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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
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ungewöhnlich scharf an. Zum ersten Mal, seit ihn Elvira kannte, war das Lächeln auf seinen Lippen erloschen. »Wie kannst du eine Abhängige in den Laden reinlassen? Damit kriegen wir Ärger.«
    »Ein Viertel von den Weibern ist irgendwie abhängig«, sagte Elvira kalt. »Die einen saufen, die anderen fressen Tabletten und andere spritzen sich was. Den sauberen Puff, von dem du träumst, den gibt es nicht. So sehr kannst du doch wohl nicht von gestern sein, oder?«
    »Das Schlimmste ist, dass man bei einer Gift gefunden hat«, sagte er. »Jetzt werden sie die Bude natürlich im Auge behalten. Es gibt nichts Schlimmeres, als auffällig zu werden.«
    »Und was soll ich tun, du Blödmann?« fragte sie gallig.
    »Schmeiß jede Tülle raus, von der du denkst, dass sie süchtig ist.«   
    »Jede?«
    »Jede!«, brüllte er sie unbeherrscht an, und Elvira gewann den Eindruck, dass er allmählich die Nerven verlor.
    »Dann muss ich Liza rausflügeln«, sagte Elvira kühl. »Sie schnupft Koks ...«
    »Was tut die?«
    »Sie schnupft«, wiederholte Elvira. »Hab's schon einmal gesagt. Sitzt wohl auf deinen Ohren, wie?«
    »Werd nur net frech. Sonst papp ich dir eine Briefmarke auf den Arsch und schick dich nach Honolulu, du Kanaille.«
    Er war wirklich übernervös. Elvira konnte nicht wissen, dass ein Hans Kleiber mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Und Jonny war nicht fein, wenn es ums Überleben ging.
     
    *
     
    Elvira hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, jeweils am Mittwochnachmittag in die Stadt zu gehen. Es waren ihre »privaten Stunden«, wie sie es zu bezeichnen pflegte. Elvira zog sich chic an, schminkte sich dezent und ließ sich dann ein Taxi kommen. Damit fuhr sie in die Innenstadt. Sie war beruhigt, denn das »Puppenstübchen« öffnete erst abends um halb neun. Zwar lief der Bordellbetrieb fast ununterbrochen. Aber darüber wachten Bobbys Männer.
    Mit diesen Nachmittagen holte sich Elvira ein kleines Stückchen bürgerlichen Lebens. Sie hatte ein Kaffeehaus ausfindig gemacht, das ihr sehr gut gefiel. Dort kannte man sie bereits als regelmäßigen Gast. Man ehrte und achtete sie. Elvira war hier eine Dame und keine Dirne oder Bordellmutter. Das alles tat ihr unendlich gut und baute sie nach jedem Ärger wieder auf.
    Heute war ein wunderschöner, sonniger Frühlingstag. Die Forsythien waren schon fast verblüht. Aber dennoch roch man den Frühling in der Luft, wenn man die Abgase überriechen konnte.
    An einem der bekanntesten Plätze ließ Elvira den Wagen halten und entlohnte den Fahrer. Auch das Taxi war immer dasselbe. Sie kannte den Fahrer, nannte ihn Herr Plönnemeyer, und er sagte höflich Frau Paulke zu ihr. Wie üblich bekam er ein großzügiges Trinkgeld.
    »Dann bin ich mal gegen sieben wieder hier, wenn es recht ist, Frau Paulke«, sagte er.
    »Aber sicher ist das recht, Herr Plönnemeyer«, gab ihm Elvira zur Antwort. Sie hatte zugenommen und daher einige Mühe, sich aus dem Wagen zu zwängen. Galant sprang Plönnemeyer heraus und half ihr beim Aussteigen.
    »Ach Gottchen«, sagte sie holprig lachend. »Man müsste so ein bisschen mehr Sport machen, nicht wahr? «
    »Aber liebe gnädige Frau! Sie haben doch eine hinreißende Figur!«
    Elvira wusste, dass er log. Dennoch fühlte sie sich geschmeichelt und legte zu seinem Trinkgeld noch etwas zu. Dann winkte sie neckisch und machte sich auf den Weg.
    Sie trug eine bonbonrosa Hose neuester Mode und darüber einen weiten Pullover, der ihre Figur ein bisschen kaschierte. Zweifelsohne wirkte Elvira Paulke sehr elegant, denn  Schuhe  und. Handtasche passten wie aus einem Guss zueinander. Die Perücke, die Elvira trug, war handgeknüpft und wohl erst auf den zehnten Blick als solche zu erkennen.
    Zunächst machte Elvira ihren Ladenbummel. Sie schaute hier und dort hinein. Es waren bestimmte Geschäfte, in denen man sie kannte. Elvira war daran gewöhnt, überall eine Kleinigkeit zu kaufen. Diese eigentlich überflüssigen Käufe bescherten ihr eine innere Befriedigung. Möglicherweise aber war es auch die Höflichkeit, die man ihr entgegenbrachte. Das tat ihr unendlich gut.
    Später bummelte sie durch ein Kaufhaus. Manchmal traf sie auf einen ihrer Gäste und stellte, ebenfalls befriedigt fest, dass man sie in Ruhe ließ und vor ihr Reißaus nahm. Das belustigte Elvira und hielt ihr deutlich die doppelte Moral vor Augen, mit der ja auch sie irgendwie leben musste.
    Letzte Station war wie üblich, das Cafe »Wendler«. Es war ein typisches Tagescafe und

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