Heißer als jede Flamme (German Edition)
Bevor Francesca mich abgeholt hat.“
„Und weiter?“
„Laut Francesca war Britt einmal hinter dir her.“ Obwohl Caitlyn sich bemühte, ruhig zu sprechen, Marco konnte sie nichts vormachen. „Stimmt das?“
Er räusperte sich. „Ja. Ein ziemlich plumper Annäherungsversuch. Ich habe es vorgezogen, ihn höflich zu ignorieren.“
„Mr. Unwiderstehlich.“
Marco lachte. „Das hast du gesagt! Es gibt einfach Frauen, die auf mich abfahren, woran das liegt, weiß ich auch nicht. Auf etliche wirkt der Name Dante wie ein Magnet, denn er klingt nach Juwelen und Schmuck. Inzwischen kann ich unterscheiden, ob es einer Frau um mich geht oder um Geld.
Britt gehört zur zweiten Sorte.“
„Ich bestimmt nicht!“
„Habe ich schon gemerkt.“ Zärtlich berührte er Caitlyns Kinn und küsste sie lange. „Jetzt möchte ich dich etwas fragen.“
„Wer, wie, was, warum und wann?“, ahmte sie ihren Mann nach.
„Warum hat dir Francesca das von Britt erzählt?“
Wieder versuchte Caitlyn, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, und wieder misslang es ihr. „Britt war ein bisschen zu neugierig. Sie wollte unbedingt wissen, wie ich bei dir gelandet bin – anstatt bei Lazz.“
„Stimmt’s, das ist noch nicht alles?“ Als sie schwieg, fügte er hinzu: „Deine Freundinnen können sich auf dich verlassen, ich sehe schon. Bitte mach dir keine Sorgen wegen anderer Frauen. Ich habe mit dir das Inferno erlebt, sie spielen keine Rolle mehr.“
„Beweis mir das.“
Die Worte waren ihr einfach so herausgerutscht, und Marcos Reaktion ließ nicht auf sich warten: Mit der ihm eigenen unwiderstehlichen Mischung aus Zielstrebigkeit und Hingabe küsste er sie, und sofort wurde Caitlyn mitgerissen. Ihre Erregung und Vorfreude wuchsen. Während der vergangenen Tage waren sie einander so vertraut geworden, dass ein Kuss, eine Berührung, ja oft nur ein Blick genügten, um die Leidenschaft zwischen ihnen immer wieder aufs Neue zu entfachen.
Die in der Eile ausgezogenen restlichen Kleidungsstücke zeigten, welchen Weg sie bis zum Bett genommen hatten. Zu ihrem eigenen Erstaunen war Caitlyn nicht mehr verärgert oder gekränkt wegen Marcos Schwindel am Tag ihrer Hochzeit. Ihre Verstimmung hatte einem mächtigeren Gefühl Platz gemacht: einer nie gekannten Sehnsucht, die nur ein einziger Mann stillen konnte.
Sicher hätte Granny sie eine Närrin gescholten, weil sie ihr inneres Erleben über die Vernunft stellte. Doch im Augenblick störte das Caitlyn nicht. Sie schlang die Arme um ihren Mann, ergab sich ihren Gefühlen für ihn und ließ sich von ihrer Lust davontragen.
Sie dachte nicht an morgen. In dieser Nacht lebte sie ihren Traum.
8. KAPITEL
Caitlyn war nicht mehr da.
Marco schreckte hoch. Unterbewusst hatte er im Schlaf ihre Abwesenheit wahrgenommen, schlug die Decke zurück und begab sich auf die Suche nach seiner Frau.
Schließlich fand er sie in der Küche. Sie bereitete einen kleinen Snack zu, und zwar für zwei, wie Marco amüsiert feststellte.
„Zwei Sandwiches? Ich sehe, du hast mit meinem Kommen gerechnet.“ Er gähnte.
„Ja“, gab sie zu. „Jetzt wirst du bestimmt wieder sagen, es liegt am Inferno.“
Er nahm ihr den Teller ab und stellte ihn zur Seite. Dann zog er sie in die Arme und legte seine Stirn an ihre. „Du machst dir noch immer Gedanken darüber, stimmt’s?“
„Ja.“
Kurz, prägnant und grundehrlich: Das schätzte er an ihr. „Warum denn?“, wollte er wissen.
Er bemerkte ihren sorgenvollen Gesichtsausdruck. „Wenn unsere Beziehung voll und ganz von diesem Inferno abhängt, dann kommt es auf mich als Person überhaupt nicht an. Und auf dich ebenso wenig. Wir sind einfach zusammengeschweißt, obwohl uns nichts als sexuelle Anziehungskraft verbindet. Wie lange, denkst du, soll das gut gehen?“
„Ah, jetzt verstehe ich.“ Nun brachte er es auf den Punkt.
„Du willst Sicherheit. Du möchtest die Gewissheit, dass wir die nächsten fünfzig Jahre miteinander verbringen werden.“
„Ich wäre schon mit einem Jahr zufrieden, sogar mit einem Monat oder einer Woche. Aber ich rechne jeden Moment damit, dass es schiefgeht. Denn wenn unsere Gefühle nur auf dem Inferno beruhen, gehören sie nicht in das wirkliche Leben, sondern ins Reich der Fantasie.“
„Es ist mehr als das, und du weißt es.“ Er lehnte sich gegen den Küchentresen und zog Caitlyn an sich. „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder das Inferno ist ein Märchen, dann wird es bald vorbei sein. Oder es ist eine Tatsache,
Weitere Kostenlose Bücher