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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Nachrede. Nicht wenige von ihnen hatten sich lieber die Kugel gegeben, als dem Skandal finanziellen Ruins die Stirn zu bieten.
    Man konnte es nicht anders bezeichnen: Heute Abend hatte sie Hunt praktisch dazu erpresst, ihr zu helfen, doch hatte sie keine andere Wahl gehabt. Sicherlich würde sie dafür noch bezahlen müssen. Artemas Hunt war ein Vanza-Meister, und noch dazu einer der gebildetsten Gentlemen, die jemals diese geheime Kunst erlernt hatten. Solche Männer waren bereits von Natur aus sehr verschlossen.
    Hunt hatte keine Mühe gescheut, seine Vanza-Vergangenheit zu verheimlichen - ein ausgesprochen verdächtiges Verhalten. Doch anders als sein Besitz der Vergnügungspavillons würde ihm die Mitgliedschaft der Vanza-Gemeinschaft keine gesellschaftliche Unbill eintragen. Schließlich war das Erlernen dieser Kunst ausschließlich Gentlemen Vorbehalten. Dennoch bestand er darauf, eine geheimnisvolle Aura um seine Person aufrechtzuerhalten. Das wiederum versprach nichts Gutes.
    Ihrer Erfahrung nach waren die meisten Mitglieder des Vanza-Zirkels harmlose Spinner. Andere wiederum konnte man nur als leidenschaftliche Sonderlinge bezeichnen. Einige wenige unter ihnen waren schlicht verrückt. Und andere wirklich gefährlich. Artemas Hunt, so schien es ihr, musste wohl dieser letztgenannten Kategorie angehören. Wenn diese Nacht hinter ihr lag, würde sie noch ganz andere Probleme zu lösen haben.
    Als ob sie nicht ohnehin schon mit genügend Dingen beschäftigt wäre. Wenn sie andererseits ihre Schlaflosigkeit in letzter Zeit in Betracht zog, dann konnte sie sich allerdings auch gleich mit irgendetwas beschäftigen.
    Ein Schauer durchfuhr sie. Sie war sich wohl bewusst, dass Hunt einen Großteil des Innenraums der kleinen Kutsche für sich beanspruchte. Er war wohl kaum so groß wie ihr Kutscher, Latimer, doch waren seine Schultern beeindruckend breit, und seine gefährliche Geschmeidigkeit verstörte sie auf eine Art und Weise, die sie sich selbst nicht erklären konnte. Die wachsame Intelligenz seiner Augen verstärkte noch dieses verstörende Gefühl.
    Trotz allem, was sie über ihn wusste, war sie fasziniert von ihm.
    Sie schlang ihren Umhang noch enger um ihren Körper. Sei kein Dummkopf ermahnte sie sich. Denn das Allerletzte, wonach ihr der Sinn stand, war, sich noch einmal mit einem Vanza-Mitglied einzulassen.
    Jetzt jedoch war es zu spät, ihre Meinung zu ändern. Sie hatte ihre Entscheidung gefällt, nun musste sie ihren Plan auch ausführen. Nellies Leben hing von dieser Entscheidung ab.
    Die Kutsche hielt an und schüttelte sie aus ihren sorgenvollen Gedanken. Artemas drehte das Licht der Kutsche herunter. Dann fasste er die Gardine und schob sie zur Seite. Gegen ihren Willen war sie von seinen kontrollierten Bewegungen fasziniert, als er in die Nacht hinausspähte.
    »Gnädige Frau, wir sind am Westtor angekommen. Wie Sie selbst sehen können, ist es sogar zu dieser Stunde noch recht belebt hier. Ich kann nicht glauben, dass ein junges Mädchen vor den Augen so vieler Menschen in eine Kutsche hätte gezerrt werden können. Jedenfalls nicht, wenn sie es nicht selbst auch gewollt hätte.«
    Madeline lehnte sich vor, um die Szene zu betrachten. Eine Unzahl von farbenprächtigen Lampen erleuchtete die Gegend. Der geringe Eintrittspreis ermöglichte allen gesellschaftlichen Schichten den Zutritt, um sich einen Abend lang in den Vergnügungspavillons zu amüsieren. Ehrwürdige Damen und Gentlemen, Mitglieder des Landadels, Ladenbesitzer, Lehrlinge, Mägde und Diener, Dandys, Offiziere, Schurken und Taugenichtse - alle kamen hierher und traten durch die hell erleuchteten Tore.
    Hunts Beobachtung hatte einiges für sich, dachte sie. Zahlreiche Leute und Gefährte waren zu sehen. Eine Frau gegen ihren Willen in eine Kutsche zu zerren wäre sicherlich kaum möglich gewesen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre.
    »Die Entführung hat nicht unmittelbar vor dem Tor stattgefunden«, erläuterte Madeline. »Alice sagte, Nellie und sie hätten an der nächsten Straßenkreuzung gestanden und auf die Kutsche gewartet, die ich für sie geschickt hatte, als die Wüstlinge auf der Bildfläche erschienen.« Sie betrachtete die enge, düstere Straße. »Sie wird die Ecke dort drüben gemeint haben, wo die jungen Kerle herumlümmeln.«
    »Hmm.«
    Seine Zweifel waren nur zu offensichtlich. Madeline betrachtete ihn bestürzt. Ohne dass er die Sache ernst nahm, würden sie heute Abend rein gar nichts ausrichten können. Und

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