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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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allen eine Pfeife gegeben, die sie nur benutzen sollten, wenn sie eine n Bär erblickten. Und er hatte sie gewarnt, alle Nahrungsmittel so weit wie möglich von den Schlafplätzen entfernt aufzubewahren.
    Als Sydney zu ihrem Zelt zurückging, sah sie, daß das Feuer, auf dem sie ihre Mahlzeit zubereitet hatten, noch immer leise schwelte. Um sich ein bißchen aufzuwärmen, ging sie hin und beugte sich darüber.
    "Ist Ihnen kalt?"
    Mit einem erschrockenen Ausruf richtete sie sich auf und sah, daß Hawk ausgestreckt im Schatten lag. "Sie haben mich erschreckt", sagte sie.
    "Sie haben nicht gepfiffen", entgegnete er und setzte sich auf.
    Sie erschauerte, nicht von der Kälte, sondern von einem merkwürdigen Gefühl, das ihr bereits vertraut geworden war und sich immer dann einstellte, wenn Hawk in ihrer Nähe war.
    "Sind Sie nicht müde?" fragte sie und betrachtete das Spiel des Feuerscheins auf seinen markanten Zügen. Er wirkte
    zugänglicher im Dämmerlicht, nicht ganz so einschüchternd. Er war ein wirklich gutaussehender Mann, obwohl er eine gewisse Wildheit ausstrahlte.
    War es das lange, schwarze Haar? Oder der bestickte
    Lederbeutel, den er um den Hals trug? Vielleicht waren es seine scharfen Züge, die an den Raubvogel erinnerten, dessen Namen er trug. Ihm so nahe zu sein war fast, als stünde man ganz dicht bei einem wilden Tier, das schön und faszinierend, aber auch unberechenbar und gefährlich war.
    Er lachte leise. "Es ist erst elf. Und es war kein besonders anstrengender Tag für mich."
    "Natürlich nicht", versetzte Sydney. "Sie haben ja auch nicht Ihre Zeit damit verschwendet, zwei vollkommen überflüssige Schutzdächer zu errichten. Und sie dann wieder abzureißen, nachdem die Zelte aufgebaut waren. Warum eigentlich?"
    "Weil man das Land immer so verlassen sollte, wie man es vorgefunden hat."
    "Nein, ich meinte, warum Sie uns die Dächer bauen ließen, obwohl Sie Zelte mitgebracht hatten?"
    "Sie zahlen für Überlebenstraining, nicht? Und Nylonzelte wachsen nicht auf Bäumen, Miss Winthrop."
    Ein harter Zug erschien um Sydneys Kinn. "Ich finde nicht, daß es ein Teil des Trainings sein sollte, den Sinn Ihrer Befehle zu erraten. Sie hätten es uns erklären können."
    "Wenn Sie gewußt hätten, daß wir Zelte haben, hätten Sie dann die Unterschlupfe gebaut?" konterte Hawk.
    Sydney mußte zugeben, daß er recht hatte. Seufzend ließ sie sich am Feuer nieder. "Ich sage ja nur, daß Sie ein bißchen kommunikativer sein könnten."
    Er zog die schwarzen Brauen hoch. "Kommunikativer?"
    "Offener."
    "Ich weiß, was das Wort bedeutet", sagte er und schaute sie an. "Aber warum sollte ich?"
    Ihr wurde unbehaglich unter seinem Blick. "Vielleicht, um Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern."
    Hawk dachte lange über ihre Worte nach. "Ich verstehe nicht ganz, Miss Winthrop. Sie kennen mich doch gar nicht. Und unsere persönliche Beziehung hat bisher noch nicht einmal begonnen, oder?"
    Sydney zuckte die Schultern und versuchte, keine verborgene Bedeutung hinten seinen Worten zu vermuten. Die ganze Unterhaltung artete allmählich von einer kurzen Auflistung seiner Fehler zu einem recht zweideutigen Wortgeplänkel aus.
    Sie schluckte und ignorierte die Aura elementarer Sinnlichkeit, die ihn umgab. "Abgesehen davon, daß Sie uns herumscheuchen wie ein Feldwebel, reden Sie nicht viel."
    "Was möchten Sie denn von mir hören?"
    Sie stöhnte und fluchte leise. "Sie könnten aufhören, jede meiner Bemerkungen mit einer Frage zu beantworten. Ich kenne diese Taktik."
    "Taktik?"
    Sie hob das Kinn. "Sehen Sie, jetzt tun Sie es schon wieder.
    Sie versuchen, mich zu verunsichern. Die Männer in der Geschäftswelt tun das ständig, vor allem Frauen gegenüber.
    Aber das funktioniert bei mir nicht, weil ich weiß, warum Sie es tun."
    "Warum?"
    "Das sagte ich doch schon. Um mich zu verunsichern."
    "Vielleicht steckt etwas anderes dahinter", sagte Hawk mit leiser, sanfter Stimme und halbgeschlossenen, dunklen Augen.
    Schlafzimmeraugen, dachte Sydney. Sie hatte nie gewußt, was das bedeutete - bis jetzt. "Etwas anderes?" fragte sie, und ihre Stimme klang plötzlich ein wenig heiser.
    Er grinste. "Sehen Sie, Sie tun es auch. Vielleicht stelle ich alles, was Sie sagen, in Frage, weil ich nicht verstehe, was Sie mir wirklich mitteilen wollen."
    "Und was könnte das sein?"
    Er atmete tief durch, schwieg und starrte auf seine
    Stiefelspitzen. Dann richtete er den Blick wieder auf Sydney.
    "Ich glaube, wenn Sie mir mangelnde

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