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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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viel von Pferden, da sie noch niemals auf
einem gesessen hatte. Aber sie wußte, daß Hengste unberechenbare Tiere waren,
die man nur schwer unter Kontrolle halten konnte. Als das Pferd sich näherte,
wollte sie rückwärts ausweichen, aber Grays Griff hielt sie an seiner Seite.
    »Hab keine Angst. Das ist einer der gutmütigsten Hengste
überhaupt, sonst würde ich ihn wohl kaum ohne Sattel reiten.« Das Pferd kam
ganz nah an sie heran. Gray ergriff die Zügel und raunte ihm Liebkosungen ins
Ohr.
    »Ich habe noch niemals auf einem Pferd
gesessen«, gab sie zu und starrte auf den sich senkenden Kopf des Tiers. Seine
samtenen Lippen berührten ihren Arm, und seine Nüstern weiteten sich angesichts
ihres Geruchs. Zögernd streichelte sie seine Nase.
    »Dann wirst du bei deinem ersten Ritt gleich auf einem Vollblüter
sitzen«, sagte Gray und hob sie auf den breiten Rücken. Sie klammerte sich an
die üppige Mähne. Plötzlich bekam sie Angst vor der Höhe, während der lebendige
Pferdeleib sich unablässig unter ihr bewegte. Gray nahm die Zügel in die Hand,
hielt sich an der Mähne fest und schwang sich hinauf. Der Hengst schwankte
unter dem zusätzlichen Gewicht. Faith atmete ängstlich ein. Aber Grays
Berührung und der Tonfall seiner Stimme beruhigten das Tier sofort.
    »Wo hast du deinen Wagen abgestellt?« fragte
er.
    »In der Kurve kurz vor der Baracke«,
erwiderte sie. Das waren die einzigen Worten, die sie während des ganzen Ritts
miteinander sprachen. Gray lenkte das Pferd durch die Bäume, vermied
herabhängende Zweige und führte es um Hindernisse herum. Faith klammerte sich
fest. Sie war sich die ganze Zeit der nackten Brust Grays an ihrem Rücken und
ihrer Hüften an seinen Beinen bewußt. Seine muskulösen Schenkel umschlossen
ihre Hüften und zogen sich zur Führung des Hengstes rhythmisch zusammen. Viel
zu schnell erreichten sie die Straße. In gewisser Weise aber hatte die Reise
eine halbe Ewigkeit gedauert.
    Er hielt neben dem Auto, stieg ab und hob sie herunter. Plötzlich
erschrocken, daß sie ihre Autoschlüssel in dem ganzen Durcheinander verloren
haben könnte, betastete sie ihre Rocktasche, bis sie das beruhigende Klirren
der Schlüssel hörte. Sie wollte ihm nicht in die Augen blicken, zog also den
Schlüssel hervor und steckte ihn ins Schloß.
    »Faith.«
    Sie zögerte, drehte aber dann den Schlüssel und öffnete die Tür.
Er kam einen Schritt auf sie zu. Sie war dankbar für die zwischen ihnen
geöffnete Autotür.
    »Halte dich von meinem Land fern«, sagte er
ruhig. »Wenn ich dich noch einmal auf einem Grundstück der Rouillards antreffe,
dann werde ich dir geben, worum du die ganze Zeit gebeten hast.«

14
    Am nächsten
Tag fand Faith einen Zettel auf dem Vordersitz ihres Wagens. Sie hob das
gefaltete Papier auf, neugierig, was sie dort liegengelassen haben könnte. Dann
las sie in Blockschrift: STELL KEINERLEI FRAGEN MEHR NACH GUY
ROUILLARD. HALT DEN MUND, WENN DU WEISST, WAS GUT FÜR DICH IST. Sie lehnte sich
gegen das Auto, und der Wind ließ das Papier in ihrer Hand flattern. Da sie ihr
Auto vor der Tür nicht abschloß, war es klar, wie der Zettel dorthin gekommen
war. Sie starrte ihn an und grübelte darüber nach, ob man ihr tatsachlich
drohte oder ob es einfach nur eine Phrase war. Halt den Mund, wenn du weißt,
was gut für dich ist. Mit kleinen Abwandlungen hatte sie das schon
hundertmal irgendwo gehört. Der Zettel mochte eine Drohung sein, wahrscheinlich
aber war er nur eine Warnung. Irgend jemandem mißfiel, daß sie über Guy
Rouillard Fragen stellte.
    Gray hatte den Zettel nicht geschrieben. Es entsprach einfach
nicht seinem Stil, denn er formulierte seine Drohungen höchstpersönlich und
äußerst präzise. Seine letzte Drohung war ihr noch gut in Erinnerung. Wer aber
konnte sich sonst noch durch ihre Fragen gestört fühlen? Es gab zwei Möglichkeiten:
jemand, der etwas zu verbergen hatte; oder jemand, der sich bei Gray anbiedern
wollte.
    Sie hatte sich gerade auf den Weg in die Stadt
machen wollen, um noch weitere Nachforschungen anzustellen. Diesmal hatte sie
ein Gespräch mit Yolanda Foster angepeilt. Es lag also eine gewisse Ironie
darin, daß der Zettel ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht war. Nachdem
sie kurz nachgedacht hatte, wie ernst sie die Warnung nehmen sollte, entschied
sie sich, dennoch zu fahren. Wenn es dem Urheber des Zettels wirklich ernst mit
seiner Drohung war, dann würde er sich etwas präziser ausdrücken müssen.
    Zunächst aber ging

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