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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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richtete sich auf. "Ich glaube, ich sollte jetzt Adriennes Zelt abbauen und ihre Sachen packen."
    Hawk schaute ihr nach und bewunderte ihre anmutigen,
    geschmeidigen Bewegungen. Bald schon würde sie nach San Francisco heimkehren. Und ob sie miteinander schliefen oder nicht, es würde sehr, sehr lange dauern, bis er Sydney vergessen würde.
    Sie war ihm unter die Haut gegangen und hatte sich in seinem Herzen eingenistet. Mit jedem Blick und jedem Wort gab sie ihm das Gefühl, am Rande eines Abgrundes zu stehen und alles zu riskieren. Früher hatte er Berge besteigen und Ozeane überqueren müssen, um diese Art Erregung zu erfahren.
    Jetzt brauchte er nichts weiter zu tun, als sie zu berühren, um das gleiche Hochgefühl zu empfinden.
    Sydney und Hawk brauchten fast zwei Stunden für die zwei Meilen bis zum Yukon. Durch dichten Wald und Unterholz ging es bergauf, bergab, bis Sydney es nicht mehr zu ertragen glaubte. Aber sie dachte nicht daran, um eine Rast zu bitten; sie wollte Hawk beweisen, daß sie imstande war, widerspruchslos mit ihm Schritt zu halten.
    Als sie den Fluß erblickte, weinte sie fast vor Freude. Nichts, was sie je gesehen hatte, war mit des Yukon wilder Schönheit zu vergleichen.
    "Er hört nie auf, mir die Sprache zu verschlagen", bemerkte Hawk, "mit seiner schlichten Schönheit und all dieser ungezähmten Energie."
    "Sie reden wie ein Dichter", sagte Sydney.
    "Ich bin keiner, aber Robert Service war es. Er schrieb Gedichte über den Yukon. Ich habe einen seiner Bände dabei wie immer, wenn ich herkomme."
    "Ich hätte nicht gedacht, daß Sie sich für Gedichte interessieren."
    Hawk stieß sie schmunzelnd an. "Es gibt sehr viel, was Sie noch nicht über mich wissen, Sydney. Wenn Sie mich darum bitten, könnte ich Ihnen ,Der Zauber des Yukon' rezitieren."
    "Ist das ein Versprechen?"
    "Vielleicht", erwiderte Hawk. "Aber Sie müssen trotzdem darum bitten." Lächelnd ergriff er ihre Hand, in einer Geste, die so natürlich wirkte, daß Sydney nicht einmal daran dachte, sie ihm zu entziehen. "Kommen Sie. Wir werden dort unten am Fluß lagern. Es gibt eine hübsche Stelle gleich hinter der nächsten Biegung."
    Als sie die kleine Lichtung am Ufer erreichten, half Hawk ihr, den Rucksack abzunehmen.
    "Ich bin todmüde", sagte sie, während sie sich auf den Rucksack setzte und mit der Hand nach den Moskitos schlug, die um ihren Kopf herumschwirrten. Sydney war inzwischen so an die Quälgeister gewöhnt, daß sie sie kaum noch registrierte.
    "Geben Sie mir Ihr Zelt", schlug Hawk vor. "Ich baue es Ihnen auf."
    "Sie haben es bereits. Es ist in ihrem Rucksack."
    Hawk runzelte die Stirn. "Nein;, da ist nur mein Zelt Sie sollten Ihr Zelt selber tragen. Ich hatte es neben Ihren Rücksack gelegt, bevor wir aufbrachen."
    "Der rote Beutel?" fragte sie bestürzt. "Ich dachte, den hätten Sie eingepackt?"
    Hawk schüttelte den Kopf.
    Sydney stöhnte und sprang auf. "Ich gehe zurück. Es ist ja nicht weit. Sie können hierbleiben."
    Als sie sich abwandte, ergriff Hawk ihren Arm und zog sie näher. Einen Moment lang wich sämtliche Kraft aus ihren Beinen - nicht aus Verlangen, sondern aus purer Erschöpfung.
    Lächelnd schaute Hawk ihr in die Augen. "Sie brauchen nicht zurückzugehen, Sydney. Sie können die Nacht in meinem Zelt verbringen."
    Ihr erster Impuls war, abzulehnen, doch dann begann sie nachzudenken. Was genau hatte er ihr damit sagen wollen? Daß er mit ihr schlafen wollte? Oder daß sie bei ihm schlafen sollte?
    Denn das waren zwei ganz verschiedene Dinge, "Ich weiß nicht recht." Tief atmete sie ein. "Ihr Zelt wäre ..."
    "Sie hätten es ganz für sich", erklärte er. "Ich schlafe draußen."
    Erleichtert atmete sie auf. "Oh!" rief sie. "Aber das wäre ungerecht. Ich kann nicht von Ihnen verlangen, daß Sie draußen schlafen, wo Sie den Bären und Moskitos ausgeliefert sind.
    Schließlich bin ich es, die ihr Zelt vergessen hat."
    "Ich habe es schon oft im Freien geschlafen. Es macht mir nichts aus."
    "Nein. Sie sollten in Ihrem Zelt schlafen."
    "Na schön. Dann schlafen wir eben beide im Zelt."
    Nicht wenn ich ein Auge zutun will, dachte Sydney. Es muß noch eine andere Lösung geben. Und plötzlich kam ihr eine Idee. "Ich weiß! Ich baue mir einen Unterschlupf. Wie an jenem ersten Abend."
    "Syd, Sie brauchen nicht ..."
    "Ich will es aber. So habe ich Gelegenheit, eine der Überlebenstechniken, die ich gelernt habe, anzuwenden. Ich kann es. Wirklich."
    Hawk dachte lange über ihren Vorschlag nach, und Sydney

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