Heisses Rendezvous mit dem Boss
spürte, wie sich in seinem Innern etwas zusammenzog, sosehr wäre er am liebsten auf ihre unbedachte Einladung eingegangen. Doch sie brauchte erst mal Abstand, um sich ganz sicher zu sein. Denn auf keinen Fall sollte sie vor lauter Leidenschaft etwas tun, das sie später bereuen würde.
Seit wann ist mir das denn wichtig? fragte er sich erstaunt. Seit wann hielten ihn Bedenken davon ab, sich zu amüsieren?
Es lag daran, dass Sophy, wie sie ihm erzählt hatte, so etwas normalerweise nicht tat. „Bist du dir sicher, dass du damit umgehen kannst?“, fragte Lorenzo.
Als sie sich umwandte, sah er, wie sich ihre Schultern anspannten. „Behandle mich nicht, als wäre ich eine Idiotin, Lorenzo. Es geht hier doch nur um eine einzige Nacht.“
Er strich sich durchs Haar und versuchte, seine widerstreitenden Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sie waren gerade einem Quickie im Hinterhof des Weinlagers sehr nahegekommen. Doch Lorenzo wollte mehr als das: er wollte ein Bett und eine ganze Nacht. Aber wenn er sie mit in sein Apartment genommen hätte, wäre das vielleicht missverstanden worden. Also würde er mit Sophy ausgehen müssen.
Verdammt, dachte er, denn eine Verabredung bedeutete mehr – zumindest für sie. Doch er wollte es zu sehr, um jetzt Nein zu sagen. Also ging er das Risiko ein. „Ich werde heute Abend mit dir ausgehen.“
„Das ist nicht nötig“, erwiderte Sophy so gelassen, dass Lorenzo schon überlegte, ob er sie falsch eingeschätzt hatte. „Du kannst doch einfach zu mir kommen.“
Keine schlechte Idee, denn dann könnten sie nicht zusammen gesehen werden wie ein Liebespaar. Doch aus irgendeinem Grund widerstrebte es Lorenzo, nur zum Sex vorbeizukommen. „Zum Essen?“, fragte er deshalb.
„Wenn du möchtest.“ Sophy nannte ihm eine Uhrzeit und ihre Adresse.
„In Ordnung“, stimmte er zu und überlegte, was wohl genau in ihr vorging. Doch sie war auf ihn zugekommen, und um nichts in der Welt würde er sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen.
Sie lächelte und ging wieder ins Haus. Kurze Zeit später sah er sie an ihrem Schreibtisch sitzen. Die Vorstellung, dass sie sich so schnell wieder auf die doch eher langweilige Arbeit konzentrieren konnte, irritierte Lorenzo.
Er wollte unbedingt erleben, wie Sophy einmal die Beherrschung verlor, wie ihre Kleidung zerknittert und ihr immer perfekt frisiertes Haar zerzaust war. Er wollte, dass ihre Augen groß wurden und ihr Mund sich öffnete, wenn sie vor Leidenschaft nach Atem rang. Er wollte sie lachen und weinen sehen, weil sie etwas so sehr genoss, dass sie sich ganz und gar hingab.
Und dazu wollte er sie bringen.
5. KAPITEL
Viel zu lange hatte Lorenzo sich das hier immer wieder ausgemalt. Hätte Sophy gewusst, wie wild und leidenschaftlich diese Fantasien waren, wäre sie sicher nicht so auf ihn zugekommen. Was er alles mit ihr machen wollte …
Sophys Zuhause war genauso, wie er es sich vorgestellt hatte: eine niedliche kleine Villa im exklusivsten Stadtviertel von Auckland. Lorenzo hatte weder Blumen noch Wein mitgebracht, sondern nur sich selbst. Denn Sophy wollte seinen Körper, und den würde sie auch bekommen – sonst nichts, wie er sich energisch einredete und dabei ein ungutes Vorgefühl abschüttelte.
Als Sophy die Tür öffnete, waren ihre Wangen rosa angehaucht. Sie hatte sich eine andere Bluse und einen weniger formellen Rock angezogen, der nach unten weiter wurde und ihre schmale Taille betonte. An den Füßen trug sie Sandaletten, die ihre rosa lackierten Nägel zeigten. Ihr Haar war wie immer frisiert wie das eines Hollywood-Sternchens aus den Fünfzigern.
„Ich hatte zu viel zu tun, um zu kochen.“ Sie ging ihm voraus über den glänzenden Holzfußboden.
„Das macht nichts.“ Er hatte ohnehin nur auf eines Hunger: auf sie.
„Stattdessen habe ich ein paar Sachen aus dem Feinkostgeschäft mitgebracht“, fügte Sophy hinzu und führte ihn zum Esstisch.
Als Lorenzo mit gerunzelter Stirn die zarten Porzellanschalen mit Blumenmuster auf dem Tisch betrachtete, fragte sie: „Bereust du es etwa schon?“
„Nein“, erwiderte Lorenzo. „Und du hast sicher noch nie etwas getan, was du hättest bereuen können.“
„Ich bin kein Engel, Lorenzo“, entgegnete Sophy. Sie kam näher und flüsterte: „Und Jungfrau bin ich auch nicht mehr. Du wirst mir also nicht wehtun.“
Dafür, dass es eine Art Premiere für sie war, hielt sie sich ziemlich wacker. Er strich ihr übers Haar und zog sanft eine Locke glatt, die
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