Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
sie, wenigstens kurz, gewesen sein, denn Jazz stand auf, trat an eines der Bücherregale, zog zwei Bücher heraus und griff dahinter, um etwas zu suchen. Sofort glitt einer der Wandspiegel in den Fußboden, und hinten war ein kleiner Raum zu erkennen. Jazz ging zu Arran zurück, hob sie auf und trug die schlaffe, bewußtlose Gestalt in den Raum hinüber. Noyock entschloß sich, ihm zu folgen.
    In dem kleinen Raum angekommen, legte Jazz Arran auf den Fußboden. »Such einen Lichtschalter«, sagte er, aber noch bevor Hop sich umschauen konnte, glitt die Tür wieder nach oben, und sie standen im Dunklen.
    »Du hast natürlich nicht daran gedacht, eine Kerze mitzubringen«, sagte Jazz.
    »Nächstes Mal mache ich es besser«, antwortete Hop.
    »Ein Feuerzeug?«
    »Du weißt, daß ich mich nicht vergifte, Jazz. Warum sollte ich also ein Feuerzeug mit mir herumtragen.« Nicht, daß Hop früher nicht geraucht hätte, aber er hatte schon lange erkannt, daß die Verlängerung des Lebens wichtiger war als ein so flüchtiges Vergnügen wie das Rauchen. Jetzt allerdings bedauerte er das.
    Eine Weile blieben sie in der Dunkelheit stehen. Dann erklärte Hop sich bereit, den Raum zu inspizieren, um vielleicht durch Tasten etwas zu finden.
    »Rühr dich nicht von der Stelle«, sagte Jazz. »Möglicherweise sind hier einige häßliche Überraschungen eingebaut.«
    Sie warteten noch ein wenig länger. »Waren es schon drei Jahre, Jazz, oder nur zwei?« fragte Hop.
    »Ungefähr vier Minuten. Schließlich muß die Dame erst aufwachen.«
    »Ich glaube, du hast ihr eine Rippe gebrochen.«
    »Hoffentlich. Das Miststück hätte einen Schädelbruch verdient.«
    »Still. Sie wacht auf.«
    Arran stöhnte, und es überraschte Noyock nicht einmal, daß selbst ihr Stöhnen verführerisch klang. Man konnte nicht verlangen, daß sie lebenslange Gewohnheiten auf einen Schlag aufgab.
    »Bewegen Sie sich nicht unnötig, Arran«, sagte Jazz leise. »Sie haben eine gebrochene Rippe, und Sie befinden sich in dem Geheimzimmer hinter dem Spiegel in der Bibliothek.«
    »Wie haben Sie denn die Tür gefunden!«
    »Die haben Sie mir gezeigt.«
    »Ich habe niemals –«
    Jazz schlug sie, und sie schrie auf. Die Verhaltensweise seines Brotgebers fing an, Hop ein wenig zu beunruhigen. Hop war der Ansicht, daß Grausamkeit doch wenigstens irgendeinen Sinn haben sollte.
    Jazz zischte sie an: »Seit wir uns heute abend trafen, haben Sie nur gelogen. Sie haben versucht, mich umzubringen. Ich will wissen, warum.«
    Schweigen. Wieder ein klatschender Schlag. Wieder ein Schmerzensschrei.
    »Verdammt, Jazz, hör auf damit!« sagte Hop.
    »Ich muß wissen, gegen was ich zu kämpfen habe, Hop. Sie verschweigt mir eine ganze Menge. Zum Beispiel, daß sie einen Freund hat, der Farl Baak heißt, Kabinettsminister ist und aus irgendeinem absurden Grund meinen Tod wünscht.«
    Sie stieß einen Schreckenslaut aus.
    »Ich bin nicht unwissend zu Ihrer Party gekommen, Arran. Sie können jetzt anfangen, uns ein paar Dinge zu erzählen. Vielleicht erzählen Sie uns als erstes, wie man hier das Licht anschaltet.«
    »Direkt neben der Tür«, sagte sie.
    Hop ging in die Richtung, in der er nach seinem Gedächtnis die Tür vermutete, aber Jazz’ Stimme durchschnitt die Dunkelheit. »Nicht anfassen! Bleib wo du bist, Hop!« Hop blieb, wo er war. Er hörte Arran vor Angst aufstöhnen – was immer Jazz jetzt tat – es schien ihr nicht zu gefallen. »Raffinierte Falle, Arran«, sagte Ja son. »Aber ich werde dich stückweise mit deinen eigenen Fingern füttern, wenn du nicht endlich vernünftig bist.«
    Wieder ein Stöhnen der Angst und des Schmerzes, und dann schrie Arran: »Hören Sie auf! Hören Sie auf – das Licht ist in der äußersten rechten Ecke, wenn Sie reinkommen. Ungefähr in Kniehöhe …«
    Das Licht ging an. Jazz hielt Arrans Hand immer noch fest umklammert, und mit der freien Hand hatte er gerade die Stelle berührt, die sie beschrieben hatte. Noyock wandte sich von ihnen ab, um die Tür zu untersuchen. »Wo ist die Falle?« fragte er.
    »Eine Metallplatte unter dem Wandputz«, sagte Jazz. »Wieviel Volt, Arran?«
    »Genügend«, antwortete Arran. »Ich wünschte, Sie wären geröstet worden.«
    »Klatsch ihr eine in meinem Namen«, sagte Noyock. »Ich liebe sie plötzlich nicht mehr.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte Jazz, »in einer Sekunde, wenn Arran mir nicht sofort sagt, warum Farl Baak meinen Tod will.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe von Farl Baak

Weitere Kostenlose Bücher