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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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näher traten. »Ja«, erklärte Fetteule. »Das ist er.«
    »Hast du gesehen, wie dieser Mann geholfen hat, das Mädchen in die Kutsche zu bugsieren?« wollte ich wissen. Ich spielte jetzt eine Rolle, und Eierkopf war clever genug, meine Hinweise aufzuschnappen. Ich glaubte Fetteule. Der Gefangene war einer der Männer, die versucht hatten, Kains Tochter zu kidnappen. Wir hatten es hier anscheinend mit einem anderen Killer zu tun, aber mit denselben Helfershelfern.
    »Das ist der Kerl, Garrett.« Flüstertüte drängelte. »Was willst du noch? Komm schon. Zahlemann und Söhne.«
    Block übergab den Gefangenen an seine Handlanger, während er zahlte. »Kennen Sie diese drei Männer, Garrett? Falls ich Reklamationen haben sollte und ich sie gern finden würde.«
    »Ich kenne sie.« Den Vorfall von Morpheus' Kneipe verschwieg ich immer noch und konnte deshalb nicht begründen, warum ich Flüstertüte vertraute.
    »He, Garrett! Hab ich dich je reingelegt?«
    »Noch nicht, Flüstertüte. Verschwinde. Viel Spaß.« Mit zehn Goldtalern konnte man in dieser Stadt weit kommen.
    Flüstertüte und seine Kumpel machten sich schleunigst aus dem Staub. Solange sie Gold in den Taschen hatten, würden sie schwer zu finden sein. Aber das konnte nicht lange dauern.
    »Wollen Sie bei dem Verhör dabeisein?« fragte Block.
    »Nicht unbedingt. Es sei denn, Sie bestehen darauf. Ich möchte gern ins Bett gehen. Ich hab mich ziemlich verausgabt, um diese Spur zu finden. Aber ich würde gern erfahren, was Sie aus ihm herausbekommen haben.«
    »Klar.« Er schüttelte mir die Hand. »Nochmals vielen Dank, Garrett. Winchell! Bring ihn auf die Beine.«
    Ich sagte nicht: »Bis bald, Hauptmann«, weil er ein Kerl war, der mich beim Wort nehmen würde.
     
37. Kapitel
     
    Der Tote Mann war nicht beeindruckt. Er läßt sich nie von etwas anderem als sich selbst beeindrucken. Vermutlich aus Angst, daß ich größenwahnsinnig werde.
    Aber er ließ sich erweichen, als ich wieder zurückkam. Ich hatte zugesehen, wie Block und seine Truppen mit großem Trara und vor zahllosen hochrangigen Zeugen eine verlassene Brauerei stürmten und einen unheimlichen alten Mann erwischten, der zweifellos den letzten Mord verübt hatte. Kleidung und Körperteile wurden sichergestellt. Diese Monster standen anscheinend auf Souvenirs. Ganz zu schweigen davon, daß der alte Knacker vor seiner Verhaftung tonnenweise Schmetterlinge gerülpst hatte, von denen einige giftig gewesen waren.
    Verhaftung hieß in dem Fall Tod. Schon wieder. Den Teil hatte ich nicht mitbekommen, aber ein Dutzend Wachbeamte, die auf Bahren aus dem Gebäude getragen wurden, gaben Block recht. Er hatte erklärt, sie hätten keine andere Wahl gehabt.
    Hoffentlich hat Hauptmann Block diesmal angemessene Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, dachte der Tote Mann.
    »Das glaub ich schon.«
    Exzellent. Dann dürfte der Fall wohl abgeschlossen sein.
    »Erst muß Block noch zahlen.«
    Allerdings. Nimm den restlichen Abend frei. Schlaf bis morgen.
    »Wir sind aber sehr großzügig mit Zeit, die uns gar nicht gehört, nein?«
    Morgen mußt du die Untersuchung weiterführen, als wäre nichts erreicht worden. Versuch weiter, Miss Kontamin zu finden. Versuch, mögliche Opfer zu identifizieren.
    Und sieh dir den Burschen genauer an, den du heute abend aufgespürt hast. Er hat vielleicht mehr als nur einen Partner gehabt.
    »Hatte er. Aber der andere Kerl hat die Stadt verlassen, bevor wir den ersten verhaftet haben. Er wohnte in demselben Loch. Was soll das überhaupt? Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Glaubst du, daß wir den falschen Mörder erwischt haben?«
    Ich bin sicher, daß dein berühmtes Glück hält und du den richtigen Halunken erwischt hast. Aber du hattest auch vorher den richtigen Mörder erwischt, ohne daß du damit das Morden beendet hättest.
    »Glaubst du nicht, daß es diesmal genügt?«
    Ich hoffe es stark. Ein kluger Mann sollte sich jedoch auf die Schliche des Bösen und die Unfähigkeit der Wache vorbereiten. Es wäre hervorragend, wenn alles klappen würde. Aber falls nicht, haben wir wenigstens keine Zeit verschwendet. Stimmt das nicht?
    »Das ist alles eine Frage des Standpunktes. Ich bin schließlich nicht derjenige, der hier hockt und seinen Tagträumereien nachgeht. Sondern ich muß rumrennen, bis ich mir die Beine bis zu den Knien abgelaufen habe. Ich geh schlafen. Weck mich, wenn der Krieg vorbei ist.«
    Sollte das Schlimmste geschehen, wirst du es bereuen, versäumt zu haben,

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