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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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Reed damals ihre junge, unschuldige Tochter verführt und sie dann wie eine Marionette fallen lassen, als er sie nicht mehr brauchte. Das heißt … wir sind mitten in der Party. Die Kamera fährt auf ein Glas Champagner zu. Der Raum liegt im Halbdunkel. Wir sehen eine Hand, die ein paar Tropfen in das Glas fallen lässt. Wir wissen nicht, was es ist, aber wir ahnen etwas.“
    „Sehen wir denn, ob es sich um eine männliche oder weibliche Hand handelt?“
    „Der Mörder trägt Handschuhe“, sagte Bess, doch dann fiel ihr auf, wie lächerlich es wäre, auf einer Cocktailparty Handschuhe anzuziehen. „Na gut, dann sehen wir die Szene nicht während der Party, sondern schon vorher. Da gibt es doch diese Schachtel, weißt du? Diese sehr schön geschnitzte hölzerne Schachtel.“
    „Und die Hand mit dem Handschuh öffnet sie und nimmt eine kleine gläserne Phiole heraus.“
    „Du hast es erfasst! Diese Einstellung zeigen wir ein paar Mal, und die Zuschauer werden wissen, dass sich etwas zusammenbraut.“
    „Ja, und in der Zwischenzeit setzt Reed seine Machenschaften fort. Er spielt mit allen, als wären sie willenlose Marionetten, und um ihn herum werden der Ärger und der Druck immer stärker. Es wird dann niemanden mehr überraschen, dass es auf der Party zur Katastrophe kommt.“
    „Ich kann mir das Ganze schon vorstellen!“ Genießerisch schloss Lori die Augen. „Reed genießt seine Macht, er ahnt nichts. Aber nach und nach machen sich die Symptome des Gifts bemerkbar, er wird müde, schwindlig, dann wird ihm schlecht und er übergibt sich. Ich bin eigentlich für ein schnelles Ende.“
    „Ja, in Ordnung.“ Bess stimmte ihr zu.
    „Wenn die Polizei eintrifft, gibt es keinerlei Spuren. Es wird wie das perfekte Verbrechen aussehen.“
    „Das perfekte Verbrechen gibt es aber nicht.“
    Überrascht schauten Lori und Bess zur Tür. Dort stand Alex, die Hände in den Hosentaschen. Amüsiert hatte er zugehört, wie die beiden ihre Geschichte ausspannen.
    „Außerdem gehe ich einmal davon aus, dass Ihr Detective die Sache aufklären wird, oder etwa nicht? Sonst wären die Zuschauer bestimmt enttäuscht von ihm.“
    „Ja, er wird das Ding schon schaukeln“, erwiderte Bess langsam. Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass Alex plötzlich in ihrem Arbeitsraum stand.
    Diskret erhob Lori sich, um sich zu verabschieden. „Ich will mir noch die Aufnahmen von letzter Woche ansehen“, sagte sie zu Bess gewandt. „Einen schönen Tag, Detective.“
    „Danke.“ Alex machte ihr Platz, dann sah er sich neugierig im Zimmer um. „Ist ja wirklich nett hier“, bemerkte er lakonisch.
    Bess lächelte ein wenig. Das Zimmer hatte tatsächlich in etwa die Größe einer Streichholzschachtel. Der Tisch, an dem sie und Lori arbeiteten, war übersät mit Büchern, Papieren und Aktenordnern. Zwei Fernsehgeräte mit Videorekordern standen immer in Bereitschaft.Die Couch und der große Ledersessel, auf dem ebenfalls Sachen lagen, vervollständigten die Einrichtung. Es war nicht gerade sehr gemütlich.
    „Für uns ist es so etwas wie eine zweite Heimat“, sagte sie auf seine unausgesprochene Kritik hin. „Was bringt Sie also in dieses Verlies, Alex?“
    Das Wort war gar nicht so fehl am Platze. Sie befanden sich in den Kellerräumen des großen Gebäudes, in dem die Studios sowie die Produktionsbüros für „Heimliche Sünden“ untergebracht waren.
    Er beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage. „Wie lange müssen Sie noch arbeiten?“
    „Wieso? Und was ist mit Ihnen? Haben Sie etwa schon frei?“
    „Ich habe mir einfach ein paar Stunden freigenommen.“
    Erst jetzt fiel Bess auf, wie verlegen er war. Sie genoss diesen Anblick nach ihrer letzten Begegnung. „Soll das heißen, Sie erweisen mir die Ehre eines persönlichen Besuchs, Detective?“
    Er nickte und machte einen Schritt nach vorn, was er sofort bereute. Es war einfach viel zu eng hier! „Ich … ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen.“
    „Entschuldigen? Generell oder für letztes Mal?“
    „Für letztes Mal.“ Alex schüttelte den Kopf, als sie ihm ein paar gebrannte Mandeln anbot. „Nach dem Raubüberfall, als ich Sie nach Hause brachte. Ich … ich habe die zulässigen Grenzen überschritten.“
    „Sie sprechen von der letzten halben Stunde jenes Abends?“
    Er nickte. „Ja, nur davon. Alles, was ich davor zu Ihnen gesagt habe, gilt weiterhin. Sie hatten in dieser Gegend einfach nichts zu suchen!“
    „Lassen Sie uns doch lieber über die letzte

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