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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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nie gehört.«
    »Daß etwas nicht aufgezeichnet wurde, bedeutet nicht, daß es nicht geschah«, sagte Jazz.
    »Ich wußte nicht, daß das Getränk vergiftet war«, sagte sie. Jazz versetzte ihr einen harten Schlag auf die schon anschwellende Stelle am Brustkorb. Sie schrie auf und hob den Arm gegen ihn, aber ihre Schmerzen ließen nicht zu, daß sie sich wehrte. Er schlug sie noch einmal, und wieder schrie sie vor Schmerz auf, und Tränen flossen ihr über das Gesicht, und Hop merkte überrascht, daß diese Tränen echt waren.
    »Ich weiß nicht, warum Sie mich mißhandeln«, sagte sie. Jazz wartete nur. »Gut«, sagte sie, »ich kenne Farl Baak. Aber er wollte Sie nicht umbringen. Er hatte damit nichts zu …«
    Wieder ein harter Schlag, und diesmal schrie sie noch lauter und fing dann leise an zu schluchzen. Aber das Schluchzen bereitete ihr Schmerzen, und sie stöhnte nur noch. »Weil«, ächzte sie in ihrer Qual, »Sie in das Komplott verwickelt sind, Sie Schwein.«
    »Komplott?« fragte Jazz.
    »Sie wollen das Somec kontrollieren. Die Schlafräume unter Ihre Kontrolle bringen.«
    Jazz lachte. »Und deshalb mußten Sie mich töten? Wie könnte ich für Sie eine Bedrohung sein, der ich draußen zwischen den Sternen in einem Raumschiff schlafe?«
    Sie schüttelte unmerklich den Kopf. »Zu viele von den falschen Leuten haben ihr Erwachen zeitlich auf Ihre Ankunft abgestimmt, Raumschiffpilot.« Sie spuckte die Worte verächtlich aus. »Darauf hat Farl sich seinen Vers gemacht.«
    »Aha.«
    »Und Sie kontrollieren die Flotten und die Streitkräfte. Darum mußten wie Sie beseitigen, bevor wir etwas gegen die anderen unternehmen konnten …«
    »Jazz ist nur Raumschiffpilot«, sagte Hop und wunderte sich, wieso eine so vernünftige Frau einen solchen Unsinn glauben konnte.
    »Geh und berühr den Türrahmen«, sagte Jazz. »Oder halt freiwillig das Maul, Hop.«
    Hop tat es.
    »Es ist kalt«, sagte Arran und klapperte mit den Zähnen.
    Jazz sah Hop an, und Hop seufzte. Jazz hatte vom Duell her noch den Oberkörper entblößt, und nur Hops teures Jackett stand zur Verfügung. Er zog es aus, nahm den Aufzeichner und das Sperrgerät aus den Taschen und reichte es Jazz, der sie vorsichtig darin einhüllte.
    »Erinnere mich daran, daß man ihr nie ein Geheimnis anvertrauen darf«, sagte Hop zu Jazz. »Unter Druck hat sie nicht lange standgehalten.«
    Trotz der Schmerzen in ihren Rippen knurrte Arran ihn an. »Niemand hat erwartet, daß ich es mit einem wilden Tier zu tun haben würde.«
    Jason knöpfte die Jacke zu, und Hop stellte befriedigt fest, daß er sich nicht die Mühe gemacht hatte, ihr die Ärmel über die Arme zu ziehen – das Jackett behinderte also ihre Arme für den Fall, daß ihr irgendeine Hinterlist einfiel. »Die Regierung«, sagte Jazz, »kennt Tricks, die mich wie ein Lamm aussehen lassen.« Hop überlegte vage, was ein Lamm überhaupt war.
    »Es gibt verschiedene Arten von Schmerz«, sagte Arran ruhig. »Vielleicht vertragen Sie diese Art ohne zusammenzubrechen. Bestimmt sogar.«
    »Und welche Art Schmerz vertragen Sie?« fragte Hop.
    »Ich kann lächeln, wenn ich töten will. Ich kann einen Mann verführen, den ich verabscheue. Ich kann sechs Monate verbringen, ohne auch nur einen Augenblick unbeobachtet zu sein, ob ich nun wache, schlafe oder ins Bad gehe. Ich kann Liebhaber ertragen, die mich verachten, und dennoch vorgeben, daß ich jede Minute mit ihnen genieße.«
    Hop hatte keine Lust, sich eine witzige Antwort einfallen zu lassen, und Jazz klopfte ihr sanft auf die Schulter. »Okay, und Sie haben sich auch verdammt gut gehalten, als ich Sie schlug.«
    »Und was wollen Sie jetzt mit mir machen?« fragte Arran.
    »Hier sitzen und Sie bis zum Abendessen beobachten, denke ich«, sagte Jazz.
    »Sie braucht einen Arzt«, schlug Hop vor.
    Jason schüttelte den Kopf. »Wenn wir jetzt versuchen, sie nach draußen zu schaffen, wird sie einen Leichenbestatter brauchen. Ihre Wohnung wimmelt wahrscheinlich von Soldaten, die überall nach ihr suchen. Wenn sie sie finden, haben sie das Recht, sie zu töten. Das sagt das Gesetz. Sie hat versucht, einen von Mamis Flottenoffizieren zu ermorden.«
    »Soll das bedeuten, daß wir hier nie rauskommen?«
    »Es bedeutet, daß wir hier eine Weile bleiben, Hop. Sei doch ein wenig geduldig. Wir werden diese Sache erledigt haben, bevor deine Wachzeit vorbei ist. Du wirst keinen Schlaf verlieren.«
    »Und wenn wir rauskommen, was werden wir tun? Uns über diesen Farl Baak

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