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Heißes Eis

Heißes Eis

Titel: Heißes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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nicht unser Bus?»
    «Ich glaub schon, aber von hier oben kann ich das schlecht beurteilen!»
    «Das ist ja ein absoluter Irrsinn, wie lange an dieser Kirche gebaut wurde und noch immer gebaut wird! Kein Wunder, dass man sie als 'die berühmteste Baustelle der Welt' bezeichnet. Aber es lohnt sich! Das merkt man spätestens wenn man das ganze gigantische Monument von hier oben sieht!»
    Auch mir gefällt es sehr gut hier und ich bin beeindruckt von dem Bauwerk, aber Bens Begeisterung steckt mich so sehr an, dass ich alles noch intensiver wahrnehme.
    Wir schauen uns die Stadt in allen Richtungen an und Ben erklärt mir die Bauwerke, die aus dem Häusermeer heraus ragen. So wie ich als Optikerin nach Brillen Ausschau halte, betrachtet Ben natürlich alles aus der Sicht des Architekten, aber das kenne ich ja auch von Tom. Trotzdem beeindruckt mich, wie viel über die Bauwerke der Stadt weiß.
    «Woher kennst du das alles? Warst du schon einmal in Barcelona?», frage ich schließlich verwundert.
    «Nein, das macht das Implantat. Es war ganz easy, ich habe einfach die neueste Navigationssoftware darauf geladen.»
    Er sagt das mit solchem Ernst, dass ich es sofort glauben würde, wenn mich Ben nicht schon öfters mit so etwas hereingelegt hätte.
    «Und woher kennst du dich nun wirklich so gut aus?», frage ich gedehnt und er lacht darüber.
    «Na ja, statt Emma zu lauschen, habe ich auf der Busfahrt eben den Reiseführer studiert und mir den Stadtplan angesehen», gibt er schließlich zu und zwinkert dabei charmant lächelnd.
    Das verwirrt mal wieder meine Sinne und ich fühle erneut die magnetische Anziehungskraft, die jede meiner Poren in Bens Richtung zieht.
    Nein, Sanne, dreh dich um und verschwinde von hier! , denke ich.
    Nur mit Mühe kann ich meinen Blick von Ben lösen.
    «Wir sollten wieder hinab steigen!», schlage ich schweren Herzens vor und wende mich um zum Gehen.
    «Sanne!»
    Mein Herz hüpft. Seine Stimme klingt ernst, als käme jetzt etwas unangenehmes.
    «Wegen gestern im Meer! Es tut mir Leid!»
    Mein Körper bebt nur bei der Erinnerung, wie Ben auf mir lag. Ich drehe mich zu ihm um, aber schaffe es nicht, ihm in die Augen zu sehen, als ich antworte.
    «Schon gut. Vergessen wir es einfach, OK?»
    «Alles wie immer zwischen uns?»
    Für den Bruchteil einer Sekunde glimmt ein Funke der Verunsicherung in seinem Blick.
    «Ja, klar! Alles wie immer!», antworte ich tonlos.
    Eigentlich sollte ich erleichtert sein, aber in meiner Stimme schwingt eine unglückliche Note mit. Emotionen, die ich die ganze Zeit tief in mir unter Verschluss gehalten habe, drängen sich mit aller Gewalt an die Oberfläche. Bevor Ben etwas davon in meinem Gesicht ablesen kann, drehe ich mich hektisch um und steige so schnell ich kann die Treppenstufen hinab. Ich kämpfe mit den Tränen, die sich in meinen Augen sammeln und habe alle Mühe, nicht laut aufzuschluchzen.
    Warum zum Teufel macht mich das so unglücklich, was Ben mir eben gesagt hat?
    Das ist doch genau das, was ich wollte, dass alles ist wie immer, wie früher. Ich höre Bens Schritte hinter mir und trage wilde Kämpfe mit meinen Emotionen aus.
    «Sanne?»
    Nein, bitte nicht! Ich kann dir jetzt nicht in die Augen sehen!
    «Was ist?», frage ich, ohne mich umzudrehen.
    «Geht es dir gut?»
    Mist, er hat etwas gemerkt! Ich nehme meine ganze Energie zusammen und flöte:
    «Klar, Benni, was soll sein?»
    Ich atme lautlos tief durch und beeile mich mit dem Abstieg.
    Unten angekommen halte ich nach Emma Ausschau, aber ich kann sie nirgends entdecken. Jemand legt eine kräftige Hand auf meine Schulter und mir ist klar, dass es Ben ist. Ich setzte ein lachendes Gesicht auf, bevor ich mich zu ihm umdrehe.
    «Sanne, hast du geweint?»
    Er klingt verwundert und besorgt.
    Verdammt noch mal, sieht man mir das immer noch an?
    «Äh, nein! Die Augen tränen sicherlich nur vom vielen Wind da oben!»
    Er nickt, aber ich spüre, dass er mir nicht glaubt.
    «Ich gehe Emma suchen!», sage ich kurz und verschwinde zwischen den Menschenmassen. Ich laufe zum Bus zurück und steige ein. Einige wenige Reisende sitzen bereits dort und warten auf die Weiterfahrt. Auch Emma ist darunter. Ich gehe zu ihr und lasse mich neben ihr nieder.
    «Na, wars schön mit meinem Traummann auf dem Kirchturm?», giftet sie mich an.
    Vielleicht sollte ich mich doch lieber wo anders hin setzen.
    «Emma, was willst du?»
    «Ich will Ben, das weißt du doch!», erwidert sie trotzig.
    «Er ist vergeben und er will dich

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