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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Abstammung.
    Dieser Gedanke ließ Verena zusammenzucken. Was war, wenn das Mädchen keine ...
    »Hast du dir Gedanken darüber gemacht, Liebling«, begann sie und suchte nach den richtigen Worten, um dieses heikle Thema noch einmal anzuschneiden, »dass deine Nichte nicht Lord Harris' Erwartungen entsprechen könnte?«
    Brockett nickte. »Selbstverständlich. Diese Mrs Taft war eine anrüchige alte Vettel - wenn auch keine billige. So habe ich keine Zweifel, dass sie das Mädchen verwildert aufwachsen ließ. Der Himmel weiß, was das Gör bei den Docks von Penzance angestellt hat. Dieser neugierige Vikar sagte, sie ging täglich dorthin, um das Aus-und Einlaufen der Schiffe zu beobachten.«
    Bei diesen Worten weiteten sich Verenas Augen.
    Junge Damen bei den Docks? Guter Gott, mit welchen Männern war Georgette in Kontakt gewesen?
    Oh, vielleicht sollten sie jetzt mit dem Packen beginnen, um aufs Land zu fahren.
    Denn wie Phineas erklärt hatte, würden sie Georgies Mitgift erhalten, weil sie ihr ermöglicht hatten, Lady Harris zu werden. Lord Harris' zweifelhafter Ruf in der Gesellschaft und die Tatsache, dass er einige Ehefrauen unter höchst verdächtigen Umständen verloren hatte, machten seine Aufmerksamkeiten gegenüber jeder heiratsfähigen jungen Frau unakzeptabel - ob Earl oder nicht. Selbst die gut betuchten Bürgerlichen in der Stadt, die mit ihrer gesamten Habe dafür zahlen würden, dass ihre Tochter eine Gräfin wurde, waren nicht bereit, so weit zu gehen, um gesellschaftlich aufzusteigen.
    Lord Harris war von sehr zweifelhaftem Ruf.
    Für die Brocketts war er jedoch wie ein rettender Engel gewesen. Seit Jahren hatten sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, die Zwangsvollstreckung hing wie ein Damoklesschwert über ihnen, und sie brauchten dringend Georgies Mitgift.
    Geld, das ihnen von Anfang an hätte zustehen sollen, hatte Phineas gesagt. Geld, aus dem Besitz von Phineas' Mutter, das seinem jüngeren Bruder, Franklin, vererbt worden war und dann Georgiana und Kathleen, und Phineas und Verena waren völlig übergangen worden.
    Oh, das Leben ist manchmal so unfair, dachte Verena. Sie fand es ungerecht, dass zwei so schreckliche Mädchen so reich sein sollten, und ihre Verwandten so mittellos.
    Zum Glück für sie hatte sich Lord Harris überhaupt nicht für Georgies Vermögen interessiert - er hatte nur eine weitere Braut gewollt, die ihm hoffentlich ein Kind gebären würde.
    Und die noch Jungfrau war.
    Dieser Punkt machte Verena mehr Sorgen, als sie sich eingestehen wollte. Denn wenn Georgie nicht so unschuldig war, wie sie es Lord Harris versprochen hatten, würde das Geld nicht fließen.
    Und was würde dann aus ihnen werden? Würden sie aus der Stadt gejagt werden? In Schande leben müssen?
    Allein bei dem Gedanken stieg Übelkeit in Verena auf. Sie griff abermals nach ihrem Riechfläschchen.
    »Was ist, wenn sie die Untersuchung nicht besteht? Was machen wir dann?«, fragte sie Phineas, den Tränen nahe.
    Ihr Mann lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und wischte sein fettiges Kinn ab. »Dann werde ich dem alten Bock die Jüngere als Frau geben. Sie ist ein grässliches Gör, aber viel zu jung, um sich in Schwierigkeiten zu bringen.« Er lächelte seine Frau an und tätschelte ihre Hand. »Keine Angst, Verena, auf die eine oder andere Weise wird eines dieser beiden Mädchen Lady Harris, bevor der Monat vorüber ist, und wir beide werden uns keine Sorgen mehr zu machen brauchen.«
     
    Georgie stürmte aus dem Esszimmer. Sie stolperte fast über ihre dreizehnjährige Schwester Kathleen, die vor der geschlossenen Tür kniete.
    »Kit!« flüsterte sie, damit ihre Tante und ihr Onkel nicht bemerkten, dass ihre Schwester gelauscht hatte. Dadurch würde die Liste der unverzeihlichen Sünden der Schwestern nur noch größer werden.
    Sie packte ihre jüngere Schwester am Arm und zog sie vom Esszimmer fort zur Treppe. »Wie oft habe ich dir gesagt, dass du in Schwierigkeiten kommst, wenn du an Türen lauschst!«
    Kit ignorierte den Tadel ihrer Schwester, riss sich los und kam sofort zum Thema. »Was wirst du jetzt tun, Georgie? Du kannst diesen furchtbaren Mann nicht heiraten!«
    »Ich weiß es nicht«, bekannte Georgie. Dann blickte sie von Kits besorgtem Gesicht fort und eilte die Treppe zur Mansarde hinauf, um in dem nie benutzten Kinderzimmer der Brocketts Zuflucht zu suchen.
    »Onkel Phineas kann dir das nicht antun, es ist unfair«, beklagte sich Kit und folgte ihr auf dem

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