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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Garrett.«
    »Es ist wundervoll, wenn man so geschätzt wird. Wirklich. Aber Sie sprechen mit dem Falschen. Sie sollten sich mit meinem Buchhalter unterhalten.«
    »Häh?«
    Es war zu hoch für ihn. »Der Tote Mann. Auch er ist genervt darüber, daß Sie was zurückhalten. Bei mir ist der Grund Gold, bei ihm Informationen.«
    »Ach so. Schon wieder dieses leidige Thema.«
    »Jawohl, schon wieder dieses leidige Thema. Es ist das entscheidende Thema. Ich fürchte, er wird auf Vorkasse bestehen, wenn Sie uns einen neuen Job aufschwatzen wollen.«
    Block widersprach nicht. Er wagte es nicht. Wir würden bald erleben, wie verzweifelt er wirklich war. Ich überließ ihn dem Toten Mann.
     

 
39. Kapitel
     
    Ich schlurfte aus dem Zimmer, ohne daß sie es bemerkten. Es würde ein langer, komplizierter Streit werden. Block schien noch nicht in Panik zu sein.
    Der Tote Mann liebt Verhandlungen. Ich schätze eher das Bodenständige, Erdige, wenn auch nicht unbedingt das Primitive. Doch diese vergeistigten Geschichten sind nichts für mich. Dagegen hilft es immer, wenn eine Dame in der Nähe ist. Vor allem, wenn sie gar keine Dame ist.
    Kläffer hatte seinen verrückten religiösen Konkurrenten ausgestochen, indem er einfach früher aufgestanden war. Der Spinner war noch da, als ich ankam. Er war mürrisch und brummelte vor sich hin. Amato baute seine Plakate auf und ignorierte ihn einfach. Kläffer wirkte zuversichtlich. Er war bereit.
    Seine Rückkehr hatte sich herumgesprochen. Seine normale Zuhörerschaft bestand aus Beamten, die hier in der Gegend arbeiteten. Sie behielten ihn im Auge und warteten darauf, daß er anfing zu wüten. Die Spekulationen blühten. In seiner Abwesenheit schien er sich neue Verrücktheiten ausgedacht zu haben. Sein Wiederauftauchen wurde nur von einer einzigen Seele übel aufgenommen.
    Der Heilige Spinner rauschte zu guter Letzt beleidigt ab.
    Kläffers Arena sind die Stufen des Hohen Gerichts. In gewisser Weise war das angemessen. Früher war der Gerichtshof ein Ort der Gleichheit, aber die Zeit hat alles verändert. Heute werden hier nur noch offizielle Unterlagen und einige königliche Akten aufbewahrt. Das halbe Erdgeschoß wird von den Funktionären besetzt, die sich um die Einberufung in diesem Teil von Karenta kümmern. Sie sind vor Jahren aus den militärischen Gerichtshöfen hierher umgezogen, nachdem sie den Beschaffungsbüros weichen mußten, die immer schneller und schneller wuchsen, als der Krieg sich dem Ende zuneigte.
    Der Gerichtshof ist ein Relikt des Empires und spät erbaut worden. Offenbar wollte man damit beeindrucken. Um die hohen Klinken der Messingtüren zu erreichen, muß man achtzig Granitstufen erklimmen, die sich über die ganze Breite des Gebäudes erstrecken. Alle zwanzig Stufen gibt es eine drei Meter breite Fläche. Verkäufer und Leute wie Kläffer Amato nutzen sie. Alles, was aus einem Bauchladen verkauft werden kann, findet man vor dem Gerichtshof.
    Amatos Platz war am linken Rand des ersten Absatzes. Die meisten Besucher des Gerichts kommen dort natürlich vorbei. Außerdem war Kläffer groß und laut genug, so daß man ihn auch auf der Straße hören konnte.
    Ich suchte mir ein gemütliches Plätzchen auf dem steinernen Geländer des zweiten Absatzes und nickte Kläffer zu. Der nahm meine Abwesenheit mit einem Lächeln zur Kenntnis und baute seine Plakate ordentlich auf. Er hatte vier Stück angefertigt, und alle saßen auf einem Stock mit Fuß, der sie aufrecht halten sollte.
    Die Leute wurden langsamer, ganz gleich, ob sie ins Gericht wollten oder einfach nur auf der Straße vorbeigingen. Sie hofften, daß der Spaß bald losging. Einige Angestellte rotteten sich zusammen. Ihnen war nicht wohl. Ihre Chefs hatten sie hierhergeschickt. Sie sollten aufpassen und sie rufen, wenn der Unsinn losging.
    Kläffer Amato mochte verrückt wie ein betrunkenes Opossum sein, aber er hatte seine Fans.
    Seinen Plakaten nach zu urteilen würde das Thema der heutigen Rede wie üblich die Massen begeistern: Es ging um die internationale Verschwörung, die Kläffer Amato seine Rechte und seinen Besitz vorenthielt.
    Er wartete, bis sich die Kunde verbreitet hatte, bevor er loslegte. Mittlerweile hatten die Geschäfte schon geöffnet und es herrschte reger Betrieb. Dann fing er an, leise und bedächtig, ohne das Messingmegaphon, während es sich wie ein Lauffeuer verbreitete, daß der Spaß losging.
    Ich bemerkte etwas, das mir während meiner früheren, eher zufälligen

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