Heißer Schlaf
passende Gesellschaft für zivilisierte Leute«, sagte Fritz.
»Was Sie nicht sagen«, sagte Jazz.
»Man sollte diese gewöhnlichen Soldaten nicht in bessere Gesellschaft lassen«, sagte Fritz Kapock.
»Fritz Kapock, wenn ich mich nicht irre?« sagte Jazz.
»Und Sie sind der Mann, der unserer Gastgeberin den Abend verdorben hat, nicht wahr?« knurrte Fritz.
»Ich nehme an, Sie haben gehofft, ich würde Ihre Beleidigungen überhören.«
»Es interessiert mich kaum, was Sie hören oder nicht hören.«
Eine Frau schrie vor Freude, als ihr Aufzeichnungsgerät wieder funktionierte. Eine andere stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
»Ich habe sie gehört und registriert und überlasse Ihnen die Wahl der Waffe.«
Hop stöhnte auf. Jason hatte es nicht sehr geschickt angefangen. Er hatte nicht einmal versucht, Kapock zu veranlassen, ihn herauszufordern, so daß der Raumschiffpilot ein Blasrohr oder Tennisschläger oder eine andere harmlose Duellwaffe hätte wählen können.
»Florett ist weibisch«, sagte Kapock. »Und Säbel sind wie Fleischäxte. Degen? An drei Seiten geschliffen?«
»Zweifellos haben Sie so etwas zufällig bei sich«, sagte Jazz. »Ich bin einverstanden.«
Ein Diener ging die Waffen holen, und Hop bot sich wütend als Jasons Sekundant an. »Du verantwortungsloser Schuft«, murmelte Hop, als er Jazz aus Jacke und Hemd half.
»Wie wahr. Es freut mich, dich gekannt zu haben«, sagte Jazz.
»Kannst du überhaupt fechten?« fragte Hop und hatte keine Ahnung, warum Jazz so ruhig blieb.
»Gewiß. Man hält die Waffe am stumpfen Ende fest und sticht das spitze in den Gegner.«
»Nicht sehr witzig«, sagte Hop. Dann waren die Waffen da, die Menge machte Platz, und mit entblößtem Oberkörper nahmen Fritz und Jason ihre Waffen auf und gingen in die beiden einander gegenüberliegenden Ecken. Während der Unparteiische, der sich freiwillig zur Verfügung gestellt hatte, das übliche Ritual absolvierte und die Parteien ermahnte, ihre Differenzen gütlich zu regeln, fragte Jazz Hop Noyock: »Hast du ein Aufzeichnungsgerät?«
»Ja.«
»Ist es abgeschaltet?«
»Natürlich.«
»Dann benutze dies hier.« Und Jazz reichte Hop ein kleines Sperrgerät, mit dem man die Bänder der übrigen Anwesenden ausschalten konnte. Hop sah ihn überrascht an.
»Das ist illegal.«
»Ein Duell auch. Aber du bekommst es exklusiv. Deine letzte Gelegenheit, an mir Geld zu verdienen.«
Hop verzog das Gesicht bei dieser Anspielung auf seine Käuflichkeit; gleichzeitig war er sich darüber klar, daß der Besitz der Exklusivrechte an diesem Duell von unermeßlichem Wert sein würde, ganz gleich, wer gewann. Deshalb schaltete er das Gerät ein, und Schreie der Wut erhoben sich aus dem Kreis der Umstehenden. Weil sein eigenes Aufzeichnungsgerät ausgeschaltet war, schaltete Hop es sofort ein und war jetzt bereit, für die Noyock Productions ein weiteres Meisterwerk zu schaffen.
»Alles fertig?« fragte Jazz. Noyock, der seinen Auf Zeichner und das Sperrgerät in der Tasche hatte, nickte. »Wünsch mir Glück«, sagte Jazz und hob seinen Degen, um den Beginn des Duells zu signalisieren. Auch Kapock hob seine Waffe und sprang vor, wobei er seinen Degen durch die Luft wirbeln ließ und ihn dennoch perfekt unter Kontrolle hatte. Die Spitze war jederzeit da, wo er sie haben wollte. Jazz hielt seinen Degen nur ausgestreckt, als sei er ein Florett, und stand halb gebückt. Völlig ohne Stil.
Dann kam Kapock nahe genug heran um zuzustoßen – und er stieß zu. Aber Jason wehrte den Hieb in der Luft ab. Kapock setzte an und schlug erneut zu, aber wieder wurde sein Hieb pariert. Er sprang zurück. Jason blieb einfach stehen und wartete. Er hatte seine Waffe nur zweimal aus ihrer ursprünglichen Position gerissen. Kapock war verwirrt und wütend. Man hatte ihn wie einen lächerlichen Angeber aussehen lassen, den schon ein Mann stoppen konnte, der sich nicht einmal an die Form hielt.
Wieder machte Kapock einen Ausfall, diesmal mit so schnellen Bewegungen, daß ein Parieren unmöglich schien. Finten waren von Attacken kaum zu unterscheiden; aber Jason versuchte gar nicht erst, die angetäuschten Hiebe zu parieren. Er bewegte sich nur dreimal, und jedes Mal wurde Kapocks pfeifende Klinge zur Seite abgelenkt. Beim dritten Mal bog sie sich und brach eben über dem Griff ab. Die Klinge sauste auf die Menge zu, aber bevor sie Schaden anrichten konnte, bohrte sie sich in den Fußboden.
Kapock betrachtete die abgebrochene Waffe in
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