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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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anderen Seite des Zauns gewesen und einen Offizierskollegen getroffen hätte, der vom Kriegsgericht verurteilt worden und nicht ordentlich gehängt worden wäre.
    Aber er war nicht bereit, hinzunehmen, dass sie ihre Feindseiligkeit auf die Dame an seiner Seite übertrugen. Was auch immer sie sein mochte, sie verdiente nicht, ihre Beleidigungen zu ertragen.
    Doch bevor er vorwärts stürmen konnte, die Hand zur Faust geballt, legte sich eine Hand auf seine Schulter und hielt ihn zurück.
    »Da bist du ja, Cousin. Ich habe schon befürchtet, du willst dich drücken.«
    Temple. Colin hatte fast vergessen, dass er mit seinem Cousin hergekommen war.
    »Du wirst nicht glauben, welches Trio von Frauen ich soeben kennen gelernt habe.« Temples abschätzender Blick glitt schnell über Georgie hinweg. Er hob dabei leicht eine Augenbraue, was Colin verriet, dass sein Cousin sie ebenfalls für seltsam hielt.
    »Templeton«, sagte Paskims. »Haltet Euch da raus.«
    Temple lächelte die drei an. »Was haben wir denn hier? Eine Party ohne mich? Wie unverschämt.«
    Hinchcliffe schnaubte. »Templeton, Ihr seid ein Dummkopf. Verschwindet, wenn Ihr wisst, was gut für Euch ist.«
    Colins Cousin stand in lässiger Haltung da, das Lorgnon in einer Hand, die andere auf seine Hüfte gestützt. »Ein Dummkopf, sagt Ihr? Ein Dummkopf ist gerade der richtige Umgang für Euch und Eure Freunde!«
    Paskims und Brummit tauschten Blicke mit Hinchcliffe, und Colin wusste, dass die drei überlegten, ob sie sich auf eine verbale Auseinandersetzung einlassen oder Temple nach draußen schleppen und ihn verprügeln sollten.
    Mit einem leichten Kopfschütteln machte Hinchcliffe klar, dass sie ihre Positionen einhalten sollten. Und die beiden hielten sich zurück.
    Es überraschte Colin nicht. Während die drei nach außen hin wie eine geschlossene Meute auftraten, war Hinchcliffe ihr unbestrittener Anführer, obwohl sein Dienstrang niedriger war.
    »Dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt oder der richtige Ort«, sagte Hinchcliffe, den Blick immer noch auf Colin gerichtet. »Aber bald, Romulus. Sehr bald, werden wir uns treffen und beenden, was du angefangen hast.«
    Sie gingen davon, großspurig wie sie gekommen waren, und nahmen ihren üblen Geruch mit.
    Georgie seufzte laut. »Vielleicht habe ich mich in Euch geirrt, Sir. Ihr scheint einen gewissen Ruf zu haben.« Sie blickte dem davongehenden Trio nach. Als sie sich wieder umdrehte und Colin ansah, glaubte er so etwas wie Bewunderung in ihren Augen zu entdecken - und Interesse.
    Während er zuvor sein Bestes getan hatte, um diese Hure, mit der sicherlich irgendetwas nicht stimmte, zu überzeugen, dass er ein Schuft war, wusste er jetzt nur zu gut, dass er nicht der richtige Mann für sie war. Ebenso wenig war jeder andere Mann in diesem Saal der Richtige für sie.
    Durch die Dirnen an Brummits und Paskims' Arm hatte sich nur zu deutlich gezeigt, dass diese natürliche Frau mit dem erfrischenden Wesen nicht hierher gehörte. Er wollte nicht erleben, dass Georgie zu einer dieser traurigen, verlebten Schlampen wurde, wie es sie zuhauf in diesem Saal gab.
    Er wusste, dass ihm das in seiner Rolle als ordinärer Herumtreiber hätte gleichgültig sein sollen, doch so war es nicht.
    »Es klang, als wärt Ihr schlecht angesehen«, sagte sie und konnte ihre Aufregung kaum verbergen. »Wenn Ihr also für diesen Abend verfügbar seid, nehme ich an, Ihr werdet genau der Richtige und recht annehmbar sein.«
    Recht annehmbar?
    Colin hatte schon auf unterschiedliche Art Einladungen von Frauen bekommen - mit flirtenden Blicken, vielleicht mit einer Botschaft, überbracht von einem Diener, sogar mit der Berührung eines Fußes an seinem Bein unter dem Tisch - doch nie in seinem Leben war ihm von einer Dame gesagt worden, er könnte »recht annehmbar« sein.
    Temple gab sich keine Mühe, seine Heiterkeit zu verbergen. Er brach in schallendes Gelächter aus, bog sich geradezu vor Lachen und hielt sich den Bauch.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte Georgie. »Oder hat Euch mein Missgeschick abgeschreckt? Ehrlich, ich verspreche, nicht mehr so ungeschickt zu sein, wenn ich erst diese verdammten Schuhe ausgezogen habe.« Sie errötete wieder - wahrscheinlich, weil ihr ein erneuter Fluch herausgerutscht war -, und streckte ihren Fuß vor. Beim Anblick des Seidenstrumpfes vergaß Colin seine lästigen Gedanken an Ehre oder Unschuld. »Nun, jedenfalls die meiste Zeit«, fügte sie hastig hinzu.
    Colins Cousin blickte

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