Heiter weiter
Blumenwiese zu sitzen. Mit ganz vielen schönen Blüten und Blättern. Mit Büschen und Sträuchern am Rande und noch weiter weg mit hohen, ausladenden Bäumen. Wohin? Zu welcher Blüte, welchem Busch, unter welchen Baum? In dem genannten Buch habe ich gelesen, dass ich erst mal ganz kritisch aufschreiben soll, was ich gut kann. Dann – was ich in meinem neuen Lebensabschnitt weglassen möchte. Und worauf ich mich gerne konzentriere. Um bei der Blumenwiese zu bleiben: Welche Blüte mag ich am liebsten? An welcher erfreue ich mich am meisten?
Gut ist es dann auch, sich selbst in dieser Blumenwiese zu lassen und quasi als Zweiter von außen zu gucken. Wofür stehe ich in der Wahrnehmung der anderen? Was schätzen die an mir – was mögen sie vielleicht nicht so gern? Was ist mein Alleinstellungsmerkmal, meine Unique Selling Proposition, wie das in der weltweiten Businesssprache heißt?
Scheuen Sie sich nicht, gerade vor ihrem dritten Leben Ratgeber und Fachbücher zu lesen. Nicht alles, was Ihnen die erfolgreichen Autoren da so erzählen, wird für Sie, Ihre Situation passen. Aber wenn Sie nur zwei, drei Informationen und Ratschläge herausfiltern können, dann ist das schon viel. Und: Es wird Ihnen helfen.
Sie erkennen dann klarer, wer Sie sind, wie Sie sind und wofür Sie stehen – gerade auch nicht mehr im Berufsleben, sondern »danach«. Denn ganz selten wird das
Leben »davor« ein komplett anderes sein. Immer werden Themen sich hier und dort ergänzen. Werden Sie Ihre Erfahrungen mitnehmen, einbringen und auf einen beglückenden Fundus zurückgreifen können.
Sie werden dann wissen, was Sie wirklich wollen, erkennen Ihre Ziele und können abschätzen, wo Ihre neu gewonnene Zeit, ihre Leidenschaften und vor allem Ihre Kraft gut investiert sind.
Wenn sich Ihr neues Leben in groben Zügen abzeichnet, werden Sie ruhiger schlafen, zufriedener und gelassener werden. Sie werden keine so große Angst mehr verspüren, höchstens mal noch nachts erschreckt aufwachen: was kommt jetzt? »Keine Sorge«, können Sie sich im wachen Zustand dann zuflüstern: Ich bin jetzt »on track«, ich weiß, was kommt, wie es wird und was ich will.
Wenn Sie jetzt nicht unbedingt alle Weisheit und Klarheit aus Büchern beziehen wollen, dann will ich Ihnen Mut zu einem Coaching machen. Wie bitte, sagen Sie vielleicht – ich und Coaching? Das habe ich doch mein ganzes berufliches Leben nicht gebraucht. Stimmt. War aber vielleicht auch nicht ganz so gut, oder? Ehepaare gehen häufig erst kurz vor einer anstehenden Trennung zum Mediator oder Paartherapeuten. Meist zu spät. Sie dagegen stehen jetzt selbst vor der entscheidenden Weichenstellung. Den letzten Weichenstellungen, machen wir uns nichts vor. Sie wollen das ganz alleine stemmen? Noch mal: Nur Mut zu einem Coaching. Ich weiß, wovon ich rede. Lachen Sie nicht!
Nachdem ich einige Bücher von den erfolgreichen Fachleuten gelesen hatte, erinnerte ich mich – nachts, so
gegen vier Uhr – an eine Münchner Kollegin, die früher bei einer erfolgreichen Frauen-Monatszeitschrift geschrieben hatte. Das Blatt wurde dann eingestellt – und sie machte sich mutig selbstständig. Inzwischen sind ihre Bücher Bestseller, sie ist ein häufiger Gast in Talkshows und präsentiert inzwischen ihre eigene Sendung im Bayerischen Fernsehen, die ihren Namen trägt: Sabine Asgodom. Diese lebensbejahende Kollegin fiel mir ein. Auch weil sie mir in einer Sendung bei Bettina Böttinger so authentisch und zupackend vorgekommen ist, als wir dort beide zu Gast waren. »Handfest«, wie man in meiner bayerischen Heimat eine solche Frau bezeichnet.
Na klar hat sie eine Internetseite (habe ich auch in meinem ersten Jahr im dritten Leben angepackt). Ihre Tochter im Büro gibt mir die Mobilnummer und ich frage mit einer SMS an, wann und wo wir uns mal sehen könnten. Ich hätte da ein Problem und ein paar Fragen …
Keine zwei Minuten später die Antwort: »Bin in Hamburg, heute um 17 Uhr?« Das gefällt mir, wenn Menschen schnell und unkompliziert reagieren. Ich bastle mit der Hilfe meiner wunderbaren Sekretärin ein wenig im Terminkalender herum und bin um 17 Uhr in der genannten Hotelhalle. Umgeben von zehn gut aussehenden, fröhlich redenden Business-Frauen kommt Sabine Asgodom auf mich zu. Auf meine vorsichtige Anfrage nach einem möglichen Coaching und dem Preis (ich weiß, sie ist inzwischen richtig teuer!) reagiert sie lachend und pragmatisch: »Lass uns doch ein Gegengeschäft machen. Du kommst auf
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