alles. Hier steht es! Dass ich mich zuerst mit Lazz getroffen habe, du dich als dein Bruder ausgegeben hast. Wie wir nach Nevada geflogen sind und spontan geheiratet haben. Euer Streit. Alles bis ins letzte Detail!“
    „Das doch hoffentlich nicht …“
    Caitlyn wurde rot, ob aus Befangenheit wegen seiner letzten Bemerkung und oder einfach aus Wut hätte sie selbst nicht sagen können. „Nein, das natürlich nicht. Aber fast. Wie ist das nur herausgekommen? Vielleicht war Britt deswegen so aufgeregt?“
    „Kann schon sein. Wobei … sie regt sich ohnehin leicht auf.“ Er setzte sich zu Caitlyn auf das Sofa, wobei er den Pappkarton achtlos auf den Boden stellte. Dann lehnte er sich zurück, streckte die Beine aus und lockerte seine Krawatte. „Irgendetwas beunruhigt mich, ich weiß nur noch nicht, was.“
    „Du meinst, etwas, das über die Artikel selbst hinausgeht?“
    „Ja, genau.“ Er hob Caitlyns Beine hoch und legte sie sich auf den Schoß. Dann begann er geistesabwesend, ihre Füße zu massieren – wie er es seit jenem Abend im Flugzeug immer tat. „Seit ungefähr vier Wochen sind die Berichte irgendwie anders.“
    Die Fußmassage war inzwischen zur lieben Gewohnheit geworden und verfehlte auch diesmal nicht ihre Wirkung auf Caitlyn; sie entspannte und rekelte sich wie eine Katze. Dabei rutschte der Aktenordner samt Inhalt zu Boden, und etliche Blätter fielen heraus. Marco wollte sie aufheben, doch Caitlyn, die wollte, dass er bei ihr blieb, hinderte ihn daran, indem sie ihre Beine fest gegen ihn drückte.
    „Lass doch die Papiere. Ich hebe sie später auf. Wieso, meinst du, haben die Berichte sich verändert?“
    Er ließ sich zurück in die Polster sinken. „Sie sind persönlich geworden. Verletzend. Weißt du, was ich meine?“ Nachdenklich hob er eine Braue. „Ja, genau, das ist es. Zuerst hat der Snitch nur harmlose Klatschgeschichten über uns gebracht, zum Beispiel, wann und mit wem wir auf einer Party gesehen wurden. Alles im üblichen

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