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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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sehr aneinander interessiert waren. Aber seine Schwester war erwachsen und er würde ihr nicht vorschreiben können, wie sie ihr Leben zu leben hatte.
    Wenn Jack Hanna Charlie allerdings in irgendeiner Weise wehtun würde …
    Die beiden Männer waren gerade auf dem Weg nach Hause, als sie über Polizeifunk erfuhren, dass aus dem Staatsgefängnis von Cheyenne drei Häftlinge ausgebrochen waren. Nach letzten Zeugenaussagen bewegten die drei sich auf der nördlichen Bundesstraße Richtung Call City.
    „Okay, soviel zu unserem Feierabend“, sagte Wade mit etwas Frust in der Stimme und ordnete Straßensperren auf der Zufahrtstraße von Call City an. Kurze Zeit später war auch die Staatspolizei vor Ort.
    Jack und Wade warteten schon länger als eine Stunde zusammen mit den Staatspolizisten an der Straßensperre. Jack hatte für Rachel eine große Tüte bunter kleiner Marshmallows gekauft, und je länger sie warteten, desto mehr war er versucht, ein paar davon zu essen. Aber dann stellte er sich das freudige Gesichtchen der Kleinen vor, ließ die Tüte zu und lehnte sich entspannt zurück. In Tulsa hätte ihn dieses Stillsitzen zum Wahnsinn getrieben. Hier aber machte ihm das Warten komischerweise überhaupt nichts aus.
    In der Ferne konnte er das Footballteam der Highschool sehen, das auf dem Sportplatz trainierte. Zu seiner Rechten graste eine Herde Kühe. Ein junges Mädchen kam auf dem Fahrrad herangefahren und wurde von einem Beamten der Staatspolizei wieder zurückgeschickt. Alles war ruhig. Zu ruhig.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit der Bundesstraße zu, die sich vor ihm erstreckte. Es war nur wenig Verkehr. Einige Laster waren schon durchgelassen worden, ein Bauer mit einem Heuwagen durfte auch durch, dann ein Schulbus voller Footballspieler der Junior League, die zu einem Freundschaftsspiel in den Nachbarort wollten. Die Möglichkeit, dass die Ausbrecher auf einer anderen Strecke fliehen würden, bestand, aber solange das nicht sicher war, wurde gewartet.
    Einige Minuten später erschienen die Umrisse eines Lasters am Horizont. Jack schenkte ihm zuerst wenig Beachtung, aber etwas an der Art, wie er auf die Straßensperre zufuhr, erregte seine Aufmerksamkeit. Automatisch legte er die Hand auf den Knauf seiner Pistole. „Wade.“
    Wade Franklin, der sich gerade mit einem der Staatspolizisten unterhielt, drehte sich zu ihm um. „Ja, was ist?“
    Jack wies mit dem Kopf auf den Laster, der nur noch einen halben Kilometer von der Straßensperre entfernt war und mit unverminderter Geschwindigkeit auf sie zuraste, und sogar noch schneller wurde.
    Die Männer gingen hinter ihren Fahrzeugen in Deckung, alle hatten die Waffen gezogen und warteten nur noch auf den Schießbefehl.
    Da erklang hinter ihnen plötzlich das durchdringende Quietschen von Rädern, die dringend geölt werden mussten, vermischt mit Blechgeschepper. Die Männer drehten sich entgeistert um. Davie stand mit seinem kleinen roten Leiterwagen mitten auf der Straße und starrte neugierig auf die vielen Autos und die Sperre.
    Wade wedelte wild mit den Armen. „Lauf, Davie! Schnell, runter von der Straße!“
    Aber Davie winkte nur fröhlich zurück.
    Der Laster kam immer näher. Wade sah noch einmal zurück auf Davie und gab dann den Befehl zum Schießen. Wenn er Glück hatte, würde er es schaffen. Er rannte in Davies Richtung, um den Jungen von der Straße zu bringen.
    „Zielt auf die Reifen“, brüllte jemand, aber Jack wusste, dass es, wenn sie warteten, bis der Laster unmittelbar vor ihnen war, zu spät sein würde, sowohl für Davie als auch für Wade. Ohne die Folgen zu bedenken, sprang er hinter seinem Wagen hervor und lief so schnell er konnte am Straßenrand auf den heranrasenden Laster zu.
    Als der Laster nur noch zweihundert Meter von ihm entfernt war, blieb er stehen und zielte. Hinter der Windschutzscheibe sah er drei Männer. Der am Fenster lehnte sich plötzlich raus und richtete sein Gewehr über den Kühler auf Jack. Der zuckte zwar bei dem Schuss zusammen, ließ sich jedoch nicht beirren. Er blieb ganz ruhig. Wenn er danebenschoss, würden die Folgen tödlich sein. Er hörte, wie einige der Polizisten auf ihn zuliefen, und wusste, dass sie seinen Plan verstanden hatten.
    Mit seinem ersten Schuss traf er das Außenrad auf der Fahrerseite. Als der Reifen platzte, hatte er schon das Rad daneben getroffen.
    Plötzlich kam der Laster von der Fahrbahn ab, kippte, schlitterte weiter und begrub schließlich zwei Streifenwagen unter sich.

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