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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
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egal, was er auch probierte. Es gab keine Klinke, nur einen runden Knauf. Da ging der Mann zum Fenster. Das Zimmer war im zweiten Stock gelegen. Tief unten glänzte das Pflaster feucht im Schein der Straßenlaternen.
    Da sah er die Dachrinne. Sie war wohl die einzige Rettung. An ihr könnte er möglicherweise hinunterklettern. So stieg er auf das Fensterbrett und versuchte, das Fallrohr zu erreichen.
    Unten im Hof kam gerade Liza mit einem Freier aus dem »Puppenstübchen«. Liza war guter Laune. Bobby hatte ihr heute einen Ring geschenkt. Nichts Besonderes. Aber doch etwas.
    »Nun komm schon«, sagte sie zu ihrem Kunden. »Ich besorg es dir, wie du es noch nie gekriegt hast.«
    Da rauschte etwas durch die Luft und knallte vor Liza auf das Pflaster. Mit einem Aufschrei sprang die Dirne zurück und starrte auf dem Mann, der auf dem Rücken lag. Aus seinem Mundwinkel rann ein Blutfaden.
    »Chris!«, schrie sie wie eine Irrsinnige. Dann trommelte sie gegen das Fenster. Augenblicke später stand Chris draußen. Er hielt eine Pistole in der Hand.
    »Da!«, keuchte Liza käseweiß. »Der ist von oben gekommen!«
    Chris beugte sich über den Mann.
    »Der ist vor einer halben Stunde mit Tilly raufgegangen«, sagte er und hetzte ins Haus. Liza aber zog ihren eigenen Reim aus der Geschichte. Sie lief nach oben und sah Chris über die leblose Tilly gebeugt. So rannte die Dirne ins »Puppenstübchen«.
    »Da hat so 'ne Sau die Tilly gekillt!«, schrie sie wie gestochen. »Ruft die Bullen an. Tilly ist alle gemacht worden!«
    Und irgendwer rief auch tatsächlich die Polizei. Wenig später kam Chris atemlos ins Lokal und lief auf Elvira zu. Er wischte sich das schweißklebrige Haar aus der Stirn.
    »Die Tilly ist hinüber«, sagte er keuchend.
    »Wir haben die Bullen schon angerufen«, erklärte Elvira.
    »Die Bullen?«, fragte Chris. »Ja, seid ihr des Wahnsinns? Tilly ist an 'ner Überdosis über den Bach gegangen. Sie stellen dir die Bude auf den Kopf. Und wenn die nur ein paar Gramm Stoff finden, ist etwas geboten. Dann machen die dir den Laden dicht!«
    »Ach du Scheiße!«, stöhnte Elvira, ging auf Liza zu und verpasste ihr in der Wut eine Ohrfeige. »Du doofe Nuss!« schrie sie außer sich. »Ich könnte dich kaputtmachen, du blödes Weib!«
    Nicht nur die Streifenpolizei erschien; es kam später auch die Mordkommission. Elvira hielt sich ganz kleinlaut zurück. Sämtliche »Bewacher« waren verschwunden. Einer der Männer hieß Schnabel. Elvira sah ihm an, dass er nicht aus dem Osten stammte. Er war wohl Verstärkung aus dem Westen.
    »Ja, Frau Paulke, Rauschgift. Heroin ...«
    »Ich mache kein Blutbild von den Weibern, wenn sie hier anfangen«, unterbrach Elvira gereizt. »Suchen Sie mal rum, wieviel abhängige Tüllen Sie finden. Hunderte, Tausende, wenn nicht noch mehr ...«
    »Beruhigen Sie sich nur«, sagte der Beamte, der vom Rauschgiftdezernat war. »Es ergeht ja gegen Sie keine Anklage. Wir wissen, dass in diesem Milieu die Rauschmittelsucht gang und gebe ist. Aber uns interessiert, woher die Frau das Zeug hatte.«
    »Woher soll ich dat wissen?«, fragte Elvira. »Ich bin ihr nie nachgegangen, wenn sie fort ist.«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass hier in Ihrem Lokal auch gedealt wird ...«
    »Hier ist alles sauber!«, keifte Elvira.
    »Das wird sich erweisen, denn meine Leute sind dabei, sämtliche der Damen zu kontrollieren. Überdies habe ich hier einen Haussuchungsbefehl. Auch für Ihre Privaträume.«
    »Und das alles nur wegen einer so blöden Tülle, die erst seit ein paar Tagen hier ist», empörte sich Elvira. »Bitteschön, gucken Sie mir die Wohnung durch. Saufereien finden Sie reichlich. Aber Schnaps ist ja wohl noch nicht verboten in diesem unserem Lande, oder?«
    Bei Nina, einer jungen Dirne aus Rostock, fand man ein Briefchen mit Heroin. Sie nahmen Nina mit aufs Revier. Um drei Uhr morgens war der Spuck vorüber. Aber Lokal und Bordell waren in hellster Aufregung. Es kursierten die wildesten Gerüchte.
    Hier war wieder Liza eine derjenigen, die turmhohe Spekulationen anstellten.
    »Der Freier war getürkt«, mutmaßte sie. »Ronny oder Ted haben ihn uns auf den Hals gehetzt. Er hat sicher Tilly mit einer Spritze alle gemacht und ...«
    »Halt du bloß deine dumme Fresse«, grollte Elvira. »Sonst nehm ich 'ne Schampusflasche und mach dich damit alle. Aber da spürste wat von.«
    Am nächsten Tag kam Bobby. Elvira nahm ihn gleich mit in ihre Privaträume.
    »Du hast wohl einen Vogel?«, fuhr er sie

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