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Heiter weiter

Heiter weiter

Titel: Heiter weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria von Welser
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exotischen Reiseangeboten. Die scheinen gerade auch Ältere gerne mal dazu zu verführen, sich und ihre Kräfte zu überschätzen. Aber mit 60 plus braucht man nun mal länger, um sich an wechselnde klimatische Verhältnisse, Zeitverschiebung und ungewohnte Speisen zu gewöhnen. Es ist daher wichtig, das Reiseziel auch der eigenen Konstitution gemäß gut auszuwählen.
    Recherchieren Sie, wie heiß ist es zur Reisezeit am Urlaubsort ist. Ob es extreme Tag-Nacht-Unterschiede gibt. Wann ist Regenzeit? Bei Zeitverschiebungen sollten Sie
sich nach der Anreise erst mal ein paar Tage Ruhe gönnen, bevor Sie ein mögliches Aktiv-Programm starten.
    Ein Abenteuerurlaub ist dagegen nicht immer eine gute Idee, wenn man im dritten Leben noch mal ungewöhnlich reisen möchte. Gunther von Laer, Arzt bei der deutschen Botschaft in Indien, warnt hier: »Das Bewusstsein für die Gefahren fehlt bisweilen.« Darum kritisch die eigene Gesundheit zusätzlich zur Meinung des Hausarztes überprüfen. Fragen Sie sich vor der Reise, welche Belastungen Sie erwarten. Wie sieht die Wasser- und Nahrungsversorgung aus? Welche Notfallmedikamente müssen Sie mitnehmen? Gibt es Wechselwirkungen mit den Medikamenten, die Sie ohnehin ständig einnehmen müssen? Wo bekommen Sie im Notfall Hilfe?
    Checken Sie auch, wie viele und welche Medikamente Sie mitführen dürfen. Das kann je nach Reiseziel variieren. Informationen dazu können Sie oft bei der jeweiligen Landesbotschaft oder dem Auswärtigen Amt einholen. Manchmal ist auch ein Attest nötig, um Arzneimittel in ein Land einzuführen. Neben ihrem Reisepass oder Ausweis sollten chronisch Kranke möglichst genaue Dokumente über ihre Krankheit mitführen. Etwa einen Arztbericht oder die Ergebnisse ihrer letzten ärztlichen Untersuchung (EKG, Röntgenbilder, Blutbild etc.), sodass ein Arzt vor Ort im Notfall schnell alle nötigen Informationen einsehen kann. Je nach Urlaubsland sollten die Dokumente in der jeweiligen Landessprache, zumindest jedoch in Englisch, vorhanden sein, um sprachliche Komplikationen möglichst zu vermeiden.
    Das klingt jetzt alles sehr bürokratisch. Aber es ist hilfreich, wenn Sie dann wirklich zur Bustour über die
Seidenstraße aufbrechen, durch Sri Lanka wandern oder den Irrawaddy in Myanmar, dem früheren Burma, hinaufschippern möchte. Eine gute umfassende Vorbereitung garantiert Ihnen später ein ungestörtes Reisevergnügen. Und die Zeit dazu haben Sie ja jetzt – also warum warten? Los geht’s!
    Als Großmutter als Au-pair ins Ausland?
    Schütteln Sie nicht den Kopf ob solch einer Idee! Vielleicht hat Sie nicht nur als junge Frau, sondern Ihr ganzes Leben das Fernweh geplagt? Sie hatten immer das Gefühl, viel zu wenig von der Welt gesehen zu haben? Dann gehören Sie vielleicht in Ihrem dritten Leben zu den unternehmungslustigen Frauen, die sich von folgender Anzeige angesprochen fühlen:
    »Sie sind weiblich, ungebunden, über 50 und träumen davon, noch einmal für längere Zeit ins Ausland zu gehen? Granny Aupair macht diesen Traum wahr.«
    Das ist keine Spaßanzeige. Granny Aupair gibt es tatsächlich. Und Jahr für Jahr packen mehr Frauen im Rentenalter ihre Koffer, um im Ausland in Gastfamilien die Kinder zu hüten, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und etwas vom Land kennenzulernen.
    Inzwischen vermitteln viele Agenturen ältere Frauen nach Amerika, Indien, Afrika, England, Spanien, Frankreich, Jordanien und andere Länder. Deutsche Frauen sind sehr beliebt als Au-pairs. Sie gelten als zuverlässig, ordentlich, und engagiert. Was wir ja auch sind, oder?
    Zum Beispiel Susanne R., heute 64 Jahre alt. Sie arbeitete als junges Mädchen in der Hamburger Schiffswerft
Blohm + Voss. Als technische Zeichnerin. Mit dem Blick auf die Elbe kamen die Träume. Die sie nie wahr machen konnte. Denn mit 20 Jahren heiratete Susanne, mit 21 kam das erste Kind (so war das damals in den 1970er-Jahren). Alles ging seinen ganz normalen Gang. Die Tochter ging mit vier Jahren in den Kindergarten und mit sechs zur Schule. Susanne kehrte dann wieder in den Job zurück. Der Traum vom Abenteuer im Ausland blieb – weiter unerfüllt. Inzwischen hat die Tochter selbst eine eigene kleine Familie, Susanne ist geschieden, ungebunden und frei. Die Großmutter-Agentur war von ihr begeistert. Schickte ihre Vita und ein Foto an eine Familie in Spanien, Andalusien. Dann ging alles ganz schnell: Susanne flog nach Sevilla, die Chemie zwischen Eltern, Kindern und ihr stimmt. Seitdem verbringt die

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