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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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    Es war eine Rolex. Nicht gerade das, was man üblicherweise am Straßenrand fand. Sie drehte sie um und konnte gerade noch einen erstaunten Aufschrei unterdrücken, als sie die Gravur las. „Für Victor in Liebe, Betty“.
    „Himmel, das ist ja Mr Shulers Uhr.“
    Davie entriss ihr die Uhr und erst jetzt wurde ihr klar, dass sie laut gesprochen hatte. „Nein!“ Davie war außer sich. „Jetzt ist es Davies Uhr!“
    Er warf sie in seinen Leiterwagen und machte sich beleidigt wieder auf den Weg. Charlie stand noch eine Sekunde lang verdutzt da, dann lief sie, so schnell sie konnte, ins Polizeigebäude, denn sie wollte Wade umgehend von Davies Fund unterrichten. Sie war so in Gedanken, dass sie mit Jack, der gerade auf dem Weg nach draußen war, zusammenstieß.
    Jack hielt sie an den Schultern fest. „Immer langsam, meine Damen. Wieso so eilig?“
    Er strich Rachel über das Lockenköpfchen und wünschte sich, Charlotte Franklin hier in aller Öffentlichkeit küssen zu können. Aber er hatte sich vorgenommen, sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Ihre Wunden über das öffentliche Gerede damals saßen einfach noch zu tief.
    „Entschuldige“, platzte Charlie heraus. „Ich war in Gedanken. Wo ist Wade? Ich muss ihn dringend sprechen.“
    „Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er unterwegs, um Harold einzusammeln.“
    „Oh nein! Das kann ewig dauern! Wahrscheinlich ist Harold mal wieder betrunken. Und dann ist er immer auf eine Schlägerei versessen.“
    „Was ist denn los? Könnte ich vielleicht helfen?“
    Charlie zögerte nur kurz. „Na klar! Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen? Ich bin so sehr daran gewöhnt, mit allem zu Wade zu laufen …“ Sie packte Jack am Arm und zog ihn mit sich zurück auf die Straße. „Da drüben, gerade eben, in Davies Leiterwagen, zwischen den Dosen …“
    „Ganz langsam. Atme tief durch und fang noch einmal an. Also, was ist in Davies Leiterwagen? Was gibt es da so Wichtiges?“
    „Victor Shulers Rolex.“
    Das Lächeln verschwand von Jacks Gesicht. „Bist du dir ganz sicher?“
    Sie nickte. „Er hat sie mir gerade gezeigt“, erklärte sie. „Auf der Rückseite ist eine Gravur ‚von Betty für Victor‘ oder so ähnlich.“
    Jack sah sich um, aber von Davie war nichts zu sehen. „Wo wollte er hin?“
    „Er ging in diese Richtung“, zeigte Charlie.
    „Martha soll Wade über Funk rufen. Wenn er dann da ist, erzähl ihm bitte, was du mir gerade gesagt hast.“
    Charlie nickte und sah Jack nach, der sich zu Fuß auf die Suche nach Davie machte.
    Davie hatte Angst. Charlie hatte behauptet, dass die Uhr nicht ihm gehörte, dabei wusste er doch ganz genau, dass derjenige, der etwas fand, auch der Besitzer war. Schnell bog er in die kleine Gasse zwischen Blumenladen und Friseur ein. Er hatte das dringende Bedürfnis, sich zu verstecken.
    Und in diesem Moment rief jemand seinen Namen. Er geriet derart in Panik, dass er stolperte und hinfiel.
    „Davie! Davie, Liebling, ist alles in Ordnung? Warum hast du es denn so eilig?“
    Er sah verschreckt auf. „Tante Judy, ich bin hingefallen“, sagte er kläglich. Und als er sah, wie sich Blutstropfen bildeten und über sein Knie liefen, fing er an zu weinen.
    Judith Dandrigde umfing das große Kind mit beiden Armen. „Ja, mein Schatz, das sehe ich“, sagte sie beruhigend. „Komm mit, wir werden das sauber machen.“
    „Mein Wagen“, klagte er.
    Sie seufzte ergeben. „Nimm ihn mit“, schlug sie vor. „Wir stellen ihn nach hinten. Einverstanden?“
    Davie nickte und folgte ihr dann unbeholfen.
    Einige Minuten später saß er auf einem Hocker im Hinterzimmer des Drugstore, die Jeans bis über das Knie hochgerollt und lutschte hingebungsvoll an einem Lolli. Judith war damit beschäftigt, die Wunde zu versorgen. Hin und wieder jammerte er ein wenig. Und nachdem das Knie verbunden war, nahm sie ihre Fragen wieder auf.
    „Davie, warum bist du denn so schnell gelaufen? Hat dir jemand Angst eingejagt?“
    Seine Unterlippe zitterte vor Empörung. „Ja.“
    „Wer war es?“, fragte sie. Unbändige Wut auf den Unbekannten stieg in ihr auf.
    „Charlie. Sie hat mir Angst gemacht.“ Er steckte sich den Lutscher wieder in den Mund.
    „Bist du sicher?“ Judith konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der so herzlich und sanft war wie Charlie, dem Jungen gegenüber unfreundlich gewesen sein sollte.
    Er nickte eifrig. „Ja, Tante Judy. Ich bin sicher.“
    „Was hat sie denn gemacht?“
    Davie wich ihrem

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