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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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zuerst hinab auf ihren Fuß und dann wieder hinauf zu ihm, bevor er abermals von einem Lachanfall geschüttelt wurde.
    »Temple!« Colin nahm ihn am Arm und gab ihm einen Schubs. »Krieg dich ein. Dies ist nicht das, was du denkst.«
    Temple hob eine Hand und sagte: »Ich lasse euch ein wenig allein. Ihr habt offenbar viel zu bereden.« Nachdem er schon einige Schritte zurückgewichen war, hörten sie ihn immer noch glucksend lachen. »Recht annehmbar.«
    Colin zuckte zusammen. Wie er Temple kannte, würde der ihn noch öfter damit aufziehen.
    Ohne zu zögern, nahm er Georgie an der Hand und führte sie zum Ausgang.
    »Gehen wir?«, fragte sie. Ihre Augen funkelten hoffnungsvoll. Und einladend.
    O nein!, erkannte er zu spät. Sie denkt, ich will ihr Angebot annehmen.
    »Nein, ich bringe Euch nach Hause«, erwiderte er. »Ihr gehört hier nicht her.«
    Sein Blick schweifte über die grell geschminkten, verlebten Frauen, und er sah im Vergleich dazu den Glanz in Georgies Augen und das zarte, frische Glühen ihrer seidigen, ungeschminkten Haut.
    Sie ist hier ganz bestimmt fehl am Platz, dachte er.
    Wenn er kein Schuft war, dann war sie sicherlich keine Hure.
    Obwohl ihr üppiger Körper eine einzige Verlockung war und ihr Kleid in einem Mann den Wunsch wecken konnte, die Schätze zu erkunden, die unter der schimmernden Seide verborgen waren.
    Colins Blut geriet wieder in Wallung. Zugleich glaubte er, diese verfluchte innere Stimme zu hören, die ihm zuflüsterte, dass er diesen Sc h atz unbedingt für sich beanspruchen sollte.
    »Ich weiß, dass Ihr nicht hierher gehört«, sagte er, diesmal mehr zu sich als zu ihr. »Ich werde Euch sicher nach Hause bringen.«
    »Nach Hause?«, flüsterte sie. »Aber ich dachte ...«
    »Ja, ich weiß genau, was Ihr gedacht habt, aber ich bin nicht der Mann, den Ihr sucht.«
    Ihr Blick, wütend und voller Protest, sagte ihm das Gegenteil.
    »Lasst Euch von mir nach Hause bringen. Was Ihr hier finden werdet, wird Euch kein Glück bringen.«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich Glück suche, ich wollte nur...« Sie sprach nicht weiter. Ihre Schultern strafften sich, und sie presste enttäuscht die Lippen zusammen. »Wenn das Euer letztes Wort ist, Sir, dann muss ich mir leider andere Gesellschaft suchen.« Sie wollte davonstürzen.
    Colin fing sie ab, bevor sie von neuem über ihre hochhackigen Schuhen stolperte. »Habt Ihr eine Vorstellung davon, in welche Gefahr Ihr hier geraten könntet? Wisst Ihr von der Art der Männer?«
    Sie riss sich los. »Ich kenne die Art von Männern sehr gut. Sonst wäre ich nicht hier.«
    Ihr boshafter Tonfall machte ihm Gewissensbisse. Sie war nicht hier, weil sie es wollte - sondern weil ihr jemand diese Situation aufgezwungen hatte.
    Er verwünschte den Teufel, der sie an diesen Ort getrieben hatte. Was hatte sich das Scheusal dabei gedacht, jemanden wie Georgie auf eine solche Veranstaltung zu schicken?
    Sie musste seine Betroffenheit bemerkt haben, denn sie fügte hinzu: »Ich kann auf mich selbst aufpassen, vielen Dank. Bitte, schließt Euch Eurem Cousin an, damit ich mit meinem Geschäft weitermachen kann.« Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und wartete darauf, dass er ging.
    Sie starrten einander in bissigem Schweigen an, und keiner war bereit, klein beizugeben. Trotz seiner Entschlossenheit, nicht Opfer ihres reizvollen Angebotes zu werden, musste Colin immer noch gegen die Versuchung ankämpfen.
    Sie war eine Nervensäge, eine törichte Nervensäge. Und die ungewöhnlichste Frau, die er jemals kennen gelernt hatte.
    Doch was konnte er tun? Sie aus dem Saal schleppen und verlangen, dass sie damit aufhörte, dieses bestimmte Gewerbe ausüben zu wollen? In zwei Tagen segelte er ab. Dann war er fort, und sie würde ... bei einem anderen Mann bekommen, was sie suchte.
    Er schaute ein letztes Mal in ihre dunklen Augen. »Tut heute Abend nichts, was Ihr bereuen werdet, Georgie.«
    »Ich hätte nichts zu bereuen, wenn Ihr bereit wärt ... mich ... mich ...«
    Während sie immer leiser sprach und schließlich verstummte, entdeckte Colin etwas mehr hinter ihren ärgerlich hervorgestoßenen Worten.
    Angst und Verzweiflung.
    Es sah aus, als ob sie etwas sagen wollte, ihm die Wahrheit über das Geheimnis und die Traurigkeit in ihrem Blick anvertrauen wollte. Plötzlich täuschte Temple in der Menge einen Hustenanfall vor, um Colins Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Colin ließ ihn husten.
    »Ihr solltet dafür sorgen, dass Euer Cousin keinen Schlaganfall

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