Heißes Eis
gefragt?», will ich wissen.
«Er möchte wissen, ob wir ein Paar sind!»
«No!», antworte ich schnell und mein Herz klopft deutlich lauter alleine bei der Vorstellung.
«Entonces, e sta es su clave! »
Er überreicht mir einen Schlüssel mit der Nummer 15 darauf.
« Regístrate aquí, por favor!»
Er reicht mir einen Kugelschreiber und es ist eindeutig, dass ich auf seinem Formular unterschreiben soll. Dann kommt Ben an die Reihe. Er erhält einen Schlüssel mit der Nummer 20 und unterschreibt ebenfalls ein Formular. Der Portier zeigt uns den Weg zu unseren Zimmern und als erstes verschwinde ich in der Nummer 15.
Als ich eintrete, empfängt mich der giftige Blick von Emma. Das fehlt mir noch, dass ich mir mit der ein Zimmer teilen muss! Wenigstens stehen zwei einzelne Betten darin, so dass ich nicht mit ihr im Doppelbett liege heute Nacht. Da ich keine Lust habe, hier mit Emma auf dem Zimmer zu hocken, gehe ich wieder hinaus. Mal sehen, ob das Hotel über eine Bar oder ähnliches verfügt. Tatsächlich gibt es einen Innenhof, auf dem gemütliche Sitzgruppen von kleinen Sonnenschirmen überspannt werden. Im Zentrum verbreitet das sprudelnde Wasser eines Springbrunnens angenehme Kühle in der aufgewärmten Stadtluft. Ein Geiger stimmt eine Melodie an, die nach spanischer Volksweise klingt. Die Hälfte der Plätze sind besetzt. Ich suche mir einen Tisch in der Nähe des Wassers, lehne mich zurück und schließe die Augen, um in dieser angenehmen Atmosphäre zu entspannen. Als der Kellner kommt, bestelle ich einen kleinen Teller mit Calamares und Salat, dazu einen leichten Wein. Schließlich habe ich Urlaub und endlich will ich ihn auch mal genießen ohne ständige Gefühlsverwirrungen in meinem Inneren.
Doch das soll mir wohl nicht vergönnt sein, denn kaum trifft mein Essen ein, taucht Ben im Innenhof auf. Eine große Pflanze behindert die Sicht auf meinen Tisch, so dass er mich noch nicht bemerkt hat und da ich mein Essen gerne einmal ohne schlechtes Gewissen und ein flatterndes Herz genießen möchte, mache ich ihn auch nicht auf mich aufmerksam. Stattdessen beobachte ich, wie er sich an einen freien Tisch neben dem Geiger setzt. Ich versuche, mich auf mein Essen zu konzentrieren, nippe an dem Wein und verzehre die Calamares. Dann breche ich etwas von dem Brot ab, aber da ich meine Augen nicht von Ben lassen kann, der mit dem Rücken zu mir sitzt, tunke ich das Brot versehentlich in den Wein statt in die Knoblauchsoße.
Mist!
Ich seufze tief.
Da betritt auch Emma die Bildfläche und ich ducke mich rasch noch tiefer hinter die Pflanze zwischen uns. Als ich wieder aufblicke, sehe ich, wie sie ganz langsam auf Bens Tisch zugeht. Ich glaube ihre zitternden Knie zu bemerken. Als sie Ben gegenübersteht, sagt sie etwas mit hochrotem Kopf. Er nickt. Sie setzt sich neben ihn und sofort bereue ich, dass ich Ben nicht zu mir gewunken habe. Ich beobachte, wie sich die beiden unterhalten und ertappe mich dabei, wie ich wie ferngesteuert wieder an meinen Nägeln kaue.
Mist, verfluchte Marotte!
Ich balle die Hand zu einer Faust und schiebe sie unter den Tisch.
Als ich dann auch noch sehe, wie Ben über etwas lacht, das Emma sagt, habe ich genug. Mir ist der Appetit komplett vergangen. Ich trinke mein Weinglas in einem Zug leer und flüchte so unauffällig, wie möglich zur Tür und dann zurück aufs Zimmer.
Jetzt benötige ich dringend eine kühle Dusche, um den Schweiß und meine erhitzten Emotionen abzuwaschen. Ich brause mir den harten Strahl über meinen Körper und schlüpfe danach in den Hotelbademantel. Zum Glück habe ich ein frisches Top und eine kurze Hose zum Wechseln dabei, denn das verschwitzte Kleid will ich auf keinen Fall noch mal anziehen. Ich schmeiße mich aufs Bett und schalte den Fernseher ein. Ich lasse mich von einem spanischen Musiksender berieseln und döse vor mich hin. Zu meinem großen Ärger wandern meine Gedanken immer wieder zu Ben. Was, wenn diese blöde Emma es tatsächlich schaffen sollte, Ben für sich einzunehmen? Das könnte ich nicht ertragen.
Warum kommt sie denn nicht? Wie lange hängt sie jetzt schon da unten bei ihrem 'Traummann'? Ist sie jetzt bereits gemeinsam mit ihm auf seinem Zimmer?
Die Zeit verstreicht, meine Nervosität steigt von Sekunde zu Sekunde und in mir entsteht der unwiderstehliche Drang, nach Ben zu suchen. Draußen ist es bereits stockdunkel, als ich mir das frische Top und die Shorts überziehe. Gerade, als ich aufbrechen will, fliegt die Tür auf und
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