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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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die Achseln. »Jahre der Erfahrung. Jahrelanges Beobachten und Menschenkenntnis.«
    Colin war nicht ganz seiner Meinung. Sein Gefühl sagte ihm, dass es keine solch einfache Erklärung für Georgies Geschichte gab.
    Er blickte wieder in ihre Richtung, konnte sie in dem Gewühl jedoch nicht entdecken. »Was wird ihr also widerfahren? Was sagt dir deine jahrelange Erfahrung?«
    Temple schüttelte den Kopf. »Besser, du weißt es nicht. Denk nur an ihre ungeschickte Art und pflege den blauen Fleck auf deinem Fuß.«
    Colin starrte seinen Cousin an. »Woher weißt du das von meinem Fuß?«
    »Ich habe den großen, viel sagenden Abdruck auf deinem Schuh gesehen.«
     
    Georgie hatte sich gut eine Stunde gezwungen, nicht nach Colin Ausschau zu halten, doch jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie suchte die Menge ab, bis sie ihn und seinen Cousin schließlich entdeckte. Sie unterhielten sich mit zwei gut aussehenden leichten Mädchen.
    Echte Huren, dachte sie und blickte auf ihr Kleid hinab, das sie für so schön gehalten hatte, als sie es aus dem Koffer genommen hatte. Jetzt erkannte sie, wie hoffnungslos unmodern es in Wirklichkeit war. Im Vergleich zu den feinen, schicken Kleidern der Frauen ringsum, die perfekt frisiert und geschminkt waren, wirkte es schäbig. Sie gehörte offensichtlich nicht hierher.
    Wie Recht Colin gehabt hatte, daraufhinzuweisen. Und wie dumm sie gewesen war zu denken, ein so gut aussehender Mann würde genügend fasziniert von ihr sein, um sie mit in sein Bett zu nehmen. Nicht, dass sie sich bemüht hätte, sich ihm zu empfehlen.
    Sie mochte gar nicht daran zurückdenken.
    Verdammt. Nicht nur einmal hatte sie »verdammt« gesagt, sondern gleich zweimal. Kein Wunder, dass er ihr gesagt hatte, sie gehöre nicht hierher. Das Fluchen wie ein ungehobelter Seemann passte eher zu einem Spaziergang bei den Docks.
    Und wenn es nicht ihre rüde Sprache gewesen war, dann hatte ihn höchstwahrscheinlich abgeschreckt, dass sie ihm auf den Fuß getreten war.
    Dennoch hätte es ihr nicht schrecklich viel ausgemacht, mit ihm intim zu werden.
    Wenn er sie nur ebenso attraktiv fände! Sie glaubte, ihn ertappt zu haben, wie er sie angeschaut hatte. Da hatten seine grünen Augen gefunkelt, als wüsste er genau, wie sie ohne Kleid aussah - und wie er es ihr ausziehen konnte -, doch sie machte sich vermutlich nur selbst etwas vor.
    Denn trotz seiner Beteuerungen, ein schrecklicher Schuft zu sein, wusste Georgie es anders. Welches Fehlverhalten ihn auch immer zu seinem Schuft gestempelt hatte, die Feindseligkeit dieser Offiziere hatte er nicht verdient.
    Nun, jedenfalls fast nicht.
    Als er sie ungebührlich lange festgehalten hatte, während sie nach ihrem Stolpern oben auf der Treppe gestanden hatten, hätte sie schwören können, dass Funken zwischen ihnen übergesprungen waren - als ob ihre Körper bereits wüssten, wie gut sie zueinander passten.
    Es hatte jedoch nicht ausgereicht, um ihn zu halten.
    Sie blickte zu den Frauen ringsum. Einige schwenkten anmutig ihre Fächer, zogen mit ihren graziösen Bewegungen die Aufmerksamkeit der Männer auf sich, andere unterhielten ihre Bewunderer mit geistreichen Bemerkungen.
    Georgie fluchte wieder in sich hinein. Was wusste sie über das Flirten? Was wusste sie über die Kunst, einen Mann zu verführen?
    Wenig bis nichts.
    Diese demütigende Erkenntnis wurde nur noch schlimmer durch das Wissen, dass sie jetzt ernsthaft suchen ... oder aufgeben und nach Hause gehen musste. Als sie ihren Blick über die ziemlich trostlose Ansammlung von Männern im Saal schweifen ließ, wurde Letzteres sehr reizvoll. Colin war der schönste Mann unter ihnen, und sein Cousin folgte in ihrer Rangliste dichtauf.
    Vom Rest der männlichen Menge ging etwas so widerlich Ausschweifendes aus, dass ihr der Gedanke, mit Lord Harris verheiratet zu werden, schon fast erträglich erschien.
    Das hieß, bis die Menge sich ein wenig teilte, und zwei Männer in ihre Richtung kamen.
    Und einen davon kannte sie . Onkel Phineas!
    O Gott, dachte sie, duckte sich hinter eine Topfpalme und spähte zwischen den Blättern der Pflanze hindurch. Was tut er hier? Und wer ist sein Begleiter?
    Dann wurde ihr schlagartig klar, wer der Mann war. Ihr Verlobter. Lord Harris.
    Wer sonst konnte es sein, angesichts der angewiderten Blicke der Frauen, die einen weiten Bogen um ihn machten?
    Georgie glaubte, sich übergeben zu müssen.
    Ihr Zukünftiger war groß und dürr. Sein Gesicht war von gelblicher Farbe und

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