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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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hinzugefügt. Er konnte sich Sydney ebensogut in San Francisco vorstellen wie in Alaska. Sie schien an beiden Orten heimisch zu sein.
    "Ich gehe nicht viel aus", erwiderte sie. "Ich arbeite meist sehr lange."
    Hawk beobachtete sie und fragte sich, wieviel sie über sich verraten würde. "Was tun Sie beruflich?"
    "Ich arbeite für meinen Vater. In seiner Werbeagentur. Ich bin Künstlerin."
    Das hatte er nicht erwartet. "Wirklich? Dann zeichnen Sie?"
    "Heute nicht mehr. Aber früher habe ich viel gezeichnet. Ich bin Grafikerin." Sie ließ die Gabel sinken. "Ich war so besessen von der Arbeit, daß mir nicht viel Zeit für andere Interessen blieb. Was haben Sie gemacht, bevor Sie nach Alaska kamen?"
    "Ich habe Software für Computer entwickelt", erwiderte er, ohne nachzudenken. "Ich leitete Hawkeye Technologies in Portland." Kaum waren die Worte über seine Lippen, bereute er sie auch scho n. Niemand in Alaska kannte seine Vergangenheit, nicht einmal Tanner oder Joe. Aber ihm lag plötzlich sehr viel daran, Sydney zu beeindrucken und ihr zu zeigen, daß er mehr war ein mürrischer Einzelgänger, der durch die Wälder streifte.
    Sydney runzelte die Stirn. "Und jetzt führen Sie Touristen durch die Wildnis? Das muß aber eine große Veränderung für Sie gewesen sein."
    Hawk lächelte und atmete erleichtert auf. Die Information schien ihr überhaupt nicht imponiert zu haben. Vielleicht waren die Männer, mit denen sie ausging, noch erfolgreicher als er?
    Oder sie hatte keine Ahnung, wie groß Hawkeye Technologies war. Der Gedanke verbitterte ihn ein wenig. Er hatte seine Entscheidung, die Welt des Big Business hinter sich
    zurückzulassen, bisher nie bereut. Warum ausgerechnet jetzt?
    Und warum lag ihm plötzlich etwas daran, sie zu beeindrucken?
    "Ich bin dem Streß entkommen."
    Sydney seufzte. "Ich habe nie an Flucht gedacht. Mein ganzes Leben habe ich mir nichts anderes gewünscht, als Winthrop Marketing zu leiten. Deshalb bin ich hier."
    "Was hat Alaska mit Ihrem Job zu tun?"
    "Ich bin aus zwei Gründen hierhergekommen. Erstens dachte ich, durch ein paar Tage in der Wildnis einen besseren Einblick in die männliche Psyche zu gewinnen. Und ich hoffte auch, daß das Überlebenstraining mich etwas rücksichtsloser machen würde. Mein Vater sagt, ich sei nicht hart genug, um die Agentur zu leiten. Wäre ich ein Mann, würde er wahrscheinlich anders denken."
    "Sie brauchen nicht hart zu sein", widersprach Hawk. "Sie sind perfekt, so wie Sie sind."
    Sie lachte. "Sagen Sie das meinem Vater. Ich wünschte, er würde seine Vorurteile gegen Frauen vergessen und mich so sehen, wie ich bin. Ich kenne diese Agentur besser als jeder andere, und könnte vieles besser machen. Und dazu brauche ich nichts weiter, als einen wichtigen neuen Kunden zu gewinnen, der uns seinen großen Etat anvertraut."
    "Und das würde Sie glücklich machen?"
    Sie nickte. "Ja. Weil es meinem Vater beweisen würde, daß ich es schaffen kann."
    "Und was dann?" Hawk hatte das gleiche gedacht, als er Hawkeye Technologies aufgebaut hatte. Er war immer das schwarze Schaf in der Familie gewesen, derjenige, der anscheinend keine Ziele im Leben hatte. Dann hatte er das Familienunternehmen übernommen und Tag und Nacht
    geschuftet, um ein Vermögen zurückzugewinnen, das sie während seiner Kindheit sinnlos verpulvert hatten.
    Er hatte seinem Vater bewiesen, daß er mehr war als ein Nichtsnutz und ein Müßiggänger. Er hatte bewiesen, daß er ihm ebenbürtig, ja sogar überlegen war in der Geschäftswelt. Und sobald er das erreicht hatte, war er fortgegangen, um nie wieder zurückzukehren ... bis auf gelegentliche
    Aufsichtsratversammlungen.
    "Ich weiß nicht", sagte Sydney. "So weit habe ich noch nicht vorausgedacht."
    Hawk lehnte sich zurück. "Tun Sie es nicht ", warnte er. "Es würde Ihnen vielleicht nicht gefallen, was Sie sehen."
    "Wie soll das heißen?"
    "Ich wollte damit nur sagen, daß das, was wir zu erreichen hoffen, nicht immer das ist, was uns glücklich machen wird.
    Manchmal findet man das Glück an den unerwartetesten
    Plätzen."
    "Sind Sie glücklich hier in Alaska?"
    Hawk dachte lange über ihre Frage nach. Jetzt, wo er in ihre schönen Augen schaute, konnte er sich nicht entsinnen, je in seinem Leben glücklicher gewesen zu sein. Aber würde sich das nicht ändern, wenn Sydney abgereist war? Würde er je etwas anderes in seinem Leben finden, das ihn genausosehr erfüllte?
    "Ja", sagte er schließlich. "Ich bin glücklich."
    Sydney lächelte und

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