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Heiter weiter

Heiter weiter

Titel: Heiter weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria von Welser
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wir Frauen müssen uns dann überlegen: Wollen wir so, in dieser Situation wirklich alt werden? Wenn so gar nichts mehr Spaß macht? Wir Frauen werden zum einen älter als die Männer, die zudem meist ohnehin älter sind als ihre Frauen. Wie hat es so schön geheißen bei der Trauung: »In guten wie in schlechten Tagen« … Wenn aber die guten Tage ab jetzt immer weniger werden, wenn die verbleibende Lebenszeit ab Mitte 60 absehbar ist, dann ist die Frage berechtigt, wie die Partner diese Zeit verbringen wollen. Miteinander? Oder doch lieber auf getrennten Wegen?

    Klar ist: In der Regel profitieren Männer stärker von einer Ehe als Frauen. Sicher auch einer der Gründe, warum verwitwete Männer meist sehr schnell wieder heiraten. Im Gegensatz zu Witwen, die laut Statistik ihre letzten Lebensjahre überwiegend alleine verbringen. Da wir allesamt aber auch sehr viel älter werden, steigen für eine gute Beziehung die Chancen beträchtlich, gemeinsam länger alt zu werden. – Die Betonung liegt auf »gute Beziehung«.
    Vielleicht lohnt aber auch die Anstrengung im dritten Leben, die Partnerschaft gemeinsam auf neue Füße zu stellen. Mithilfe einer klugen Beratung, mit einem Ortswechsel, neuen Aufgaben, neuen Zielen? Vielleicht ist das auch allemal billiger als eine an den Nerven zehrende, teure Scheidung. Bei der dann meist der Freundeskreis auseinanderbricht, die Kinder sich zu- oder abwenden und oft erst mal eine einsame Strecke vor den Geschiedenen liegt.
    Es gilt also vieles zu bedenken – aber keinen Grund, zu verzagen. Irgendwann war man sich doch ganz nahe und vertraut. Also, warum nicht einen Neuanfang wagen? Zeit miteinander verbringen statt alleine. In einer neuen Lebensphase. Unsere Vorfahren hatten kein solches Glück. Da sind vor allem die Frauen viel früher verstorben, im Kindbett beim 14. oder 15. Kind. Wir sollten unsere Chancen nutzen und nicht vertun. Die Chance auf ein neues Leben zu zweit.

KAPITEL 8
Wie wohnen und vor allem: Wo?
    Wenn Sie in Ihrer alten Wohnung bleiben
    Es gibt ein schönes altes Sprichwort: Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen. Heißt: Bleibe da wohnen, wo du immer gelebt hast. Das ist sicher wahr. Wahr ist aber auch, dass sich unsere Bedürfnisse im dritten Leben verändern. Das beginnt schon mit dem Raumbedarf. Die Kinder sind aus dem Haus. Die ehemaligen Kinderzimmer werden in den seltensten Fällen von den Eltern so erhalten, wie sie einst von den Heranwachsenden verlassen wurden: mit Patchworkdecke auf dem Schlafsofa, dem Teddy oder der geliebten Puppe in der Mitte und den Büchern von Karl May bis Pippi Langstrumpf im Bücherregal. Manche Mütter haben aus dem ehemaligen Kinderzimmer ihr Nähzimmer gemacht, andere Väter daraus ihr Büro. Nur das Bett ist erhalten, wenn die Kinder dann doch mal übernachten wollen. Oder später für die Enkel, wenn die Großeltern als Babysitter gebraucht werden.
    Sicher, das kann man alles so lassen. Aber vielleicht will das Ehepaar jetzt auch zwei getrennte Schlafzimmer im Alter? Weil er schnarcht, weil sie gerne ab vier Uhr
früh liest? Und ihn dadurch nicht stören will? Für jeden ein eigenes Refugium im dritten Leben ist sicher ein zusätzliches Plus für die gemeinsamen Jahre – in denen man ja nicht immer aufeinanderhocken muss. Nur weil jetzt beide immer daheim sind.
    Also in diesem Fall: Wohnsituation erhalten, nur aus dem alten Kinderzimmer ein zweites Schlafzimmer für einen der beiden machen. Sollten Sie sich nicht gleich einigen können, wer das »neue« Zimmer beziehen darf: Losen Sie doch aus. Das Gestalten dieses neuen Zimmers macht jedenfalls viel Freude. Neue Vorhänge, dazu passende Kissen, ein neuer Boden. Vielleicht Parkett, weil der Teppichboden wirklich nicht mehr sehr hygienisch ist. Werfen Sie das alte Schlafsofa des Kindes raus, kaufen Sie sich für diesen Lebensabschnitt ein neues Bett. Dabei Vorsicht: die Matratze ist enorm wichtig. Wie schwer sind Sie, mögen Sie es lieber härter, weicher? Federkern oder Hartschaum? All das will bedacht werden. Treffen Sie keine schnellen Entscheidungen! Sie verbringen ein Drittel Ihres Lebens im Bett – und das soll doch passen, oder? Nehmen wir an, die Ehefrau zieht in das neue Zimmer, dann kann doch für den lieben Mann das alte eheliche Schafzimmer auch neu hergerichtet werden. Obwohl er sicher sagen wird: Das ist doch nicht nötig. Tun Sie’s trotzdem. Es ist der Start in das neue Leben. Vielleicht mit einem kleinen Schreibtisch für ihn, auf den er seinen

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