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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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beschweren?«
    »Bei wem willst du dich über einen Kabinettsminister beschweren? Bei Gott?«
    »Was werden wir dann tun?«
    »Ich will herausfinden, was Baak wirklich will. Es gibt keine Somec-Verschwörung, und selbst wenn es sie gibt, ich gehöre nicht dazu. Es muß aber irgendeinen Grund dafür geben, daß so viele Leute ihr Erwachen auf den Zeitpunkt meiner Ankunft abgestimmt haben. Und den will ich herausfinden.«
    »Wahrscheinlich hat sie gelogen.«
    »Das hat sie nicht.«
    »Das hört sich an, als ob du dessen sehr sicher wärst.«
    »Ich werde herausbekommen, wer hinter der Verschwörung gegen mich steckt. Wer mich töten will und was seine wahren Gründe sind. Und dann werde ich das Schwein umbringen.«
    »Das ist der Jason Worthing, den ich kenne und schätze«, sagte Hop.

    *

    Stunden später glaubte Jason, es wagen zu können, Arrans privaten Arzt zu suchen. Sie erklärte ihm, wie er nach draußen kommen konnte, und zu Hops Überraschung glaubte er ihr sofort. Er war offenbar ein besserer Menschenkenner als Hop.
    Der Arzt bestätigte, daß die Rippe gebrochen sei. Sie habe einen gefährlichen Schock, sagte der Arzt. Sie hätte unverzüglich behandelt werden müssen. Jazz machte sich nicht die Mühe, dem Mann zu erklären, daß das unmöglich gewesen war, und deshalb schwieg auch Hop. Nicht einmal Arran gab Auskunft darüber, wie sie sich ihre Rippe gebrochen hatte oder was sie nackt in einem Geheimzimmer tat. Entweder konnte der Arzt seine Neugierde verbergen, oder er hatte das alles schon erlebt. Er ging, ohne die Kreditkarte zu verlangen. Hop hatte nicht übel Lust, sich selbst einen privaten Arzt zu nehmen.
    Jason hatte allerhand Kleider für Arran mitgebracht. Er hatte sie in ihrer Wohnung in einem Kleiderschrank gefunden, und die Stücke waren weit genug, so daß sie über die Bandagen paßten, die sie auf Anweisung des Arztes mindestens sechs Stunden tragen mußte, bis die Wirkung des Wachstumshormons nachließ. »Sonst«, hatte er gesagt, »würden Sie eine sehr seltsam geformte Brust bekommen, und das dürfte Ihrem Geschäft wenig zuträglich sein.« Für sich hatte Jason ein Hemd und ein Jackett gefunden, die seine Militärhose etwas ziviler erscheinen ließen.
    Und Hop erhielt sein Jackett zurück. »Für den Abend gut angezogen, aber wohin?« sagte Hop.
    »Arran wird uns sagen, wohin«, sagte Jazz.
    »Ich kenne außerhalb meiner Wohnung keine Verstecke.«
    »Ich brauche kein Versteck. Ich will, daß Sie uns zu Farl Baak bringen«, sagte Jazz.
    Sie erschrak. »Er wird Sie töten.«
    »In Wirklichkeit ist es ihm egal, ob ich tot bin, Arran. Er will nur sichergehen, daß ich ihm nicht in die Quere komme. Aber was ist, wenn ich in dieser kleinen Rebellion auf seiner Seite stehe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er wird Ihnen nicht glauben.«
    »Vielleicht nicht. Das werden wir ja feststellen. Lassen Sie uns gehen.«
    »Ich will nicht, daß man Sie tötet.«
    »Warum der plötzliche Sinneswandel?« fragte Jason.
    Arran schnitt auf einmal eine häßliche Grimasse. Die Frau kann wirklich ganz natürlich aussehen, dachte Hop. »Weil selbst so eine wie ich weiß, daß Sie jedes Recht hatten, mich umzubringen. Statt dessen haben Sie mir das Leben gerettet.«
    »Nur um Informationen von Ihnen zu bekommen«, sagte Jazz.
    »Wenn das stimmte«, erwiderte Arran, »wäre ich jetzt tot. Sie wissen genau, wo Sie Farl erreichen können. Sie brauchen mich nicht.«
    »Ich will nicht zur Vordertür hinein.«
    Sie seufzte. »Nun, da meine Rippen gerade heilen, vertragen sie keine weiteren Eingriffe. Ich werde Sie hinbringen. Aber ich habe nichts mit dem zu tun, was Farl Ihnen eventuell antut.«
    »Vielleicht sollten Sie sich lieber darüber Sorgen ma chen«, regte Hop an, »was wir Farl möglicherweise antun.«
    Sie sah Hop kühl an. »Farl ist keine nackte Frau mit einer gebrochenen Rippe.«
    Sie verließen die Bibliothek, und niemand sah sie. Sie gingen über verschiedene Treppen und Flure nach unten und verließen Arrans Wohnung schließlich durch den Lieferanteneingang, und während der ganzen Zeit sahen sie keinen Soldaten, keinen Polizisten und auch sonst keine Menschenseele.
    »Warum sind hier keine Wachen?« fragte Hop.
    »Mamis Kleine Jungs verschlafen ihre Aufgabe«, antwortete Jazz.
    »Jazz, dies ist das Dümmste, was ich dich je tun sah.«
    Jason sah ihn ausdruckslos an. »Niemand zwingt dich mitzugehen.«
    Hop war überrascht. »Wenn niemand mich zwingt mitzugehen, warum, zum Teufel, komme ich dann

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