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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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selbst die geringsten Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
    Klar. Sicher. Also sollte ich vielleicht noch etwas mitspielen. Für alle Fälle. Was konnte es schaden? Hatte ich noch einen Job in petto? Außerdem fielen einige hübsche Mädels als Nebenprodukt bei der Geschichte ab. Vielleicht hatte ich ja Glück und eine von ihnen war nicht verrückt und auch einigermaßen umgänglich.
    Hierzubleiben bedeutete außerdem, Zeit mit Deans Kumpeln verbringen zu müssen. Bei der Menge von Bier, die die Alten schluckten, während sie sich angeblich oben erholten, wäre es fast billiger gewesen, eine gewerkschaftlich organisierte Putzfrau zu engagieren.
     

 
38. Kapitel
     
    So was hatte ich noch nie erlebt. Ich wurde einfach nicht daraus schlau. Der Tote Mann hatte sich auf den Fall gestürzt wie ein verhungernder Köter auf einen Knochen. Er würde ihn nicht ruhen lassen.
    Es war einfacher, wegzugehen und im Regen herumzulaufen, als zu Hause zu bleiben und zu streiten. Vor allem, wenn Dean auch noch auf der Seite des Toten Mannes stand.
    Langsam sollte ich mir Gedanken über eine eigene Wohnung machen.
    Der Tote Mann ließ Block auch noch immer in den alten Aufzeichnungen wühlen. Block war mittlerweile unser bester Freund. Unser Erfolg hatte ihn zum blonden Busenfreund des Prinzen befördert. Er war der Held des Hügels. Sein Name stand ganz oben auf der kurzen Liste derjenigen, die die neue, verbesserte, seriöse und hoffentlich nützliche Wache leiten sollten. Allerdings hatten wir es nicht geschafft, ihn dazu zu bringen, die Rechnung zu bezahlen. Er wollte uns bescheißen.
    Er sagte, er würde zahlen, sobald er sicher war, daß wir ihm die dauerhafte Lösung des Falles geboten hatten, die er hätte kaufen wollen. Eben. Er wollte uns bescheißen.
    Es war mir Wurst, daß er der Kumpel vom Toten Mann war. Und mir war auch egal, wie nah er Prinz Rupert stand.
    Ich hatte ihn auf eine Liste gesetzt, die ich dem Inkassobüro Waldo Eierkopf Zarth überreichen wollte.
    Mitten zwischen all diesen Vorkommnissen führte ich meine aufregende Beschattung von Kläffer Amato weiter. Hauptsächlich bestand meine Arbeit darin, seine Berichte entgegenzunehmen, sie zu überfliegen und ein paar passende Kommentare an Hullar weiterzugeben, der dann Amatos Tochter beruhigen konnte. Kläffers autobiographische Ambitionen ließen nach, als er besseres Wetter erwartete. Darüber war ich froh, vor allem, nachdem er angefangen hatte, für seine neue, effektivere Rolle zu proben, die er mit Hilfe des Toten Mannes ausgearbeitet hatte.
    Die Tage verstrichen. Ich schlenderte in der Stadt herum und versuchte, Informationen über die alten Mordserien zu sammeln. Aber ich erreichte nichts. Sollte es hier Lorbeeren zu ernten geben, wollte Block sie anscheinend für seine Jungs behalten. Mir wurde kein Zugang zu irgendwelchen öffentlichen Aufzeichnungen gewährt.
    Die Abende verstrichen genauso. Ich gewann und verlor Freunde im Tenderloin. Die Leute dort waren entsetzt über das, was den Mädchen widerfahren war, aber sie waren noch entsetzter darüber, was es fürs Geschäft bedeutete, wenn man mögliche Zielpersonen in Sicherheit brachte, indem man sie aus dem Verkehr zog.
    Der allgemeine Tenor war: Schnapp den Kerl! Und laß uns in Ruhe.
    Der Tote Mann war auf einen uralten und kindlichen Trick verfallen, einige der Frauen aus dem Pfuhl zu vertreiben: Er schickte ihren Familien anonyme Briefe.
    Sechs Tage nach meinem verblüffenden Coup mit Franz Flüstertüte konnte ich dem Toten Mann einen neuen Erfolg melden. »Ich hab das Mädchen gefunden. Genaugenommen sind es zwei. Eine von ihnen muß es sein.«
    Kandis, bei Hullar, natürlich. Und die andere?
    »Dixie Starr. Sie arbeitet bei Mama Wong.«
    Dixie Starr?
    »Ja. Es ist ihr Künstlername. Barbie war das einzige Opfer, die fast ihren richtigen Namen benutzt hatte.« Das letzte Opfer war eine Barbra Tennys gewesen, Tochter eines Viscounts mit höchst ungeklärten Verbindungen zur königlichen Familie, eben besagter Sippe von Prinz Rupert. Barbras Mutter war eine Sturmwächterin, die gerade im Cantard Dienst tat. Kein noch so stichhaltiger Beweis hätte ihren Vater davon überzeugen können, daß seine Tochter ihre Gunst auf einer Auktion aus Spaß verkauft hatte, bis die Realität ihre blutigen Tentakeln in ihr Wolkenkuckucksheim geschoben hatte. »Dixies Name ist schon im Mummenschanz aufgetaucht. Sie hat Probleme. Kandis ist dagegen wirklich unschuldig. Ich glaube nicht, daß es schwer sein dürfte,

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