Heißer Flirt mit dem Feind
beseitigen, das er hinterlassen hat. Vorher will dieser Anwalt hier aber das Gelände mit uns besichtigen und es genau auf weitere Fehler hin überprüfen.“
Trish lächelte ihn verständnisvoll an. „Sie mögen wohl keine Anwälte.“
„Sie sind ein notwendiges Übel“, sagte Adam achselzuckend. Dann lächelte er. „Abgesehen davon habe ich meine eigene Armee von Anwälten, die bisher noch jeden Prozess gewonnen hat.“
Trish lachte hell auf. „Das glaube ich gern.“
Einen Augenblick lang war Adam einfach nur glücklich, dass er Trish zum Lachen gebracht hatte, doch dann fing er sich wieder. „Wir sollten diese Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schließlich bin ich zwischen Kindern mit Behinderungen aufgewachsen. Also weiß ich, wie schwer es für gehandicapte Personen sein kann, den Alltag zu bewältigen.“
Bist du wahnsinnig geworden?
Schnell wechselte er das Thema. „Zusammengefasst lässt sich sagen, dass diese Angelegenheit mit dem Parkhaus nervtötend und zeitraubend ist, aber nicht unlösbar.“
Trish nickte langsam, sagte aber kein Wort. Offenbar war sie noch damit beschäftigt, die Informationen, die er preisgegeben hatte, zu verarbeiten. Am liebsten hätte er sich selbst in den Hintern getreten. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er sich zuletzt derart verplappert hatte. Außerhalb seiner Familie ging seine Vergangenheit im Waisenhaus niemanden etwas an. Sein Leben vor seiner Rettung durch Sally Duke war seine Privatsache. Sicher, die Presse hatte einiges von selbst herausgefunden. Aber Adam sprach nicht über jene Zeit. Niemals.
„Wir werden meinen Privatjet benutzen“, sagte er plötzlich, nur um sich von seinen unangenehmen Gedanken abzulenken.
„Sie besitzen ein Flugzeug?“, fragte Trish überrascht.
Mit einem knappen Nicken öffnete Adam seinen digitalen Kalender. „Natürlich. Bitte buchen Sie den Jet für Mittwochvormittag.“
Geschäftig klappte Trish ihr Notizbuch auf und fragte: „Wo und wann genau?“
„Sagen wir acht Uhr, ab Dunsmuir Airport. Fantasy Mountain verfügt über einen eigenen Landeplatz. Bitte teilen Sie dem Personal auch mit, was Sie frühstücken möchten. Ich nehme das Übliche.“
Verblüfft sah sie auf. „Das Übliche? Frühstück? Ich? Warum?“
Ihr verdattertes Stottern brachte ihn zum Lachen. „Na, weil Sie mitkommen natürlich.“
„Aber wofür brauchen Sie mich denn?“, fragte sie verwirrt.
„Das werden Sie schon sehen“, erwiderte er, während er erneut zur Kaffeemaschine hinüberging. „Und packen Sie für zwei Tage“, fügte er hinzu.
„Was?“ Sie sprang auf und stellte sich ihm in den Weg. „Weshalb müssen wir denn über Nacht bleiben?“
Er blickte in ihre schönen, leuchtend grünen Augen, die ihn fast vergessen ließen, worüber sie gerade sprachen. „Es könnte ein langer Tag werden. Außerdem könnten wir in den Bergen stecken bleiben. Im November weiß man nie, was das Wetter bringt.“ Auf einmal wurde ihm bewusst, wie angespannt seine Stimme klang. Mein Gott, reichte jetzt schon ein einfaches Gespräch über Termine, damit er sich fühlte wie ein Schuljunge kurz vor dem Abschlussball?
„Ich verstehe“, erklärte sie langsam. Aber sie wirkte ganz und gar nicht überzeugt. Offensichtlich wollte sie ihn nicht begleiten. Doch je heftiger sie protestierte, desto wichtiger war ihm, dass sie mitkam. Sie war ihm so nah, dass er sie mit einer einzigen raschen Bewegung in seine Arme hätte ziehen können.
„Außerdem“, fügte er hinzu, nachdem er sich geräuspert hatte, „können Sie sich so ein genaues Bild von der Anlage verschaffen. Für die Gala-Vorbereitungen ist das sicher hilfreich.“
„Aber ich verstehe nicht …“ Verzagt verstummte sie und sank ein wenig in sich zusammen.
Und da kam ihm ein Verdacht. „Trish? Haben Sie etwa Flugangst?“
„Natürlich nicht“, erwiderte sie empört und hob kämpferisch das Kinn.
„Dann spricht ja nichts dagegen, dass Sie mich begleiten. Mittwochmorgen, acht Uhr.“
„In Ordnung.“
„Ihre Pläne für die Gala können wir dann während des Fluges besprechen. Bis dahin werde ich wohl kaum Zeit dafür finden.“
Mit einem knappen Nicken verließ Trish sein Büro. Erst als die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, atmete Adam wieder auf.
Nachdenklich begann er, in seinem Büro auf und ab zu laufen. In den letzten Tagen hatte sein Leben einem Eiertanz geglichen. Im Moment durfte es für ihn nichts Wichtigeres geben als den
Weitere Kostenlose Bücher