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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
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es mit den Zwischenhändlern funktioniert, muss ich dir nicht noch einmal erklären. Du bist mein Vertrauter, Richard. Aber wenn es kracht, haben wir uns nie gesehen. Das dürfte klar sein, oder nicht?«
    »Wie Kloßbrühe«, sagte Richard.
     
    *
     
    Elvira Paulke kümmerte sich um die Probleme ihrer Mädchen wenig. Sie hatte zuviel um die Ohren, um sich einer einzelnen annehmen zu können.
    Es war an einem Samstag gegen Mitternacht, als sich Tilly, eine neue Prostituierte, mit einem Freier auf Nummer zwölf zurückzog. Tilly war von irgendwoher gekommen, hatte im »Puppenstübchen« gefragt, ob sie ein Zimmer im Bordell haben könne. Dort waren gerade zwei Mädchen ausgezogen und nach Erfurt abgewandert. So war Tilly aufgenommen worden.
    Sie war ein hohlwangiges, fast stilles Mädchen Ende Zwanzig, das kaum etwas über sich selbst erzählte. Tilly hatte früher im Sperrbezirk gearbeitet, war dort einige Male erwischt und auch bestraft worden. Sie schien sich nach Ruhe und geordneten Verhältnissen zu sehnen.
    Nun ging Tilly mit ihrem Kunden, einem Mittfünfziger, ins Haus. Aus dem Handtäschchen holte sie die Magnetkarte, denn überall an den Türen waren elektronische Schlösser angebracht worden. Ohne Karte ließ sich keine Tür öffnen.
    Im Erdgeschoss hatte einer von Bobbys Leuten Dienst zu versehen. Das Haus war von Videokameras überwacht. Unerwünschte Eindringlinge konnten das Haus gar nicht erst betreten.
    »Hallo Tilly, mach's mal gut«, sagte Chris, der heute Wachdienst hatte. »Siehst ganz schön abgeschlafft aus.«
    »Leck mich«, sagte die Dirne missgelaunt und ging vor ihrem Kunden die Treppe hinauf. »Dich betrifft das nicht«, sagte sie und drehte sich dabei zu dem Mann um, der ihr folgte. Oben angekommen, steckte sie ihre Karte in den Schlitz. Es fiepste ein paar Mal. Dann ließ sich die Tür öffnen.
    Der Raum war recht nett eingerichtet. Hübsche Vorhänge, passend zu dem breiten, französischem Bett, rundeten das harmonische Bild ab. Es brannte nur eine kleine Lampe auf der Konsole, und über eine Musikanlage, gesteuert aus dem Wachraum, wurden unaufdringliche Klänge eingespielt.
    »Schön hast du es hier«, sagte der Mann.
    »Quatsch nicht, mach«, sagte Tilly und zog ihre dünne Bluse aus. »Mir ist nämlich heute nicht gut. Ich geh mal nach nebenan und mach mich frisch. Kannst ja schon unter die Decke und dir heiße Gedanken machen.«
    Die Badezimmer waren neu installiert worden. Jeder Raum verfügte über eine separate Dusche und sanitäre Einrichtungen. Auch konnte jetzt kein Freier mehr einfach verschwinden. Die Tür ließ sich auch von innen nur per Karte öffnen.
    Tilly hatte das Bad erreicht. Dort holte sie aus dem Spiegelschrank ein Heroinbesteck und eine Einwegspritze. Sie hatte sich den Stoff heute Nachmittag verdient, denn sie war zwei Stunden zum Dealen in der Gegend um den Bahnhof gewesen. Tilly hing seit einem halben Jahr auf der Nadel, wie sie ihre Abhängigkeit selbst zu bezeichnen pflegte. Das Geld für diese Notwendigkeit kam aus ihrer Prostitution oder dem Handel mit Rauschgift. Die Träume, die sie einmal gehabt hatte, waren in den Nebel der Vergangenheit gerückt, kehrten hin und wieder zurück, bis zu einem Augenblick, wie er jetzt da war: Tilly brauchte etwas, sonst stand sie die folgende Zeit mit ihrem Kunden nicht durch.
    So setzte sie sich eine Spritze und kehrte daraufhin ins Zimmer zurück. Tillys Kunde lag bereits im Bett.
    »Na, Süßer?«, fragte Tilly. »Biste schon bisschen oben oder muss ich dich krabbeln?«
    Sie musste nicht »krabbeln«, und er kam schnell zur Sache.
    »He, mach doch bisschen mit!«, keuchte er nach einer Weile. »Für ein Brett bezahl ich keine hundert Mark. Heh, was ist mit dir?«
    Er hielt inne. Dann zuckte er, wie von einem Schlag getroffen, zurück. Er hob Tillys Kopf an. Doch der fiel leblos zurück. Die Augen der Dirne standen einen kleinen Spalt offen. Nun hob der Mann zögernd eines der Lider an.
    Kein Zweifel, diese Frau war tot! Den Mann erfasste eine wilde Panik. Er sprang aus dem Bett, zog sich in fliegender Eile an, wobei er immer wieder einen hastigen Blick auf die nackte Tote warf.
    Tillys Kunde war ein verheirateter Mann in guter Position. Er mit einer toten Prostituierten in einem Bordellzimmer! Für die Presse würde es ein gefundenes Fressen und für seine Frau wohl die Scheidung bedeuten. Also musste er hier raus. Das war sicher.
    Nachdem er sich angezogen hatte, ging er zur Tür. Doch sie ließ sich nicht öffnen,

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